E.Henscheid - Ein Hausgott fällt vom Altar

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noch ein Gast

Beitrag von noch ein Gast »

Hallo? Argument?
Gast

Beitrag von Gast »

Es könnte auch der darauf folgende Beitrag in der Ausgabe 1/97 gemeint sein, an die "Szene Hamburg".
Bei genauerer Betrachtung passt der sogar viel besser in den Strang; ebenda wird Henscheid mit "Kretinwerdung" in Zusammenhang gebracht.
Und der Brief bezieht sich auch auf Friedrich Denk.
Dis Gast Ing

Beitrag von Dis Gast Ing »

Aber nur seltsam und unlustig fand ich z. B. das Wörterbuch der Kulturen
Muß man nicht komisch finden, aber die Absicht und Wirkung ist wohl, daß durch die reine Ansammlung aller Bezeichnungen für etwas was man nicht greifen kann, sich die Absurdität selber offenbart, ohne noch irgendeinen Kommentar dazu abzugeben, der sowieso noch mehr der heißen Luft produzieren würde.
noch ein Gast

Beitrag von noch ein Gast »

Das mit der Zeitverschwendung meinte ich auch in bezug auf Herrn Henscheid selbst. Wenn die Formulierung von Bindestrichkulturen Quatsch ist (bin ich mir gar nicht so sicher in jedem Fall), dann gibt's doch vielleicht wichtigere Gegenstände der Kritik (z. B. Lohnsenkungsdebatten statt blöde Sätze von blöden Leuten).
Mein Problem damit ist, dass das akribische Aufführungen dummer Zitate wohl leider von einer unschönen anti-intellektuellen Einstellung und einer falschen Geselschaftskritik zeugt. Demnach läuft es in der Politik deshalb so schlecht, weil die führenden Köpfe dumm und verkommen sind.
Um es nochmal ganz böse zu sagen: Die Freiheit des Geistes, die Herr Henscheid verteidigt, ist die Freiheit vom Gedanken.
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Zatopek
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Beitrag von Zatopek »

noch ein Gast hat geschrieben: Mein Problem damit ist, dass das akribische Aufführungen dummer Zitate wohl leider von einer unschönen anti-intellektuellen Einstellung und einer falschen Geselschaftskritik zeugt.
Ihr Problem scheint mir eher, lieber anonymer Gast, Ihre unsägliche Blödheit zu sein. Lassen Sie Herrn Henscheid mal ruhig dort, wo er hingehört, nämlich auf dem Olymp.

Ihr Z.

Laufen Sie mal!
noch ein Gast

Beitrag von noch ein Gast »

Gut, in meinem letzten Beitrag habe ich mich verschrieben, und so kann man mich dann vorführen. Aber Herrn Henscheids Neigung in seinen Einlassungen zu Leuten aus Politik und Prominenz weitestgehend auf Argumente zu verzichten und vor allem zu moralisieren, finde ich halt gruselig. Dazu kommt noch, dass er dabei repressiverweise voraussetzt, die wirklich intelligenten Leute wüssten schon, warum das stimmt, was er schreibt. Das ist Adorno at its worst. In diesem Sinne verstehe ich auch die Antwort von Herrn Zatopek.
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Prof. Adorno
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Beitrag von Prof. Adorno »

noch ein Gast hat geschrieben:Das ist Adorno at its worst.
Und das, 'lieber' Gast, ist astreines Grammatik- und Gedankengequarke at his best.
Und noch dazu rufschädigend.

Kann es denn sein, Herr Gast, daß Sie 'Kulturen' (oder, noch heißer, Kulturkreise) insgesamt gut finden, diesen Begriff z. Zt. in Ihren allerersten Seminararbeiten mit glühender Wonne verwenden und jetzt unheimlich traurig sind, daß das von Ihrer Lieblingszeitschrift nicht goutiert wird? Ich frag' ja nur.
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
noch ein Gast

Sprachkritik: positiv; Gedankenkritik: Fehlanzeige.

Beitrag von noch ein Gast »

@ Prof. Adorno
Also Sprachkritik - "Das ist ja gar nicht richtig gesprochen!" - beherrschen Sie ja. Sie trifft in meinem Fall auch sicher zu. Dabei deuten Sie an, dass mit meinem sprachlichen Defizit ein gedankliches einhergeht. Das mag ja durchaus sein. Aber warum nehmen Sie meine Einlassungen nicht auch in dieser Hinsicht auseinander und klären mich Dummkopf über meine Fehler auf? Hier belassen Sie es bei dem repressiven sapienti sat!, dass mich einfach aus der Gemeinschaft der wirklich intelligenten Leute ausschließt.
Ob ich Wörter wie "Kulturen" oder gar "Kulturkreise" verwende? Nein, aber auch wenn ich's täte, was spräche denn dagegen? Bereits an vielen Texten Adornos (Gegenbeispiel wäre etwa "Der getreue Korrepetitor") stört mich, dass sie meist Aussagen enthalten, bei denen das Wissen über ihre Begründung vorausgesetzt wird. Bei Adorno mag diese Vorgehensweise polemisch gegen den Positivismus gewandt gewesen sein und damit diskutabel, bei Ihnen wie bei Herrn Henscheid scheint es mir nur noch der Selbstgefälligkeit zu dienen.
Falls sich jemand noch argumentativ auf diesen Beitrag beziehen mag: Man sage mir nicht wie dumm ich bin, sondern inwiefern.
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General Amnestie
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Beitrag von General Amnestie »

Registrieren Sie sich bitte endlich.
Sonst kann man Ihnen ja gar keine Privatmitteilung ("weiter so!" oder "halt's maul") schicken.
Warner Music Group represents everything that's wrong with humanity
Dis Gast Ing

Beitrag von Dis Gast Ing »

Vielleicht ist es ja eher ihre Annahme, es gäbe klar getrennte "Richtig Wisser" und "Falsch Wisser", die hier auf Ablehnung stößt. Daher mag Herr Zapoteks Vorschlag rühren, sich durch Fit-For-Fun-Laufen selber zu ändern, anstatt auf eine Zerschlagung eines sehr holzschnittartig vorgestellten Feindbildes zu pochen. :wink:
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Zatopek
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Beitrag von Zatopek »

Dis Gast Ing hat geschrieben:Daher mag Herr Zapoteks Vorschlag rühren, sich durch Fit-For-Fun-Laufen selber zu ändern, anstatt auf eine Zerschlagung eines sehr holzschnittartig vorgestellten Feindbildes zu pochen. :wink:
Nichts da, Herr Gast!

Falls es Ihnen nicht klar geworden ist: Bleiben Sie ruhig, besinnen Sie sich. Daher mein Tip zur Körperertüchtigung. Nicht dieser Fit-For-Fun Scheiß. Es ist eine Freude in den Werken E.Henscheids zu lesen. Sollte auch in jedes Schulbuch aufgenommen werden. Bei Henscheid wird nämlich Sprache gelebt. Literarisch gehört er gewiss auf den Olymp. Man sollte diese Werke aber nicht dermaßen überstrapazieren, dass man überall eine persönliche Meinung seitens E.H. erkennen will. Und dann noch "Hausgott". Hallo, hallo, ist da die Irrenanstalt? Und bei welchen strukturiert denkenden Leuten mag er wohl so erhoben auf dem Altar stehen, dass es eine Nachricht wert ist, er sei eventuell von einem solchen heruntergefallen. Mit Sicherheit werde ich diesen Strang aber weiter verfolgen.

Und: Sie sollten sich registrieren. Und lesen Sie weiterhin den Henscheid!

Ihr Z.
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Prof. Adorno
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Beitrag von Prof. Adorno »

Mittlerweile habe ich ja E. H. betreffend ja die Theorie, daß er beim ersten Mal die Junge Freiheit mit der Jungen Welt verwchselte. Als er dann seinen Irrtum einsah, machte er aus Trotz einfach weiter.

Und, Herr Gast, Sprachkritik kommt immer als erstes. Denn die Art und Weise, wie wenig Gedanken Sie offensichtlich an Basales wie Ausdruck, Stil und sprachliche Richtigkeit verwenden, zeigt deutlich, daß Sie sich überhaupt geistig nicht gerne anstrengen. Im Grunde also genauso, wie die 'Kulturen'-Leute, die Henscheid bloßstellt. Intellektuelle Schludrigkeit in Zusammenhang mit Gratismeinungen ist nämlich ein Grundübel, daß grundsätzlich, gleich welcher politischen Fraktion man anhängt, immer maximal dem Lächerlichen preiszugeben ist.

Und hören Sie mir doch auf mit "Lohnsenkungsdebatten"! Für "verhungernde Kinder in Äthiopien" hat es dann wohl nicht mehr gereicht? Sie plädieren für eine weltanschaulich gebundene Literatur mit klarem Feindbild - 'Gesellschaft', Kapital, Adorno -, von der sich Henscheid und andere mit gutem Grund distanziert haben. Wenn Sie Literatur vom Schlage "Die grausamen Folgen der Lohnsenkung - 22 kritische Kurzgeschichten" lesen wollen, schlage ich vor, sie selbst zu schreiben.
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
Nullanda

Politik & Gesellschaft

Beitrag von Nullanda »

Gelungene belletristische Literatur muss keineswegs durch eine bestimmte Weltanschauung präformiert sein, aber sie kann. Allerdings wird es schwierig, wenn sie die Gesellschaft bruchlos als die beste aller möglichen Welten darzustellen versucht.
Die Romane E. Henscheids hat "noch ein Gast" aber gar nicht bemängelt, sondern seine gegenwärtigen satirischen Beiträge im Superlupo. Da wird durchaus politisches Personal angegangen, aber oft nur in moralisch-persönlicher Hinsicht. Mögen auch viele oder alle Vertreter des politischen Personals keine Leuchten sein, so exekutieren sie doch Programme, die durchaus einen nachvollziehbaren Sinn haben, "den Menschen" aber trotzdem nicht gut tun. Da ist der Hinweis auf die persönlichen Defizite der Damen und Herren Volksvertreter, denen man bestimmt keine besondere Achtung entgegenbringen muss, zu wenig.
Aber vielleicht eignen sich politische Sachtexte besser für eine argumentative Auseinandersetzung mit politischen Programmen. Trotzdem scheint mir das Werk Helge Schneiders, den ich weltanschaulich gar nicht einordnen kann, gesellschaftskritischer zu sein, als die satirischen Beiträge E. Henscheids.
noch ein Gast

Inhaltsleere

Beitrag von noch ein Gast »

@ Zatopek
Es ist eine Freude in den Werken E.Henscheids zu lesen. Sollte auch in jedes Schulbuch aufgenommen werden. Bei Henscheid wird nämlich Sprache gelebt. Literarisch gehört er gewiss auf den Olymp.
Ist das wirklich Ihr Ernst? Einen von Ihnen geschätzten Autor wissen Sie nur mit solchen Worthülsen zu loben? Und dass "Sprache gelebt wird", fordern doch sonst vor allem Anbieter von Sprachkursen ein. Aber vielleicht besuchen Sie gerade einen und lernen auch bald, wie man mit lebendiger Sprache differenzierte Urteile formuliert. Denken müssen Sie dabei aber immer noch selber.

@ Prof. Adorno
Sprachkritik kommt immer als erstes. Denn die Art und Weise, wie wenig Gedanken Sie offensichtlich an Basales wie Ausdruck, Stil und sprachliche Richtigkeit verwenden, zeigt deutlich, daß Sie sich überhaupt geistig nicht gerne anstrengen.
Bei Sprachkritik kommt es immer wieder vor, dass anhand eines Sprachdefizits ein gedankliches nachgewiesen werden kann (cf. Karl Kraus; Superlupo so manches Mal). Aber Sprachkritik, "die immer als erstes kommt", verabschiedet sich von allem Inhalt und dient bloß als formales Kriterium, um Leute einzuschüchtern und ohne geistige Anstrengung abzuqualifizieren. Sind sie Deutschlehrer - trotz Ihres Titels?[/quote]
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Spiny Norman
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Beitrag von Spiny Norman »

Dinsdale?
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