E.Henscheid - Ein Hausgott fällt vom Altar

Hauptforum - die Lobby eben.
Benutzeravatar
MMC
Beiträge: 1586
Registriert: So Apr 25, 2004 2:25 am
Wohnort: MMCanien
Kontaktdaten:

Beitrag von MMC »

Spiny Norman hat geschrieben:Dinsdale?
Ich habe doch gar nichts geschrieben???
Benutzeravatar
Zatopek
Beiträge: 25
Registriert: Di Aug 16, 2005 8:04 pm

Re: Inhaltsleere

Beitrag von Zatopek »

noch ein Gast hat geschrieben:@ Zatopek

Ist das wirklich Ihr Ernst? Einen von Ihnen geschätzten Autor wissen Sie nur mit solchen Worthülsen zu loben? Und dass "Sprache gelebt wird", fordern doch sonst vor allem Anbieter von Sprachkursen ein. Aber vielleicht besuchen Sie gerade einen und lernen auch bald, wie man mit lebendiger Sprache differenzierte Urteile formuliert. Denken müssen Sie dabei aber immer noch selber.
Sie sollten sich in der Tat anmelden. Dann könnten ich und andere Ihren Beitrag nämlich bewerten. Ich jedenfalls musste sehr schmunzeln! Und diese lebendige Sprache erst! Glauben Sie mir: Es wird Ihnen gut tun, endlich einmal Rückmeldungen zu Ihren Gedankengängen zu erhalten. Der Kükator wäre wahrscheinlich auch schon lange wieder Freigänger, wenn er mehr Rückmeldungen erhalten hätte.

Also: Kommen Sie raus aus Ihrer Eber-Einzelbucht! Lassen Sie uns den Anschein, die Paralympics finden momentan auch bei #wussow statt, im Keim ersticken.

Ihr Z.
Benutzeravatar
Prof. Adorno
Abschnittsbevollmächtigter
Beiträge: 392
Registriert: Do Okt 28, 2004 7:42 am
Wohnort: Hohe Warte

Re: Inhaltsleere

Beitrag von Prof. Adorno »

Adorno hat geschrieben: Sprachkritik ist immer das Erste.
noch ein Gast hat geschrieben: (...) Einen von Ihnen geschätzten Autor wissen Sie nur mit solchen Worthülsen zu loben? Und dass "Sprache gelebt wird", fordern doch sonst vor allem Anbieter von Sprachkursen ein. Aber vielleicht besuchen Sie gerade einen und lernen auch bald, wie man mit lebendiger Sprache differenzierte Urteile formuliert. Denken müssen Sie dabei aber immer noch selber.
8O
:lol:

Herr Gast, ich mag Sie! Melden Sie sich bitte an.
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
Crazumble

Beitrag von Crazumble »

Prof. Adorno meinte
Mittlerweile habe ich ja E. H. betreffend ja die Theorie, daß er beim ersten Mal die Junge Freiheit mit der Jungen Welt verwchselte. Als er dann seinen Irrtum einsah, machte er aus Trotz einfach weiter.

Das kommt ja ungefähr aufs selbe raus. Ich habe da eher die Theorie, dass er mit seinem Einsatz für die JF bestenfalls einen fragwürdigen Pluralismus pflegt.
Benutzeravatar
Zerebralzebra
Beiträge: 55
Registriert: Di Mär 14, 2006 11:31 pm
Wohnort: große weite Welt

formerly known as another guest

Beitrag von Zerebralzebra »

Ich habe grad nochmal das Interview Henscheids mit der Jungen Freiheit gelesen. Nicht bloß, dass er mit dieser Zeitung sprach, finde ich bedenklich, sondern auch seine Antworten. Man mag mir Paranoia unterstellen, aber dem Weltbild eines Antisemiten, der Möllemann und Karsli toll fand, widersprechen sie nicht. Stattdessen widmet er sich der Aussage P. Spiegels, Möllemanns Äußerungen seien "die größte Beleidigung der Juden nach dem Holocaust" gewesen.
Dazu zu sagen, dass Herr Spiegel nicht mehr bei Sinnen sei, fände ich so schlimm nicht. Aber Henscheids Unbestimmtheit bei der Frage, ob er Möllemanns Aussage, Friedmann befördere durch sein Verhalten Antisemitismus, zu den falschen oder richtigen Sätzen in dem Streit damals zählt, kann ich mir nur mit dem Antisemitismus des neuen deutschen Nationalismus erklären, wie er bereits in der Walser-Debatte vorkam.[/i]
Richard Tauber

Beitrag von Richard Tauber »

Arethusa Freifräulein von Fyrdraugh; vor zehn Minuten verordnete ihr ein dressierter Zeisig, der, Eigentum eines blinden Leiermannes, gegen geringes Entgelt Zettelchen zieht und sie einem überreicht (ich bin etwas abergläubisch), Fußbäder in Papierschnitzeln. Als Fräulein der Tat erkundigte sie sich beim nächsten Polizisten, wo es in der Nähe reichlich Papierschnitzel, womöglich adeliger Provenienz geben dürfte, und da nannte man...hier ging mir dann der Sechsämter aus. Aber das mit dem Eckhard, das wird sich in Wohlgefallen auflösen...sowieso, genau!
Benutzeravatar
Zerebralzebra
Beiträge: 55
Registriert: Di Mär 14, 2006 11:31 pm
Wohnort: große weite Welt

henscheid vs. adorno?

Beitrag von Zerebralzebra »

tja, sehr geehrter herr tauber, in wohlgefallen auflösen - es antwortet halt keiner mehr, und so wird dieser strang nach und nach immer weiter nach unten richtung vergessen sacken. wahrscheinlich habe ich mich mit meinem letzten beitrag ziemlich ins abseits gepostet.
aber jenseits der frage "was genau denkt herr henscheid so über herrn möllemann & die junge freiheit?" ist mir ja noch manch anderes unklar.
prof. adorno schrieb:
Sie plädieren für eine weltanschaulich gebundene Literatur mit klarem Feindbild - 'Gesellschaft', Kapital, Adorno -, von der sich Henscheid und andere mit gutem Grund distanziert haben.
es scheint also einen affirmativen adorno-bezug zu geben, der aber nicht einfach alles, was adorno geschrieben hat, teilt. das ist natürlich keine kritik; nur frage ich mich, wie bezüglich der bewertung des komponisten arnold schönberg henscheid seine abweichung von adorno begründet.
vor längerer zeit gab es nämlich von e. henscheid in der SuperLupo einen beitrag des titels ~ "crossover, schönberg, hip und hop". schönberg war da kein zentrales thema, wird aber en passant als schlechter komponist bezeichnet. konkret bezog sich das zunächst einmal auf den "überlebenden aus warschau", den der dirigent michael gielen - der sich wohl selbst als adorniten versteht -in mehreren konzerten zwischen dritten und vierten satz der neunten von beethoven geschoben hat. sicher eine fragwürdige maßnahme.
dagegen war adorno ein verfechter von schönbergs werk. ich frage mich, welche gründe henscheid hat, schönberg in o.g. text so abzuqualifizieren, denn dort sind sie nicht genannt. nachher ist e. henscheid auch noch kulturkonservativ.
Benutzeravatar
Colonel Panic
Beiträge: 87
Registriert: Mo Mär 14, 2005 5:03 pm
Wohnort: Anwesen des Anwesenden
Kontaktdaten:

Beitrag von Colonel Panic »

Einlassungen Henscheids, die Adornodogmatiker zu irritieren geneigt sind, lassen sich häufig damit erklären, daß Karl Kraus in Henscheids Autoritätenskala noch vor TWA rangiert. Im Falle Schönbergs, der in der Fackel gut weggekommen und von KK beschützt worden ist, mag entweder Plus mal Plus Minus ergeben haben, oder aber auch hier liegt vor, was Sie in Ihren Zeiten als Gast sehr scharfsinnig beobachtet haben: Daß Henscheid seit langer Zeit eben "en passant" Leute abstraft, und zwar nicht mehr wie in den "Erledigten Fällen" nach Darlegung einer so überzeugenden wie unterhaltsamen Anklageschrift, sondern par ordre du Moralmufti. Er wird halt auch nicht jünger, dafür aber hat sein Stil mit u.a. Gsella/Gärtner Nachahmer gefunden.

Karl Kraus als angenommener polemischer Kompaß hätte in Sachen Möllemann/Friedmann/Junge Freiheit sicher eine Henscheids ähnliche Position angenommen. Möllemann war ein Idiot, aber auch ein den Medien nützlicher. Friedmann wäre spätestens nach seiner Koks&Nutten-Offenbarung in Krausens Fadenkreuz geraten, bzw. hätte Kraus ihm vielleicht gerade das verziehen, als der mediale Hohn über den gefallenen Sittenwächter hereinbrach. Und die JF wäre mit ihrer Deutschtümelei KK ebenfalls ein Ärgernis, das aber geringer gewogen hätte als die vereinigte Front der Medienhysteriker.
Im Gegenzug hätte man KK mal wieder seinen angeblichen jüdischen Selbsthaß vorgeworfen, aber genug der Spekulationen im Kontrafaktischen...
"Eine Bratwurst ist ein Apparat, der schmeckt und satt macht." (Ti 9/2010, S. 11)
Benutzeravatar
lenin
Beiträge: 347
Registriert: Do Sep 25, 2003 4:08 pm
Wohnort: Nordi
Kontaktdaten:

Beitrag von lenin »

Colonel Panic hat geschrieben:Einlassungen Henscheids, die Adornodogmatiker zu irritieren geneigt sind, lassen sich häufig damit erklären, daß Karl Kraus in Henscheids Autoritätenskala noch vor TWA rangiert.
Chapeau, Herr Panic, ich glaube, in diesem Beitrag lagen sie mit vielem goldrichtig.
Bild
I don't use poetry, art or music to get into girls' pants,
I use it to get into their heads.
Benutzeravatar
Prof. Adorno
Abschnittsbevollmächtigter
Beiträge: 392
Registriert: Do Okt 28, 2004 7:42 am
Wohnort: Hohe Warte

Beitrag von Prof. Adorno »

Ich kann mich dem nur anschließen, Colonel - ein echter eye-opener.

Was Schönbergs 'Überlebenden' betrifft, so erweist sich Henscheid ausgerechnet hier als perfekter Adornit. Vergleichen Sie die Stelle in den "Noten":
Band 11: Noten zur Literatur: Engagement. Theoder W. Adorno: Gesammelte Schriften 11, S. 423 hat geschrieben:Ein Peinliches gesellt sich der Komposition Schönbergs. Keineswegs das, woran man in Deutschland sich ärgert, weil es nicht zu verdrängen erlaubt, was man um jeden Preis verdrängen möchte. Aber indem es, trotz aller Härte und Unversöhnlichkeit, zum Bild gemacht wird, ist es doch, als ob die Scham vor den Opfern verletzt wäre. Aus diesen wird etwas bereitet, Kunstwerke, der Welt zum Fraß vorgeworfen, die sie umbrachte. Die sogenannte künstlerische Gestaltung des nackten körperlichen Schmerzes der mit Gewehrkolben Niedergeknüppelten enthält, sei's noch so entfernt, das Potential, Genuß herauszupressen.
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
Benutzeravatar
Zerebralzebra
Beiträge: 55
Registriert: Di Mär 14, 2006 11:31 pm
Wohnort: große weite Welt

Beitrag von Zerebralzebra »

Sehr geehrter Prof. Adorno,
Ach, na ja, dank der Adorno-CD-Rom ist es ja heutzutage nicht mehr so schwierig, ein halbwegs passendes Zitat aufzufinden. Und diese CD ist ja auch unentbehrlich für Alles, was sich da intellektuell nennt, weil der gute alte Teddy allerorten als Zitat-August herzuhalten hat.
Und ich kann Ihnen sagen, warum Ihr Zitat nur ein halbwegs passendes ist. Negativ, wenn's gegen Engagement in der Kunst geht - wogegen sich wohl auch manches einwenden ließe -, da mag Herrn Henscheids Meinung auch mal mit Adorno koinzidieren. Aber Adorno betrachtet den Überlebenden aus Warschau um Ihren Ausschnitt herum janundoch ein wenig differenzierter.
Ich habe mir letztens im zweitausendeins-Laden mal die Zeit genommen, durch den neuesten Band der Henscheid-Werkausgabe (Texte über Musik) zu blättern. Seien wir doch ehrlich, das emphatische Verhältnis, das Adorno zur Avantgarde hat, hat Henscheid nicht. Muss ja vielleicht auch nicht jeder haben. Doch E. Henscheid ist lediglich der Justus Frantz der Musiktheorie.

Mit freundlichem Gruße,

Ihr Zerebralzebra
I have nothing to say
and I am saying it
and that is poetry
as I need it.
Benutzeravatar
Prof. Adorno
Abschnittsbevollmächtigter
Beiträge: 392
Registriert: Do Okt 28, 2004 7:42 am
Wohnort: Hohe Warte

Beitrag von Prof. Adorno »

Mein guter Mann, Sie langweilen mich schrecklich. Sie wollen doch nicht ernsthaft den Gebrauch digitaler Speichermedien oder gar nur von Zitaten als verwerflich darstellen? Vielleicht sogar das Verwenden von Zitaten zum Beleg von Aussagen (in meinem Fall: "Adorno war nicht bloß blinder Schönbergenthusiast") als 'pseudo-intellektuell' brandmarken? (Zu diesem despektierlichen, im übrigen meist von einigem Selbsthaß geprägten peiorativen Gebrauch des Wortes 'intellektuell' finden Sie bei Adorno einiges, allerdings nichts, was Ihnen zum Vorteil gereicht). Einige Zitate, mein liebes Zebra, stünden Ihnen zur Untermauerung ihrer, hmpf, doch recht steilen Assoziationen übrigens ganz gut zu Gesicht.

Wenn Sie nicht nur den weiteren Umkreis des Zitats, sondern des Adornoschen Werks insgesamt kennten, wüßten Sie, daß sich Adorno an mehr als einer Stelle äußerst kritisch gegenüber dem Versuch positioniert, den Kunstwerken gesellschaftlichen Gehalt zu importieren. Im Falle des 'Überlebenden' ist es wahrscheinlich nur der Respekt vor der Person Schönberg selbst, der ihm an weniger zentraler Stelle als in den 'Noten' versagt, dieses Problem zu artikulieren. Das Grauen vorm Leid der Opfer, so legitim es an sich ist, erscheint dem Kunstwerk als etwas Heterogenes; verhindert, die Gesellschaft als Ganze zu negieren. Das sagt der ganze 'Engagement'-Aufsatz: je mehr Politik in der Kunst, umso schlechter die Kunst.

Und nichts anderes sagt Henscheid. Die genannte Aufführungspraxis hat sich mittlerweile fest etabliert. Vor zwei Jahren war ich in einer Aufführung von Brahms 'Requiem' in der Berliner Philharmonie, der wie zum Hohn der 'Überlebende' voranging. Erst das KZ, "alles Fleisch wie Gras", aber dann "leuchtet des Herrn Wacht". Man muß gar kein besonders eleganter Ideologiekritiker sein, um die abscheuliche Botschaft zu verstehen: ja, es gab Auschwitz, eine ziemlich üble Sache, aber es hat uns lettztlich nur besser, weil moralischer gemacht - eben jene neudeutsche Moralität, die mit "nie wieder Auschwitz" nach Belieben überal auf der Welt humanitär interveniert. QED.

Und: hören Sie mir auf mit Frantz und dem Populismusvorwurf! Sind Sie sich eigentlich im klaren, daß sie Aufsätze wie den Henscheids in der T I T A N I C lesen?! Versuchen Sie doch, ein mehr als bloß tangentiales Wriklichkeitsverhältnis zu gewinnen; das erfrischt!

Mit liebem Gruß!
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
Benutzeravatar
Zerebralzebra
Beiträge: 55
Registriert: Di Mär 14, 2006 11:31 pm
Wohnort: große weite Welt

Beitrag von Zerebralzebra »

Prof. Adorno hat geschrieben:Und: hören Sie mir auf mit Frantz und dem Populismusvorwurf! Sind Sie sich eigentlich im klaren, daß sie Aufsätze wie den Henscheids in der T I T A N I C lesen?! Versuchen Sie doch, ein mehr als bloß tangentiales Wriklichkeitsverhältnis zu gewinnen; das erfrischt!
Den Aufsatz Henscheids über Crossover und Schönberg nehme ich von meiner Kritik aus, dass seine Beiträge in der SuperLupo i. d. R. nur ein sinnloses, argumentfreies Aneinanderreihen "dummer" Zitate sind. Ich teile seine Kritik an der Praxis Gielens, den "Überlebenden von Warschau" "überraschend" zwischen die Sätze anderer Werke einzufügen. Jenseits der Frage, was von dem "Überlebenden" selbst zu halten ist, ergibt sich eine peinliche Aussage, wenn nach ihm der vierte Satz von Beethovens neunter erklingt.
Andererseits glaube ich, dass es etwas anderes gewesen wäre, hätte Gielen das einmal ausprobiert. Wie ich schon in meinem letzten Beitrag geschrieben habe, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Henscheids Kritik bloß negativ, eben als Kritik an Engagement in der Kunst, mit Adorno übereinstimmt.
Eine positive Übereinstimmung mit Adorno würde bedeuten, auch Henscheid wäre der Meinung, Heterogenes habe im Kunstwerk deshalb nichts zu suchen, weil es gälte, "die Gesellschaft als Ganze zu negieren." Weil Adorno im Kunstwerk diese Bedeutung sieht, setzt er sich für die Avantgarde ein. Und auf diesen Einwand von mir sind sie eben nicht eingegangen: Henscheid schmückt sich gerne mit seinem Wissen über die kritische Theorie, aber deren emphatisches Verhältnis zum avanciertesten Stand der Kunst teilt er nicht. Meine ungehobelte Pöbelei, in dem Fall nicht gegen T i t a n i c- Aufsätze, sondern gegen seine Aufsätze zur Musik, in denen er, sicher besser als Justus Frantz, meinetwegen tatsächlich unterhaltsam über Hochkultur spricht, war deshalb durchaus angebracht.
Und was mich so ungeheuer wütend macht, ist, dass er sich wohl auch gegen Engagement außerhalb der Kunst wendet. Denn sicher gibt es berechtigte Einwände dagegen, von einem Kunstwerk die Offenbarung der richtigen Position bzw. der richtigen Gesinnung zu erwarten - andererseits gibt es vorderhand so gut wie nichts, was nicht Material eines Kunstwerks sein könnte. Aber was steckt denn bitteschön noch für eine Gesellschaftskritik dahinter, wenn Henscheid "dumme" Äußerungen von Promis und Politikern aneinanderreiht? Die Damen und Herren vom Herrschaftspersonal mögen ja keine Geistesgrößen sein, aber es ist doch eine Fehleinschätzung, dass die Politik, die - z. B. in Form von Maßnahmen zur Absenkung des Lohnniveaus - über "die Menschen" verhängt wird, Resultat von Dummheit wäre. Die Politik wird doch gar nicht von den aus den Medien bekannten Figuren ausgedacht. Herrn Henscheid fällt aber nichts ein, als dass man ja besser regiert würde, wenn das Herrschaftspersonal besser formulieren könnte.
Im übrigen finde ich es empörend, dass die T i t a n i c mit Henscheid jemanden bei sich schreiben lässt, der, wie M. Walser, im Zentralrat der Juden in Deutschland eine Gefahr für seinen Nationalstolz sieht.
I have nothing to say
and I am saying it
and that is poetry
as I need it.
Benutzeravatar
alfredruby
Beiträge: 121
Registriert: Di Jun 21, 2005 6:07 pm

Beitrag von alfredruby »

An anderer Stelle habe ich ja soeben ein paar olle SL-Hefte unter die Leute gebracht und bevor sie zur Post kommen, habe ich natürlich ein wenig durchgeblättert.

Erinnern Sie sich noch an "Jean (vom Nebentisch)" ?

Irgendwie mußte ich spontan an diesen Strang denken:

Bild
zèbre sans login

Beitrag von zèbre sans login »

Leider kann man nicht darauf verlinken. Gestern habe ich mir ne kostenlose Ausgabe der jF, sie ist 20 geworden, geben lassen. Auf Seite 23 gibt es ein Kurzinterview mit Henscheid mit albernen, lustig gemeinten Antworten. Ich glaube, er ist alt und national geworden.
Antworten