Nachbarschaftshilfe

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Carola
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Nachbarschaftshilfe

Beitrag von Carola »

Hier zeige ich sehr anschaulich, wie mein fürsorglicher Nachbar mich vor dem grausigen Schicksal bewahren möchte, versehentlich über sein Grundstück zu fahren, wenn ich in meine Einfahrt oder aus ihr heraus fahre.

<center><img src="http://www.hausfrauenseite.de/bilder/na ... shilfe.jpg" border="0" width="200" height="409"></center>

Allein die Symbolik, einem hilflosen, zarten Frauchen wie mir in der Adventszeit Steine in den Weg zu legen, finde ich bezaubernd.
Hat er von vornherein gewonnen,
oder gibt es hier weitere, hilfsbereite Nachbarn?

Carola
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Verkatert
Wussow-Todesengel 2005
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Beitrag von Verkatert »

Oh oh,
Sie trauen sich was! Was für eine Steilvorlage: "Steine in den Weg legen"! Na, ich sage diesem Strang jedenfalls eine traurige nahe Zukunft voraus...

Um auch was zum Thema zu sagen: So ein Scheißtyp. Der soll sich hier mal anmelden, er würde im Chat bestimmt bestens zurechtkommen. Mein Rat an Sie: An Ihrer Stelle würde ich die PARTEI kontaktieren und daraus eine Mauer bauen lassen.

Von meinen Nachbarn kann ich ähnliches <del>leider</del> natürlich nicht behaupten, denn sie sind allesamt die besten der Welt. Entweder sind sie taub oder sie mögen meine Mucke oder sie haben Angst vor mir - jedenfalls kamen noch nie irgendwelche beschwerden. Manchmal hängen sie mir sogar die Wäsche auf, wenn ich mal wieder eine Ladung in der gemeinsamen Waschmaschine vergessen habe. Und auch um 4 Uhr früh ertragen sie ohne zu murren die scheppernden Arbeiten des Notdienstes, wenn meine scheidenden Gäste im Aufzug stecken bleiben.
Manchmal ist ihr Gutmenschsein allerdings schon etwas lästig, da beschämend, so hing neulich ein Zettel am schwarzen Brett: "50-Euro-Schein gefunden, abzuholen bei XY".

Zum Thema Scheißnachbarn können Sie ja in justines Alk-Strang den streckenweise richtig witzigen Brief eines (anonymen) Nachbarn meiner LieblingsWG nachlesen.

Jetzt aber schnell weg hier, bevor Beutelrobotier loslegt...


huschend
verkatert
Dürer? Hab ich nie gelesen.
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rue-tigre
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Beitrag von rue-tigre »

Liebe Frau Carola,
vielen Dank für diesen Strang.
So führt der Ärger doch noch zur Erbauung.
Aus der Serie "Höflich aber doof" hier ein Brief, der mich und meine Frau erreichte, abgegeben von den Nachbarn unter uns.
Namen habe ich freundlicheweise entfernt. Das Fettgedruckte stammt zwecks Herausstellung von mir
(Man beachte auch die Anführungszeichen!)
Wir möchten uns in dieser Form an Sie wenden, da man „zwischen Tür und Angel" evtl. nicht gleich die richtigen Worte findet, zumal wenn der Anlass des Gespräches nicht so erfreulich ist.
Zuerst bitten wir ( d.h. auch Familie XXX [ die über uns; Anmerkung von mir] ) Sie , in Zukunft möglichst nicht mehr am Wochenende in der Zeit zwischen 13:00 und 15:00 Uhr Ihre Wohnung zu saugen, da die auf dem Holzfußboden und den Fliesen entstehenden Geräusche eine starke Belastung darstellen.
Dann möchten wir noch einen Punkt ansprechen der uns besonders am Herzen liegt.
Sie gehen oft mit sehr schwerem Schritt durch Ihre Wohnung, und was am Tage lästiges Nebengeräusch ist, wird in der Mittagsruhe (Wochenende) und Abends bzw. Nachts zur unerträglichen Einschränkung unserer Lebensqualität. Immer wieder schrecken wir auf, weil die Schritte vermeintlich in unserer Wohnung sind, oder sind einfach nur ziemlich genervt über fehlende Ruhe, da das Dröhnen der Schritte alle Räume durchdringt.
Nun sind Sie bestimmt nicht die Einzigen, die im Haus für „Geräusche" sorgen, und wir möchten Sie auch nicht in Ihrer Bewegungsfreiheit einschränken, aber erwarten trotzdem Verständnis für diese Zeilen und deren Beachtung.Bitte ziehen Sie sich nicht auf die Position „das Haus ist halt so hellhörig" zurück, denn mit etwas mehr Rücksichtnahme Ihrerseits kann Ihre Entscheidung, ohne Teppich leben zu wollen, für uns einigermaßen erträglich werden.
Wir verbleiben in der Hoffnung auf ein weiterhin friedliches und freundliches Miteinander.
Ihre Untermieter YYY
Wir wohnen übrigens jetzt nicht mehr dort. (jetzt Röhrigvilla. Sic!)
Wer einmal in den Urgrund schaut
ist nachher nur noch halb so laut!
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Olaf Ittenbach
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Beitrag von Olaf Ittenbach »

Moin Wagi,

Marion war ca. 10min nachdem Du abgehauen warst in Damme. Hab´ Ihr gleich ganz stolz erzählt, was wir alles gesoffen haben! Marion war total begeistert und hat nochmal betont, wie sehr Sie unsere Kreativität bewundert.Grill & Stuhl kamen Ihr ganz gelegen, wollte sowieso was neues. Sie hat dann unserer Nachbarin noch erzählen wollen, wie toll wir waren, aber Gabi war ein bischen bockig. Bin dann rüber, den Diplomaten raushängen lassen!!!

Sie meinte, ich wäre Ihrem Carsten gegenüber sehr unhöflich gewesen. Ich hab´ erwidert, das er lügt! Sie meinte dann, daß die Mucke sehr laut gewesen wäre. Hab´ dann gesagt, 2x10 Watt kann nicht laut sein! Ihr nächster Versuch: Ihr hättet ja voll über die beiden abgelästert, obwohl Sie ja im Recht wäre. Meine Antwort: Sie könne ja den ausgebildeten Juristen mit Spezialisierung auf Verleumdungsklagen anzeigen, er lebe schliesslich davon! Letzter Anlauf: das Gekotzte vor Ihrem Schlafzimmerfenster! Ich: ein Steuerberater wäre viel zu geizig zum Kotzen, und wenn das war wäre, dann ja wohl nur, weil Hibbo Sie nackt gesehen hätte! Dann der Joker: Sie hatte am Sonntagmorgen einen Platten! Ich hab´ Ihr dann einfach unterstellt, Sie hätte unseren Grill und den Stuhl kaputtgemacht! Als Sie noch etwas sagen wollte, hab´ ich noch angemerkt, daß ich das mit Euch klären wolle, aber das der Kumpel, der nach seiner Kriegsverletzung nur zweimal im Jahr zu unseren Feten auf Antrag aus der Anstalt darf und schnell zur Gewalttätigkeit neigt, vielleicht noch einmal mit Ihr selber reden wolle und daher auf der nächsten Sause im August bei Ihr vorstellig werden würde. Darauf hat Sie nichts mehr geantwortet!!! Es zeigt sich wiedereinmal: man kann über alles reden, der Ton macht die Musik!!! Diplomatie ist einfach meine Stärke!!!

Olli
http://www.wagnerfrank.de/
http://people.freenet.de/wagnerfrank/Beseitigung.htm

PS: Ich habe mit diesen Leuten nichts zu tun
Der verbreitetste Ruffel ist der Unruffel!
Carola
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von falschen Hähnen in Itzahoe

Beitrag von Carola »

Nachbarn in Itzehoe scheinen über seltsamen Humor zu verfügen ...

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,341865,00.html

Nachbarn beschallen Ehepaar mit Kräh-Kanone

Eine Woche lang konnte ein Ehepaar im schleswig-holsteinischen Wacken kaum ein Auge zumachen: Jede Nacht weckte sie phonstarkes Hahnenkrähen - und das, obwohl weder sie selbst noch die Nachbarn einen Gockel besaßen. Nach einem Hilferuf des Paares stießen Polizeibeamte auf eine raffinierte Terror-Apparatur.

REUTERS
Nachbar-Attacke per Lautsprecher: "Krähen mit enormer Lautstärke"
Itzehoe - Der Lärm war ohrenbetäubend, und er kam regelmäßig in tiefster Nacht: Es klang, als hätten sich die Bewohner der anderen Doppelhaushälfte einen Hahn angeschafft. Drei Mal schleppten sich die übermüdeten Ehepartner zur Polizei. Auf ihre Bitten versuchten die Beamten, die verreisten Nachbarn des Paares zu erreichen - vergeblich. Beim Eintreffen der Polizisten sei das aus der Nachbarwohnung dringende Krähen stets bereits verstummt, sagte Polizeisprecher Stefan Hinrichs SPIEGEL ONLINE. Die Nachbarn blieben verschollen - im Haus nebenan krähte es nachts munter weiter.

"Am Montag, den 14. Februar, erschien dann das Ehepaar noch blasser wieder auf der Dienststelle. Erneut waren sie durch Krähen um ihren Schlaf gebracht worden", heißt es im Polizeibericht. Der mitleidige Ortspolizist besorgte schließlich einen richterlichen Beschluss, suchte zusammen mit dem Leiter des Ordnungsamtes die Wohnung auf und ließ sie durch einen Schlüsseldienst öffnen.

Im Schlafzimmer der Urlauber entdeckten die Beamten des Rätsels Lösung: einen Apparat mit Lautsprecher, der auf die Wand der Nachbarn gerichtet war. An die Anlage angeschlossen war eine Zeitschaltuhr. Laut Polizei hatte man sie so eingestellt, dass sie nachts zwischen zwei und vier Uhr jeweils 20 Minuten lang immer wieder ein "Krähen mit enormer Lautstärke" von sich gab. Die Beamten schraubten die Anlage ab und stellen sie als Beweismittel sicher.

Eine Messung des Umweltamtes ergab, dass die Anlage das Krähen in einer Lautstärke von 100 Dezibel abspielte. Nach Angaben von Polizeisprecher Hinrichs ist Lärm in Höhe von 40 Dezibeln erlaubt, bei sehr lauten Feiern könnten Ausnahmen von bis zu 60 Dezibeln genehmigt werden.

Der 55-jährige Wohnungsinhaber und seine 50-jährige Frau erhielten eine Anzeige wegen Körperverletzung und Ruhestörung. Sie sind zurzeit noch im Urlaub. Bei ihrer Rückkehr drohen ihnen hohe Geldstrafen. Warum sie ihre Nachbarn terrorisierten, ist bislang unklar. "Seltsamerweise", so die Polizei, habe es vorher zwischen den Nachbarn "keine bemerkenswerten Zwischenfälle" gegeben.
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Schwulheitserreger
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Beitrag von Schwulheitserreger »

ich habe manchmal das bedürfnis, auch noch weit nach mitternacht, laut musik zu hören. die omi unter mir kommt dann irgendwann, wahrscheinlich im schlafanzug, die zwei treppen hoch und schaltet kurzerhand die sicherung aus und gleich wieder an und verschwindet wieder in ihr bett. für mich bedeutet das dann: leiser! komischerweise wurde dieser umstand nie zum gesprächsthema. wie auch? wer sollte dann, wenn nicht ich, ihre schweren einkaufstüten in den dritten stock tragen!?
Der Schwulheitserreger
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John Silver
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Wohnort: direkt neben Hrn. Lünnemann aus der 61. (leider)

Nachbarschaftsverhältnis

Beitrag von John Silver »

Guten Morgen.

Mittlerweile gestern abend biederte sich das schöne Wetter ja dermaßen an, dass um ein Grillen im Garten nicht herum zu kommen war. Es handelte sich hierbei um das erste Grillen in der von mir und meiner Gefährtin im Mai d. J. bezogenen Altbauwohnung. Alleine Grillen macht ja bekanntlich keinen allzu großen Spaß, also trifft man sich mit einem Teil (dem Jüngeren) der Hausgemeinschaft um sich mal ein wenig locker zu machen. Gesagt, getan, so kam es dann auch.

Im Laufe des Abends erwähnte ich dann auch meine netten Nachbarn von nebenan, aus der 61. Diese waren mir bisher nur aufgefallen, weil Sie, absolut überflüssiger Weise, bei jedem noch so leisen Geräusch auf die Terrasse stürzen und "Ruhe" durch ganz Bielefeld-Ost krakeelen. Mal ganz lustig zu sehen, aber eigentlich grenzt dieses Verhalten doch stark an grobem Unfug, da das verbitterte Nachbarspärchen sich immer aufregt, gerne auch wenn die Grundschule am Ort (ca. zwei Straßen entfernt) ein Sommerfest veranstaltet. Grundschulveranstaltungen finden naturgemäß in den Nachmittagsstunden statt, macht aber nichts, wenn seichte Bässe am Sonnabendnachmittag gegen 17h durchs Viertel wabern muss Blockwart nebst Blockwartin (wärterin?) nebenan alles aus der Lunge holen und "Ruhe" brüllen.
Das ist eigentlich das einzig störende in der Nachbarschaft.

Also saßen wir nun gemütlich zu sechst zusammen und schnabulierten einige gar köstliche Grillspezialitäten. Aus der HiFi Anlage der Bewohner im Erdgeschoss ließen wir uns moderat beschallen. Die Beschallung klappte sehr gut, bis dann gegen 20:50h mein Mobilfunktelefon klingelte.
Ich meldete mich, so wie ich es gelernt habe, mit Namen. Am anderen Ende der Leitung befand sich ein gewisser Herr Lünnemann, der sich auch gleich am Anfang nochmals vergewisserte ob er mich auch wirklich am Apparat hat. Dieses konnte ich nur bestätigen. Also trug mir Herr Lünnemann sein Anliegen vor. Den OTon gibt das Gedächtnisprotokoll leider nicht mehr her, aber Herr Lünnemann meinte, dass meine Musik zu laut sei und er sie als störend empfinde. Ich versuchte Ihm freundlich zu erklären, dass wir im Garten sitzen und Grillen, gerade mitten beim Essen sind und wir gerne noch ein wenig Musik dazu hören möchten. Daraufhin vermutete Herr Lünnemann, dass ich Ihn nicht verstanden hätte und wiederholte seinen höchstwahrscheinlich lange und sorgfältig ausgeklügelten Satz. Um nun auch die anderen am Gespräch teilhaben zu lassen, wiederholte ich jenes, was Herr Lünnemann mir sagte. Desweiteren sagte ich Ihm, dass das bisschen Musik ja gerade mal knapp über Zimmerlautstärke ist und dass man damit im Sommer auch schonmal rechnen müsse. "Um 22h ist auf jeden Fall Ruhe", versprach ich.
Falsche Antwort. Herr Lünnemann meinte es stört, wenn die Musik von drinnen nach draußen schallt. Freundlich wie ich bin bot ich ihm nun an, die Musik mit meinem Getthoblaster nach draußen zu holen, dann schallt sie wenigstens nicht mehr von drinnen nach draußen, sondern nurmehr draußen. Er (Herr Lünnemann) verstand die Vokabel "Getthoblaster" nicht, also wiederholte ich meinen Vorschlag und ersetzte "Getthoblaster" durch "tragbares Musikabspielgerät". Kaum ausgesprochen brach die Gruppe in schallendes Gelächter aus.

Nun sah Herr Lünnemann rot. Er geriet in Rage und redete sich nun förmlich in einen Rausch. Zunächst machte er mir weiß, dass dieser "Lärm" (es war kein Lärm, das bestätigt der Pozileibeamte, der am Grillen teilnahm) Körperverletzung sei. Zwischen dem Lachen druckste ich dann ein "Wie bitte, Herr Lünnemann, das bisschen Musik ist KV? Wer sagt das?" heraus. "Ärzte", entgegnete er erbost. "Holen Sie mir den Arzt, der das sagt, hierhin und ich mache die Musik sofort aus" antwortete ich. Aber Lünnemanns Pathologe war wohl gerade anderweitig beschäftigt (Hausbesuch bei Frau Lünnmann? die hat man nämlich garnich gehört) und so sonderte L. weiteren Unsinn ab.
"Sie haben ja eben gesagt, dass Sie Streit wollen. Wir hätten das ja auch anders regeln können, aber jetzt auf die harte Tour! Sie wollen ja Streit!"
"Aber Herr Lünnemann, ich habe nie behauptet, dass wir Streit möchten..."
"Doch! Sie haben gesagt, dass Sie die Musik rausholen wollen..."
"Ja, habe ich gesagt. Aber doch nur, weil es Sie stört, dass die Musik aus dem Haus dringt."
"Sehnse, Sie wollen Streit! Machen Sie die Musik aus!"
"Nein, Herr Lünnemann. Die Musik bleibt vorerst an, es ist nicht einmal 21h. Wenn es Sie so stört rufen Sie doch bitte die Polizei, die kommt dann vorbei und..."
"Ach, die haben doch anderes zu tun."
"Richtig. Aber von Ihnen lasse ich mir nicht die Musik verbieten. Mal was anderes: woher haben Sie eigentlich meine Telefonnummer?"
"Die hat mir Ihre Hausvermieterin, Frau N. aus Würzburg gegeben, damit ich mich bei Ihnen beschweren kann."
"Das haben Sie ja jetzt getan..."

Dann wurde es mir echt zu bunt und ich habe Herrn Lünnemann noch einen schönen Abend gewünscht und dann fix aufgelegt. Zwischendurch brüllte er noch irgendwas von "Konsequenzen", das letzte was ich von ihm vernahm war ein "Wir hören uns noch"

Da bin ich ja mal echt gespannt... Ich habe auf jeden Fall einen neuen Freund. Und der Rest des Abends war voller Lacher, vor allem, sobald der Name "Lünnemann" fiel. Und das war oft der Fall. ER war persönlich auch zu sehen, als er Minuten nach dem Telefonat ums Grundstück schlich. Ich grüßte auch mit einem "Huhu, Herr Lünnemann". Schien ihm nicht zu gefallen, denn nach dem Gruß verschwand der Vogel schnell. Ein sehr scheues Tier.

Ich werde am Vormittag erstmal bei meiner Vermieterin nachfragen, warum Sie denn meine persönlichen Daten (Telnummer) an Dritte weitergibt. Darf die Alde das? Von wegen Datenschutz und so? Eigentlich doch nicht, oder?

Herr Lünnemann hat übrigens eine nette Mauer zwischen seinem und unserem Grundstück. Seinen Teil tauften wir auf den Namen LBZ -
Lünnamanns besetzte Zone. Mache evtl. mal ein Foto für die anderen ehrenwerten Forumnutzer.

Falls ich morgen oder in den nächsten Tagen eine schriftliche Äußerung von Herrn L. bekomme, so lasse ich Sie dieses wissen.

Falls desweiteren Interesse bestehen sollte berichte ich auch gern von dem Gespräch mit der alten und auch schon leicht verwirrten Dame aus Würzburg. Sie müssen mir nur ein Zeichen geben.

So, ich hoffe nun kann ich schlafen,

ergebenst

Ihr

(diesmal ziemlich long) John Silver
Aber genau das erwarten Sie doch!
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John Silver
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Beitrag von John Silver »

So, Herr Verkatert,

hier passt es doch schon ein wenig besser.

Danke für Ihren Hinweis auf meinen Fauxpass.

Kommt nicht wieder vor

John Silver
Aber genau das erwarten Sie doch!
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HansDampf
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Beitrag von HansDampf »

Falls desweiteren Interesse bestehen sollte berichte ich auch gern von dem Gespräch mit der alten und auch schon leicht verwirrten Dame aus Würzburg. Sie müssen mir nur ein Zeichen geben.
Ein sehr kurzweiliger Bericht. Das Zeichen wäre Ihnen hiermit gegeben.


So, Herr Verkatert,
der nächste fauxpass
das leben ist kein wunschkonzert !
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John Silver
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Beitrag von John Silver »

Hoppala,

an dieser Stelle soll zunächst einmal eine förmliche Entschuldigung in Richtung von Frl. Verkatert gehen. Werde mich demnächst genauer einlesen, bevor ich mit schlechten Spekulationen glänze.

Mittlerweile habe ich meine geschwätzige Vermieterin auch telefonisch erreicht. Leider erreichte Sie nicht am Folgetag, sondern erst einige Tage nach ihrer Indiskretion. Herr Lünnemann hielt sein Versprechen, dass ich wieder von ihm hören würde, bis dato auch nicht ein; somit hatte ich die Sache auch schon etwas verarbeitet, als ich Frau N. dann wider Erwarten beim xten Versuch doch noch fernmündlich in Würzburg stellte.
Ich fragte ohne große Umschweife, wie Sie auf die Idee gekommen ist, Hrn. Lünnemann meine Rufnummer zu geben. Frau N. erklärte sich mit dem empörten Anruf des Hrn. Lünnemann. Daraufhin erläuterte ich Ihr noch kurz die Situation aus meiner Sicht (die wahre Realität, nicht das, was Lünnemann Ihr gegenüber absonderte) und gab der Frau deutlich zu verstehen, dass eine Weitergabe meiner persönlichen Daten in jeglicher Form zukünftig ohne mein ausdrückliches Einverständnis nicht in Frage kommt.
Ich glaube, dass Sie es verstanden hat.

Vorerst scheint Ruhe eingekehrt zu sein, an der Grenze zur LBZ. Allerdings stehen in den kommenden zwei Monaten noch diverse (drei) Geburtstage im Kreise der jüngeren Hausgemeinschaft an. Mindestens einer hiervon wird unter freiem Himmel zelebriert. Spätestens Mitte August wird Herr Lünnemann sich also (trotz schriftlicher Vorankündigung der Veranstaltung) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gestört fühlen und wieder mal zum Affen/Kasper/Idioten/Clown/Zutreffendes ergänzen des Abends küren.
Vielleicht mache ich mir auch den Spaß und lade Hrn.Blockwart a.D. nebst Frau Gemahlin ein, wir entdeckten zusammen bestimmt die interessantesten Gesprächsthemen, z.B.: machen Sie doch mal die Musik leiser, das ist ja Körperverletzung!

In freudiger Erwartung

Ihr

John Silver
Aber genau das erwarten Sie doch!
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Solipsist
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Beitrag von Solipsist »

Ich wollte es schon vorschlagen, da kamen Sie doch glatt von selbst darauf. Laden Sie ihn ein! Nehmen Sie ihm den Wind aus den nicht vorhandenen Segeln. Fragen Sie ihn nach der Vergangenheit der konzentrierten Ruhe seines Lagers und füllen Sie dabei ohne Unterlass sein Glas wieder auf. Statt der nervtötenden Musik vielleicht etwas leichteres, z. B. Qualtingers "Herr Karl", oder zumindest etwas spirituelle Marschmusik. Ein eventuell wunderbarer Abend steht ihnen bevor, denn Ihr Herr Lünnemann ist mein Herr Hutmann.
Und wenn alles nichts hilft und ihm der Zorn die Rede diktiert, können Sie ihm immer noch sagen, das eventuell sogar was aus ihm geworden wäre, wenn er just die gleiche Energie in sein Leben gesteckt hätte.
Hätte. Hätte Hätte. Sie sind doch gar nicht hier.
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Barschel
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Beitrag von Barschel »

Wenn man Ihre amüsanten Zeilen so liest, ist man fast schon wehmütig, bisher immer "Glück" mit seinen Nachbarn gehabt zu haben. Aber mal sehen: Zum ersten August beziehe ich eine neue Bleibe und vielleicht habe ich in Zukunft dann mehr Produktives zu diesem Strang beizutragen.

Hofft es trotz allem nicht:

Das dicke B

PS: Und jetzt stellen Sie endlich diesen Krach ab, Herr Silver!
Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort.
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Aprilfischer
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Beitrag von Aprilfischer »

John Silver hat geschrieben:Allerdings stehen in den kommenden zwei Monaten noch diverse (drei) Geburtstage im Kreise der jüngeren Hausgemeinschaft an. Mindestens einer hiervon wird unter freiem Himmel zelebriert. Spätestens Mitte August wird Herr Lünnemann sich also (trotz schriftlicher Vorankündigung der Veranstaltung) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gestört fühlen
Verehrter Herr Silver,

an Ihrer Stelle würde ich mit an Arroganz grenzender Gelassenheit eventuelle akustische Rückkopplungen von Onkel Lü abwarten. Hat er es nicht herausgefordert, ja aktiv verlangt? Hatte er nicht deutlich signalisiert, dass ihm eigentlich an weiterer Beschallung gelegen war?
Herr Lünnemann hat geschrieben:Wir hören uns noch
Lassen Sie ihn nicht länger warten.

Schöne Feierabende wünscht

Aprilfischer
Wenn du in einem erleuchteten Raum den Lichtschalter drückst, erwarte nicht, dass es heller wird. (Konfuzius)
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katchoo
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Beitrag von katchoo »

Barschel hat geschrieben:Wenn man Ihre amüsanten Zeilen so liest, ist man fast schon wehmütig, bisher immer "Glück" mit seinen Nachbarn gehabt zu haben.
Seien Sie da mal nicht voreilig. Ich denke ganz und gar nicht mit Wehmut an unsere Brusseliese, Nachbarin meiner drittletzten WG, die diesen Titel offenbar gleich nach Einzug weg hatte. Natürlich war sie immer für eine nette Geschichte gut, aber gelegentlich kann sowas doch nerven.

Z. B., wenn die Dame frühmorgens um sieben, irgendwas von "Ungeziefer" zeternd, vorm Haus die Mülleimer ihrer Nachbar-WG kopfüber mit Essigessenz auswischt, ist das zwar eine schöne, für die Mitbewohnerin, deren Fenster gleich oben drüber liegt jedoch vielmehr eine stinkige (der Mülleimer hat vorher nicht gerochen) und schlafstörende Geschichte.
Oder wenn sie dem Klempner, der im Keller, gleich unter der wegen Gestanks offenen Luke zur Straße, gerade mit irgendwelchen Gerätschaften am hoffnungslos verstopften Abflußrohr zugange ist, wie üblich zeternd den ganzen Straßendreck, wiederholte Beschwerden aus dem Untergrund hartnäckig ignorierend, eifrig auf den Kopf fegt und sich davon erst durch ernstgemeinte Gewaltandrohung durch oben bereits genannte Mitbewohnerin, deren Laune, da eigentlich mit Reinigungsarbeiten am höchst unappetitlich überschwemmten Keller befaßt, ohnehin schon nicht die beste ist, abbringen läßt.

Lästiger sind eigentlich nur noch Vermieter, die sich eher als Herbergsvater sehen und dann enttäuscht sind und zum Drachen werden, wenn die WG sich nicht betreuen lassen will. Aber das ist eine andere Geschichte, noch weniger unterhaltsam und natürlich beim Anwalt geendet.
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Der Korrektor
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Re: Nachbarschaftsverhältnis

Beitrag von Der Korrektor »

Ich hoffe, es schmälert die eitel Freude über die Schilderungen der Erlebnisse mit Herrn Lünnemann nicht allzusehr, wenn ich sage, dass ich die ganze Geschichte nicht nur überhaupt nicht lustig fand, sondern ich mich bei der Lektüre mehr und mehr dabei ertappte, solidarische Gefühle für Herrn Lünnemann zu entwickeln. Das fängt bei harmlosen Kleinigkeiten an, etwa dass ich Ausdrücke wie
John Silver hat geschrieben:schnabulierten
als überaus peinliches Mottenkistenvokabular empfinde, Leute, die so reden, sagen beim Anstoßen auch "Prösterchen" oder "Platz dich", wenn sie einem einen Sitzplatz anbieten. Leute dieses Schlages brechen dann natürlich, vor allem, wenn sie sich schon ein wenig locker gemacht haben, auch
John Silver hat geschrieben:in schallendes Gelächter
aus, wenn man einen Ghettoblaster mit einem tragbaren Musikabspielgerät synonym setzt, und ebenso trist vorhersehbar ist es, dass man sich an dem Spaß mit überempfindlichen Nachbarn selbstverständlich nur in gewissen Grenzen delektiert, bevor es einem dann
John Silver hat geschrieben:echt zu bunt
wird. Denn auch, wenn man dem Herrn Lünnemann einen
John Silver hat geschrieben:Rest des Abends [...] voller Lacher
verdankt, wird dennoch am nächsten Vormittag gleich polizeilich ermittelt, immerhin waren ja die heiligen
John Silver hat geschrieben:persönlichen Daten
weitergegeben worden, Grund genug, alte harmlose Damen zu belästigen, und der Leser, zumindest ich, fragt sich, wo denn nun eigentlich die wahre piefige Spießigkeit wohnt.

Freundlichst,
Der Korrektor
Es war die Personifikation und Inkarnation des Grauens, des Abartigen, des Anderen. Doch bevor er diesen Gedanken vertiefen konnte, riss ihm das Monster gemütlich schmatzend den Kopf ab.
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