Fragen, die #wussow nicht restlos klären konnte

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Larifari
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Fragen, die #wussow nicht restlos klären konnte

Beitrag von Larifari »

Da ich einen vergleichbaren Strang bislang nicht gefunden habe, eröffne ich ihn halt: den Strang für hochbrisante Fragen, die im Chat keine ausreichende und umfassende Antwort gefunden haben.

Aktuell wird gerätselt, woher der Begriff Himbeertoni stammt, den Frau verkatert in die Runde geworfen hatte. Die Google-Suche führte nur zu einer ganzen Reihe Foren, Gästebüchern und schmutzigen Kontaktbörsen, in denen Teilnehmer unter dem Namen Himbeertoni gepostet hatten.

Zwei Hinweise gibt es, nämlich zum einen ein Kinder-Musical namens "Schmackofatz und Himbeertoni", an dem unser Herr Kostedde vermutlich seine wahre Freude hätte, zumal es weitere handelnde Personen mit ähnlich amüsanten Namen gibt, zum Beispiel den Wächter Bumms und den Wächter Rumms.
Zum anderen werden auf auf einer Website, die sich unter anderem mit dem DJ Himbeertoni befaßt, folgende Zeilen zitiert, die möglicherweise einen weiteren Hinweis geben:
Das ist der Himbeertoni,
der die Stachelbeeren rasiert
und als Weintrauben verkauft!
Liebe Kulturinteressierte, finden Sie bitte näheres heraus! Danke.
Als sie die Sparkassen privatisierten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja keine Sparkasse.
Eijatheis
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Beitrag von Eijatheis »

Was ich Ihnen sicher sagen kann, ist, das die nicht geschlechtsreife Ausgabe des "Himbeertoni" der "Himbeerbubi" ist.

"Schmackofatz" ist übrigens ein Ausruf der Begeisterung beim Anblick eines mit Schwenkbraten überladenen Gartengrills.
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Wurstbruch
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Beitrag von Wurstbruch »

Ich kenne Himbeertoni als österreichischen Ausdruck für "einen, mit dem man es bunt treiben kann, weil er dumm ist und sich nicht wehrt":

A: Hey, B, geh doch mal Bescheid sagen.
B: Kaum, ich bin doch nicht dein Himbeertoni.

Wurst
Gast

Beitrag von Gast »

Eijatheis hat geschrieben:"Schmackofatz" ist übrigens ein Ausruf der Begeisterung beim Anblick eines mit Schwenkbraten überladenen Gartengrills.
hmm,also ich kenne 'schmackofatzen' nur als verb im sinne von "lecker schmecken"...auch aus dem gastronomischen bereich [ohne anspruch auf korrekte schreibweise] und eins meiner lieblingswörter,da IMO sehr aberwitzig,so vom sound her: verkassemaduckeln.
heißt soviel wie verspeisen/verputzen.
zum himbeertoni: mir ist da auch die österreichische variante am geläufigsten.
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dieter kolenda
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Beitrag von dieter kolenda »

der gast da oben war ich...selzame anmeldungsmethoden,hier im forum!
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Wurstbruch
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Betreff: 'Schmackofatz'

Beitrag von Wurstbruch »

Der Ausdruck "schmackofatz" ist mir zuerst und auch schon sehr eindringlich in dem hochwertigen Film "Als die Frauen noch Schwänze hatten" (http://german.imdb.com/title/tt0066268/) begegnet, dort bezogen auf Senta Bergers Arsch (da wo der Rücken sich spaltet, damit die Beine sich unabhängig bewegen können).

frattura di salsiccia
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Kujat
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Re: Betreff: 'Schmackofatz'

Beitrag von Kujat »

... dem hochwertigen Film "Als die Frauen noch Schwänze hatten"
Ein führwahr lobenswertes Stück Dokuentertainment, selten wurden einem derart eindringlich die Vorgänge und Zustände zur Zeit der Morgendämmerung der Menschheit nahe gebracht. Es gab ja auch noch einige Fortsetzungen....
Nr. 2 auf meiner persönlichen Liste ist der Ethnoreport "Unterm Dirndel rauscht der Wildbach" der einem Eindrucksvoll das Leben und Wirken der Bevölkerung des Alpenraums vor Augen führt.
Toleranz für Riesen-Janz
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herr mattes
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Re: Betreff: 'Schmackofatz'

Beitrag von herr mattes »

Wurstbruch hat geschrieben:Der Ausdruck "schmackofatz" ist mir zuerst und auch schon sehr eindringlich in dem hochwertigen Film "Als die Frauen noch Schwänze hatten" (http://german.imdb.com/title/tt0066268/) begegnet, dort bezogen auf Senta Bergers Arsch (da wo der Rücken sich spaltet, damit die Beine sich unabhängig bewegen können).

frattura di salsiccia
Stammt aus dem selben Film nicht auch "Weibchenschmus"?
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rue-tigre
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Himbeertoni

Beitrag von rue-tigre »

Meinen Sie nicht gar den Erdbeerschorsch der alle filmen wird?

Nur mal so reingefragt
Wer einmal in den Urgrund schaut
ist nachher nur noch halb so laut!
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Gunter von Saarwerden
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Als die Frauen noch Schwänze hatten

Beitrag von Gunter von Saarwerden »

Bin ich der einzige, der den Film "Als die Frauen noch Schwänze hatten" nicht kennt, oder...?

Ist mir ja fast peinlich... :oops:
So wahr mir Gott helfe
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Der Korrektor
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Beitrag von Der Korrektor »

Zwar immer noch nicht dem "Himbeertoni", aber immerhin einem "Himbeerbubi" (Eijatheis erwähnte den Begriff bereits) begegnen wir auch in Heinz Küppers "Wörterbuch der Umgangssprache":

Himbeerbubi m

1. jugendlicher Homosexueller; Jugendlicher, der sich gegen Entgelt für homosexuelle Betätigung zur Verfügung stellt. Die Himbeerfarbe (blaßrosa) steht farbsymbolisch für charakterliche Weichlichkeit. 1933 ff.

2. energieloser Mann. 1945 ff.

3. Schlagersänger, der den rührseligweichlichen Stil bevorzugt. 1955 ff.

[Wörterbuch: Himbeerbubi, S. 1. Digitale Bibliothek Band 36: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache, S. 12161 (vgl. Küpper-WddU, S. 345) (c) Marianne Küpper]
Es war die Personifikation und Inkarnation des Grauens, des Abartigen, des Anderen. Doch bevor er diesen Gedanken vertiefen konnte, riss ihm das Monster gemütlich schmatzend den Kopf ab.
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herr mattes
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Beitrag von herr mattes »

Als alter Hamburger Jung kenne ich den Namen "Himbeertoni" vom Kiez.
Ähnlich wie bei "Negerkalle" und "Albaner Willi" handelt es sich soweit ich weiß um einen "einflussreichen" Herren des Rotlichtmilieus.
Beweise dafür konnte ich im Netz allerdings noch nicht auftreiben.

Ich muss bei diesem Strang übrigens immer wieder schmunzelnd an einen Sketch von und mit Dieter Krebs denken, in dem beim Scrabble durch anlegen von Buchstaben das Wort "Tropenhelmut" gelegt wird und er kontert ganz locker mit "Bienenkorbjohnny". Oder wars Loriot?

hm
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Paul

Beitrag von Paul »

Anonymous hat geschrieben:
Eijatheis hat geschrieben:"Schmackofatz" ist übrigens ein Ausruf der Begeisterung beim Anblick eines mit Schwenkbraten überladenen Gartengrills.
hmm,also ich kenne 'schmackofatzen' nur als verb im sinne von "lecker schmecken"...auch aus dem gastronomischen bereich [ohne anspruch auf korrekte schreibweise] und eins meiner lieblingswörter,da IMO sehr aberwitzig,so vom sound her: verkassemaduckeln.
heißt soviel wie verspeisen/verputzen.
zum himbeertoni: mir ist da auch die österreichische variante am geläufigsten.
Paul rules! << heftigpro!!
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lenin
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Blunapaul

Beitrag von lenin »

Lieber Gast resp. Paul,
danke, dass sie mit ihrem völlig sinnfreien Beitrag diesen schönen Strang wieder an die Oberfläche bugsiert haben.
Um den Stand der Forschung kurz zusammenzufassen: Offenbar gibt es einerseits das Wort Himbeertoni als Ausdruck mit einer gewissen Bedeutung (die noch endgültig zu klären wäre) im österreichischen und angrenzenden Sprachraum.
Andererseits gibt es in Hamburg das Kiezoriginal Himbeertoni, dessen Name vermutlich gar nichts mit dem anderen Himbeertoni zu tun hat, sondern sich vielmehr aus irgendeiner alten Geschichte speist, etwa derart, dass der Toni damals im November 71 diese ganze Flasche Himbeergeist auf Ex getrunken hat, dann kurz rülpste, direkt anschließend, als wär‘ nichts gewesen, in seinen 350SEL stieg, um seiner Schwiegermutter undsoweiterundsofort.
In Frankfurt-Eschersheim gab es den Blunapaul. Der Blunapaul ging sein Leben lang in die Apfelweinschankwirtschaft „Scherer“ um sich seinen täglichen Tropfen schmecken zu lassen. Bis ihm eines Tages der Arzt wegen irgendwas das Trinken verboten hat. Woraufhin etc.etc. den Rest können sie sich denken.
Und nun schauen sie abschließend nochmal nach, wie der Gast hieß, der vor mir gepostet hat. Das kann ja wohl alles kein Zufall sein!
Blunapaul bist du’s, der uns aus dem Jenseits grüßt?
Dann sei dir alles verziehen. Und hättste mal nicht auf den Arzt gehört, wärste vielleich auch noch hier unten bei uns.

P.S.: Ich glaube, der Himbeertoni war der eine von Hoffmann&Hoffmann.
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I don't use poetry, art or music to get into girls' pants,
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