Dschungelcamp-Alternativen?

Hauptforum - die Lobby eben.

Für meinen nächsten Urlaub plane ich...

2 Wochen an der Costa Cordalis
6
30%
eine Spritztour mit Mariella Ahrens
4
20%
eine Mutter-Kind-Kur mit Daniel Küblböck
0
Keine Stimmen
eine Polonaise mit Gottlieb Wendehals
0
Keine Stimmen
eine Männer-Tour mit Lisa Fitz
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Nichts.
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 20

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Danny
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Registriert: Mi Okt 29, 2003 9:09 am

Dschungelcamp-Alternativen?

Beitrag von Danny »

Das Dschungel-Camp gibt es nicht mehr! Heul, heul! :cry:

Dschungel-König wurde seine Durchlocht Costa Cordalis. :x

Ich habe immer für Caroline Beil gestimmt. Wer noch? :wink:
Hat man das Unmögliche eliminiert, so muß das, was übrigbleibt, und mag es noch so unwahrscheinlich erscheinen, die Wahrheit sein.
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Eugene Mirman
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Beitrag von Eugene Mirman »

alternativen? gerne: finde, es ist an der zeit, das ehrliche vergnügen des guten alten hungerkünstlers wieder einzuführen. ich jedenfalls erinnere mich gerne an damals, als onkel zwiesel uns kinder mit zum marktplatz nahm, wo stets einer im zwinger darbte und sich das wenige fleisch vom finger lutschte. das war thrill, und nicht wie einer seine brille verliert! könnte nicht lisa fitz zum beispiel - im wanderkäfig, von fußgänger zu fußgängerzone?

begeistert:
E.M
Ror Wolf

Beitrag von Ror Wolf »

Oder aber das Gegenteil, den Schwertschlucker, den Eisen- und Steinfresser, ja Allesfresser, besser noch Verschlingungskünstler. Pelzer kennt so einen, nicht wahr?
Und Pelzer begann von einer einzigen Mahlzeit dieses Menschen, dieses Kochs, zu berichten. Er beschrieb ihn am Tisch sitzend, allein, seine Gäste waren gegangen, nur er aß noch, und es schien, als begänne für ihn nun erst das eigentliche Essen, daß wirkliche Essen nach seinem Geschmack. Er war ein Schwärmer, wenn es um große Portionen ging, und abgesehen von den Beilagen aß er nun einen Ochsenkopf roh, ein Spanferkel mit seinen Borsten, eine zuckende zappelnde Henne mitsamt ihren Federn, und da er ohnehin lebende Speise mit Vorliebe zu sich nahm, schlang er Schlangen hinab und schnappendende Fische, von den kleineren Tieren, von nackten Schnecken und haarigen Raupen gar nicht zu sprechen. Er hielt es auch für kein Unglück, wenn er in seiner Suppe auf die Pappe der Schachteln, auf die kleinen Deckel der Salzstreuer und Zuckerdosen stieß, Festes und Hartes verschmähte er nicht. Die Steine und Scherben, die er in seinen Klößen fand, konnten ihn nicht erschrecken, ja, er brauchte sie geradezu, er konnte gar nicht auf sie verzichten, denn er wurde nur satt, wenn er Steine und Scherben unter die Mahlzeit mischte. Und er verzehrte nicht nur diese Mahlzeit, sondern nach dieser Mahlzeit, die ihm zu knapp bemessen schien, natürlich die Teller, er biß in die Schüsseln, besonders in die Gemüseschüsseln, und zermalmte sie, Gläser knackten und zersplitterten in seinem Mund und wurden zu Pulver zermahlen, ohne Umstände verschluckte er die silbernen Messer und Gabeln und schoß dazu noch einen kleinen Revolver ab, die Löffel rutschten rasch wie zum Spaß durch seinen Schlund, er verzehrte die bestickte Kaffeemütze mit ihrer filzigen Füllung, die dunklen Zigarren, die ihm nach Tisch gereicht wurden, sanken in seinen Leib hinab, danach verschwand die weite weiße Tischdecke aus schwerem Damast von Zipfel zu Zipfel mit allen dünnen Fransen, und später, über eine gähnende Magenleere klagend, zerbiß er das Schweißleder seines Hutes, er griff zum Schlüssel des samtausgeschlagenen Besteckkastens und verschlang ihn mitsamt dem Kasten, den er vorher verschlossen hatte, und weil er ein großes Verlangen nach weiteren Speisen hatte, öffnete er seinen riesigen Rucksack und verzehrte, was er darin fand, Nußknacker und Rückenkratzer prasselnd, zwanzig Gipseier krachend, ein Sommerblumenverzeichnis knisternd, bevor er sich über den Rucksack selbst hermachte. Und weil sein Magen immer noch laut aufbellte, verschlang er nun Kohle und Kalk, auch gewöhnliche Erde, natürlich alle Sorten von Gewächsen mit den Wurzeln aus dem Boden gerissen, Ton, sogenannte Steinbutter auf Brettreste gestrichen, Bergmehl und Asche, er leckte die Wände ab und schrie nach etwas Solidem zum Beißen und Brechen, denn er, ein Schlangenschlinger und Messerverzehrer, wolle sich nun die ganze Welt einverleiben, sein Hunger wuchs, und weil alles, was ihm schmeckte, in diesem Zimmer verschlungen verschluckt und verschwunden war, biß er seinen Bart ab, und als es auch da nichts mehr zu beißen gab, verschlang er zum Schluß sein Gebiß. Jetzt wälzte er sich davon, in die Tiefe des Spiegels hinein, genug für dieses Mal, winkend.
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Knolle
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Beitrag von Knolle »

Ist schon in Arbeit, die Casting-Mail kursiert bereits:
StepStone hat geschrieben: Sehr geehrter StepStone-Nutzer,


würden Sie sich angesichts Zlatko und Co. nicht auch über eine Anhebung des "Big Brother"-Niveaus freuen? Endemol ist gerade dabei, Ihnen diesen Wunsch zu erfüllen: Gemeinsam mit StepStone sucht der Fernsehproduzent nach Kandidaten mit hervorragender Ausbildung, die in der Sendung "Big Brother" mitspielen wollen. Und weil sich die hohe Qualifikation der StepStone-Kandidaten herumgesprochen hat, sucht Endemol seine akademischen TV-Stars online exklusiv bei StepStone, dem Spezialisten für Fach- und Führungskräfte.

Nehmen Sie in der neuen Staffel im März die Verantwortung für Niveau und Eloquenz selbst in die Hand:
Wenn Sie über ein breites Wissensspektrum verfügen und ein Teamplayer sind, bei dem dennoch die Führungsqualitäten nicht zu kurz kommen, steht Ihrer Karriere nichts mehr im Wege. Lassen Sie sich die Chance auf einen Millionengewinn nicht entgehen und bewerben Sie sich jetzt.

Sollte Ihnen das alles zuviel Glamour und Rampenlicht sein, dann tun Sie doch Ihren Freunden einen Gefallen: Sie können jederzeit diese Anzeige weiterempfehlen.
Ob Sie sich nun für oder gegen Fernsehkarriere und Millionen entscheiden:
Als topqualifizierter Kandidat sind Sie bei StepStone in jedem Fall genau richtig.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr StepStone Team
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Erdgeruch
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Beitrag von Erdgeruch »

Der kleine Costa möchte aus dem Kinderparadies abgeholt werden.

Eigentlich fehlt aber wirklich eine Masche noch. Wir sperren infach 12 Asylanten, deren Anträge abgelehnt worden am Frankfurter Flughafen in einen Container und der Gewinner darf bleiben.
Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, diese auszudrücken.
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Verkatert
Wussow-Todesengel 2005
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Beitrag von Verkatert »

Eugene Mirman hat geschrieben:alternativen? gerne: finde, es ist an der zeit, das ehrliche vergnügen des guten alten hungerkünstlers wieder einzuführen. ich jedenfalls erinnere mich gerne an damals, als onkel zwiesel uns kinder mit zum marktplatz nahm, wo stets einer im zwinger darbte und sich das wenige fleisch vom finger lutschte. das war thrill, und nicht wie einer seine brille verliert! könnte nicht lisa fitz zum beispiel - im wanderkäfig, von fußgänger zu fußgängerzone?

begeistert:
E.M
Sehr spannend, dass sie das ansprechen, sehr geehrte/r herr/frau Mirman. Ich hatte das wirklich unzweifelhafte glück, im vergangenen jahr gleich drei inszenierungen von kafkas hungerkünstler beiwohnen zu dürfen. Und von der tatsache abgesehen, dass ich mich jedesmal fürchterlich alt, fett und hässlich fühlte, birgt die thematik doch eine extreme aktualität. Sehr spannend. Was müssen wir heutzutage noch bieten, um überhaupt wahrgenommen zu werden? Was müssen wir sagen, zeigen, tun, um nicht in der versenkung des un-erwähnten zu versickern? Sehr spannend, sehr spannend. Bitte erzählen sie mehr dazu; ich lausche
verkatert
Dürer? Hab ich nie gelesen.
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Danny
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Beitrag von Danny »

Ich finde auch, daß die Vermarktung des Dschungelcamps viel zu kurz gekommen ist. Ich hatte da folgende Ideen:

1. Die Costa Cordalis-Actionfigur mit Gitarre
Ein Druck auf den Rücken und schon fängt die Figur an den "Jungle-Beat" zu spielen und zu singen. Läßt sich aber leider nicht mehr abstellen.

2. Die Dschungelcamp-Barbie "Daniel"
Geschlechtsneutrale Barbiepuppe, die intervallweise rumzickt und heult.

3. Habdichlieb-Bärchie "Werner":
Dicker Knuddelbär mit Hängebusen. Steht nachts automatisch auf und geht
selbstständig auf Gespensterjagd. Wahlweise auch mit Federkleid erhältlich.
Hat man das Unmögliche eliminiert, so muß das, was übrigbleibt, und mag es noch so unwahrscheinlich erscheinen, die Wahrheit sein.
Gast

Beitrag von Gast »

an der zeit, das ehrliche vergnügen des guten alten hungerkünstlers wieder einzuführen
jau, aber diesmal bitte auch über 40 Tage hinaus!
Wir sperren infach 12 Asylanten, . . .
Das gab's in Wien schon. Eine Schlingensief-Aktion, glaube ich.

Die Idee mit dem Eloquenz-BB hatte ich auch schon. Arte hat nicht darauf geantwortet, die hielten's wohl für einen Scherz.
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Datensichtgerät
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Beitrag von Datensichtgerät »

wie stelle ich mir das denn vor? 10 (?) oder 12 (?) diskutierende akademiker im container? sobald da mehr als ein fremdwort pro minute gesprochen wird, verliert rtl doch an zuschauern.
nee, dann lieber doch die paar "normalo"-hanseln wie sonst immer und sowieso kein fernsehn schauen.

ps: hat die ard nicht schon so eine sendung? ich glaub' es ist der presseclub.
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Erdgeruch
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Beitrag von Erdgeruch »

Wer ist wer?

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Politiker und Profidiktatoren in den Dschungel!
Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, diese auszudrücken.
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Betäuber
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Beitrag von Betäuber »

Werte Damen und Herren.

Sie schauen einfach zu viel Fernsehen. Lassen sie die Kiste aus, labile Mitmenschen mögen zusätzlich noch den Stecker rausziehen.

Gehen sie öfters mal auf die Straße, nehmen sie ihre Umwelt wahr!

Pflegen sie soziale Kontakte! Reden sie mit ihren Mitmenschen, lernen sie sie kennen!

Bedienen sie sich bei evtl. Entzugserscheinungen ggfs. einer mit Bedacht ausgewählten Video-Konserve! Besuchen sie im äußersten Fall mal ein Lichtspielhaus!

Ansonsten: Hören sie mal wieder öfter WDR5 (oder äquivalente Radiostationen). Oder einfach nur Musik. Und tun sie es laut!

Sie können davon nur profitieren!

Become the media,

Betäuber
Es sind nicht meine Schmerzen ...
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Eugene Mirman
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Wohnort: Rotenburg

Beitrag von Eugene Mirman »

Verkatert hat geschrieben: Was müssen wir heutzutage noch bieten, um überhaupt wahrgenommen zu werden? Was müssen wir sagen, zeigen, tun, um nicht in der versenkung des un-erwähnten zu versickern? Sehr spannend, sehr spannend.
gestern auf einem liveact von mistakeman gewesen, in dessen vorprogramm eine gehirnoperation als visual lief. prekär: es waren keine bilderschnipsel à la "visuals dürfen keine geschichte erzählen" sondern die ganze op von anfang bis ende mit detailaufnahmen von schädelkanten und anschließender hinrwaage. definitiv das fallen einer schamgrenze, die weit über stahnkes darm hinausreicht. das innere eines menschlichen kopfes als club-beleuchtung... meine begleitung starrte konzentriert ins glas. "abgeschmackt" murmelte sie und rauchte stark. ich hingegen habe blut geleckt...erwäge ein zweitstudium medizin.

nun zur gewissensfrage: handelt es sich bei dem gegenwärtigen bedürfniss nach beobachtung noch um ein naturgemäß menschliches oder hat das nicht längst eine neue qualität - erliegen wir einem synthetisch von der kulturindustrie und ihren flächenbombardement an beobachtungsangeboten hergestellten zwangsbedürfniss? und wie ist das mit dem drang des beobachtet-werdens... wenn man am ende nicht gelebt hat, nur weil man nicht in den medien war, scheint mir der transfer der realität in die virtualität bedenklich fortgeschritten. und wem gehört letztere? eben!

zieht demnächst um auf's baccardi-boot:
E.M.
Adorno
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Beitrag von Adorno »

Tja, das kann man so oder so sehen, nichtwahr. Aber ich glaube, irgendwo einmal geschrieben zu haben, dass die Fixierung auf das Allgemein-Menschliche in der Kulturindustrie gerade dann seine Hochzeit hat, wenn eben dieses radikal zur Disposition steht. Die Tatsache, dass derzeit im TV das Allerbanalste, der grundlegende menschliche, mithin alltägliche Affekt ausgestellt wird - also Ekel, Schmerz, Angst -, zeigte dann, dass gerade dieser Alltag, Normalität insgesamt, als bedroht empfunden wird (wg. Arbeitslosigkeit, Terrorismus oder weissderteufel) und medial rückversichert werden muss. Man könnte daran auch die massenhafte Begeisterung für Computerspiele wie "Die Sims" erklären - ein Spiel, in dem man u.a. aufräumen, duschen und aufs WC gehen muss. Aber mehr fällt mir dazu auch nicht ein.

Viel Spass beim Medizinstudium,

herzlichst Ihr TWA.
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Eugene Mirman
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Beitrag von Eugene Mirman »

Adorno hat geschrieben:Tja, das kann man so oder so sehen, nichtwahr. Aber ich glaube, irgendwo einmal geschrieben zu haben, dass die Fixierung auf das Allgemein-Menschliche in der Kulturindustrie gerade dann seine Hochzeit hat, wenn eben dieses radikal zur Disposition steht.
guter ansatz. ihre these vom als bedroht empfundenen alltag erklärt auch das revival des horrorfilm-genres, das mir nach dem genuß der neuauflage vom texas chainsaw massacre plötzlich offenbar wurde. den realen existenzängsten, die ja leider allzu verschwommen und unbegrifflich daherkommen, stellt die kulturindustrie die blanke furcht mit gesicht gegenüber: leatherface! endlich wieder wissen, wovor man angst hat.

aber zurück zum urdiskurs: ich glaube, dass der einzug des allerbanalsten in die medien auch eine wende im verständnis der medien an sich bedeuten könnte. vielleicht befinden wir uns in einem prozess, an dessen ende die aufhebung der zweiheit von sender/empfänger steht. noch haben einige wenige das kommunikationsmonopol in presse, funk und fernsehen. vorstellbar wäre aber, dass die sache mit den typen von nebenan keine fatalistische zeitgeisterscheinung ist, sondern sich langfristig durchsetzt, weil gefordert. dann liefe alles auf das brechen des monopols hinaus. die gesellschaft fände direkt in den medien statt, die information wäre die kommunikation an sich und die virtualität: die realität. im besten arendt'schen sinn, deren mensch die erde als gefängnis empfindet, von dem er sich auf eine künstliche, von ihm selbst errichtete welt hin entfernt.

wechselt nun doch lieber in die si-fi-branche:
E.M.
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Knolle
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Beitrag von Knolle »

Wenn Sie beide jetzt ihre Blicke kurz vom Fernseh losreißen und sich in dem Medium umsehen, in dem wir uns gerade bewegen, wird Ihnen auffallen, dass vieles von dem, was sie diskutieren, im Internet live und in Farbe zu besichtigen ist. Hat ihr Argument, Adorno, Arbeitslosigkeit und Terrorangst brächten die Leute her, hier Bestand? Es vernachlässigt den Spieltrieb, den ich als Antrieb nicht unterschätzen mag.
Werden wir beim Weiterschürfen noch etwas anderes finden als den Nuillsatz: "Kommunikation kommuniziert Kommunizieren"?
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