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Hauptforum - die Lobby eben.
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Bolton Wanderer
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Beitrag von Bolton Wanderer »

Ikonoklast hat geschrieben:Was heißt hier "Schönes Wochenende", Herr Wanderer? Sind Sie auch so ein nur-am-Arbeitsplatz-Surfer, die unserer Volkswirtschaft irreparable Schäden verursachen?
Ja, in der Tat, das bin ich. Aber es ist kaum anzunehmen, dass der volkswirtschaftliche Schaden geringer wäre, wenn ich nicht surfen würde. - Im Gegenteil!
"Je größer der Stiefel, desto größer der Absatz"
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Ikonoklast
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Beitrag von Ikonoklast »

Wie angedroht -die Wiederbelebung dieses Strangs (falls GT und Saftpresse etc. neben dem Faschismus-Thread noch Zeit haben):

Was mich interessieren würde ist, was Saftpresse und die anderen denken, was am 11.09. passiert ist.
Meine Version: Arabische Terrorristen entführen 4 Flugzeuge, steuern 2 ins WTC, eins ins Pentagon, eins stürzt vor dem Erreichen seines Ziels(Weiße Haus?) ab. Und das wars eigentlich schon!

Und dafür gibt es, m.M. nach, genügend Beweise.

Wenn es nicht so war, wer war es dann und wem hat es genützt?

@GT: Sie haben amAnfang 4 Punkte genannt, die ich in meinem Posting auf Seite3 ganz oben zu entkräften versucht habe. Haben meine Ausführungen Sie überzeugt?
Gerhard Janz for Bundeskanzler!
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Annchen
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Beitrag von Annchen »

Ganz ehrlich, habe mir vorgenommen, meine Post-Frequenz stark einzuschränken. Gerade so was wie hier und Fascho-Thread kostet echt Zeit. Aber noch eine Stellungnahme:
Ikonoklast hat geschrieben:Meine Version: Arabische Terrorristen entführen 4 Flugzeuge, steuern 2 ins WTC, eins ins Pentagon, eins stürzt vor dem Erreichen seines Ziels(Weiße Haus?) ab. Und das wars eigentlich schon!
Vielleicht habe ich mich bei der Pentagon-Sache doch zu leicht von den Misstrauischen verleiten lassen (Passagierlisten!). Aber es gibt einfach ganz viele Ungereimtheiten, will mich nicht wiederholen (KEINE Teile von was auch immer gefunden, keine bzw. falsche Bilder von Wrackteilen).
Ikonoklast hat geschrieben:Wenn es nicht so war, wer war es dann und wem hat es genützt?
Ich weiß nicht, wer dahinter steckte! Vermutlich Al Quaida, Islamische Fundis. Nur gab es rechtzeitig Hinweise, ... (s. frühere postings). Ich kann keine vollständige Story liefern. Das muss man auch nicht, nur weil man die bestehende Version anzweifelt. Haben Sie mal die Bröckers-Artikel bei Heise gelesen? Was sagen Sie denn dazu? Auch das kann man ja hinterfragen aber man kann sich ja damit auseinandersetzen.

Wem hat es genützt? Ist auch alles schon gesagt worden!

Wie wird das Ganze aufgearbeitet? Dokumente verschwinden, der Präsident lügt. Macht alles nichts? Ihnen vielleicht nicht...
Neues Feindbild: Der internationale, vor allem islamische Terrorismus, der natürlich durch die Politik von Leuten wie Bush, Scharon, Putin angeheizt wird. Demokratie - ach, Papier ist geduldig, man muss den Leuten was erzählen, was sie fressen, und dann ist gut.
justine
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Beitrag von justine »

Michael Moore hat dazu auch eine Meinung, die man nicht unbedingt teilen muß, aber trotzdem ist sie eine Überlegung wert:
Michael Moore hat geschrieben: I was sure after this freakish incident [mit der Schuhbombe] that the lighters and matches would surely be banned. But, as my book tour began in February, there they were, the passengers with their Bic lighters and their books of matches.
[...]

My simple question was this: If all smoking is prohibited on all flights, then why does ANYONE need their lighters and matches at 30,000 feet -- while I am up there with them?!

And why is the one device that has been used to try and blow up a plane since 9-11 NOT on the banned list? No one has used toenail clippers to kill anyone on Jet Blue, and no one has been blowing away the leaves in the aisle of the Delta Connection flight to Tupelo.

BUT SOME FRUITCAKE DID USE A BUTANE LIGHTER TO TRY AND KILL 200 PEOPLE ON AMERICAN AIRLINES FLIGHT #63. And this did nothing to force the Bush Administration to do something about it.

[....Es kommt heraus daß es an der Tabaklobby liegt....]

I was stunned. I knew there had to be some strange reason why this most obvious of items had not been banned. Could the Bush mob be so blatant in their contempt for the public's safety? How could they do this, and at the same time, issue weekly warnings about the "next terrorist threat"? Would they really put Big Tobacco's demands ahead of people's lives?

Yes, of course, the answer has always been YES but not now, not in a time of national crisis, not NOW, so soon after the worst domestic mass murder in U.S. history!

Unless there was no real threat at all.

The hard and difficult questions must be asked: Is the "War on Terrorism" a ruse, a concoction to divert the citizens' attention?

Accept, if you will for just a moment, that as truly despicable as George W. Bush is, he would not be so evil as to help out his buddies in tobacco land that that would be worth suffering through another 9-11. Once you give the man that – and for once I am asking you to do just that – once you admit that not even he would allow the murder of hundreds or thousands more just so Marlboro addicts can light up outside the terminal, then a whole other door opens – and that door, my friends, leads to the Pandora's Box of 9-11, a rotten can of worms that many in the media are afraid to open for fear of where it might lead, of just how deep the stench goes.

What if there is no "terrorist threat?" What if Bush and Co. need, desperately need, that "terrorist threat" more than anything in order to conduct the systematic destruction they have launched against the U.S. constitution and the good people of this country who believe in the freedoms and liberties it guarantees?
Den ganzen Artikel kann man auf <a href="http://www.michaelmoore.com/books-films ... p">Michael Moores Website</a> nachlesen.
Tischlampe
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Beitrag von Tischlampe »

Was mich interessiert, welchen Unterschied macht es, ob man nun an die
Variante A
Planung und Durchführung der Aktion auf Geheiss der Regierung oder deren weiteres Umfeld
Variante B
Bewusste Ignorierung aller augenscheinlich sehr konkreten Warungen und Hinweise auf das Attentat
Variante C
Einen tatsächlichen durch völlige Unkenntnis oder durch Inkompetenz nicht verhinderten oder verhinderbaren Anschlag

glaubt, wobei jede Variante mehr oder minder wahrscheinlich sein könnte und sowohl teilweise belegbar als auch widerlegbar ist, wobei Variante A selbst für die ansonsten skrupellosen Wirtschaftsoligarchen eine bei einer Decouvrierung zu risikoreiche gewesen sein dürfte (weniger hätte es da auch getan!)?
Es macht nicht mal einen Unterschied, ob Bush so grenzenlos naiv und unwissend ist, wie er tut, oder ob er Mastermind dieses Manövers war, das in seinen Langzeit-Zielen (Beherrschung der Energiereserven, Sicherung des inneramerikanischen sozialen Friedens, Wahrung der Vormachtstellung, Stützung der Plutokratie) so schamlos offensichtlich wie gleichzeitig für die traditionell unpolitischen Amerikaner geschickt moralisch getarnt angelegt ist.
Die USA braucht diesen Feldzug, aus eben den genannten Gründen, und würde er nicht unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Terror geführt, wäre früher oder später jeder beliebige konstruierte oder wahre Anlass dafür gut gewesen. Selbst wenn Belege für eine Geheimdienst-Verstrickung auftauchten, würde sich an der gegenwärtigen Situation nichts entscheidendes ändern.
Für mich ist diese ganze Diskussion nicht viel mehr als Spökenkiekerei oder der Versuch das beweisen zu wollen, was ohnehin auf der Hand liegt, wenn schon.
Tischlampe
Gesprächstourist
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Beitrag von Gesprächstourist »

Sehr geehrter Herr Ikonoklast,

schön, dass Sie wieder da sind.

Gleich zu Anfang: Nicht alles, was ich hier schreiben werde, bezieht sich auf Sie, keineswegs. Es freut mich, dass Sie diesen Strang wiederbelebt haben.
Ikonoklast hat geschrieben:Wie angedroht -die Wiederbelebung dieses Strangs (falls GT und Saftpresse etc. neben dem Faschismus-Thread noch Zeit haben)
Etwas eng wird's schon (schließlich nehme ich die dortige Diskussion sehr ernst), aber so viel Zeit bleibt doch noch übrig.
Ikonoklast hat geschrieben:Was mich interessieren würde ist, was Saftpresse und die anderen denken, was am 11.09. passiert ist.
Genau diese Art, lieber Herr Ikonoklast (woher kommt eigentlich dieser exotische Name?), von Diskussionsführung schätze ich. Nicht, dass ich der Preisrichter wäre, aber genau so hat es Sinn, sich auszutauschen.

Ich weiß nicht, was dort passiert ist. Sicher dürfte sein, dass zwei Flugzeuge in zwei Türme des WTC reingeflogen sind.

Sicher dürfte auch sein, dass es etwas gab, was ins Pentagon reingeflogen ist.

Über das vierte Flugzeug weiß ich wenig (habe auch nie behauptet, viel zu wissen), aber es war der Presse auch nicht so viel wert, es mir aufzudrängen.
Ikonoklast hat geschrieben:Meine Version: Arabische Terrorristen entführen 4 Flugzeuge, steuern 2 ins WTC, eins ins Pentagon, eins stürzt vor dem Erreichen seines Ziels(Weiße Haus?) ab. Und das wars eigentlich schon!
Nun, es wurde bei dem letzten etwas anders (lokal) dargestellt, aber egal.
Ikonoklast hat geschrieben:Und dafür gibt es, m.M. nach, genügend Beweise.
Hm, wofür? Sie haben mehrere "Fakten" in einen Sack gepackt. Und hier fing bei mir (und wie ich bemerkt habe, nicht nur bei mir) das Grübeln nach kurzer Zeit der Geschocktheit an (ich habe übrigens die Diskussion über "Verschwörungen" satt, ich erkläre später auch, warum).

Die Basis meines Misstrauens liegt in einer grundsätzlichen Skepsis gegenüber offiziellen amerikanischen (aber auch sonstigen weltweiten) Medien. Und ich weiß auch nicht, wieso derartige Quellen hier wie die Bibel gehandelt werden.

Der Tag kann gar nicht so lang ein, wie irgendwas, sei es auch noch so kontrovers zur vorigen Meldung, behauptet wird. Und nach vielen Jahren, wenn kein Schwein mehr guckt, werden lapidar damals kalt lächelnd bösartige Lügen kalt lächelnd zugegeben. Herr Pelzer hatte diesbezüglich einige historische Schmankerl zu Pearl Harbour beigesteuert, was jedoch einige Diskussionsteilnehmer nicht verstanden oder ignoriert hatten.

Die "offiziellen" Verlautbarungen zu solchen Ereignissen wie den letztjährigen septemberlichen einfach zu schlucken ist mehr als naiv. Eine Regierung, die sich selbstherrlich anschickt, einen Krieg als beschlossene Sache unabhängig von UMO-Resultaten zu betrachten, eine Regierung, die Völkermord in Afghanistan unter dem Deckmantel der Terroristenbekämpfung begeht (hat eigentlich jemand gemerkt, dass inzwischen der anfangs verpönte Begriff "Krieg" dort offiziell Standard geworden ist?), eine Nation, die all dies als Alltagsgeschäft (speziell auch in ihren Medien) dokumentiert – die ist nicht als glaubhafter Lieferant für seriöse und zuverlässige Informationen anzusehen.

Daraus einen "Verschwörungsplan" für Kritiker dieser abenteuerlichen Versionen zu basteln ist lachhaft (schauen Sie bitte an dieser Stelle auch in den Faschismus-Thread, wo Sie alles über erlaubtes Lachhaftes erfahren, 1 min. = 1,92 EUR). Erlaubt sind aber doch wohl Zweifel und sogar Spekulationen (was sollte das auch mit "Verschwörung" zu tun haben?), was die Interessen der USA betrifft.
Ikonoklast hat geschrieben:Wenn es nicht so war, wer war es dann und wem hat es genützt?
Zum ersten Teilsatz: Weiß ich nicht. Keine Ahnung. Wahrscheinlich arabische Menschen.

Woher haben Sie Ihre Informationen? Aus der Presse. Prima. Welcher? Der, die zwei Tage später ständig Zahlen und Referenzen revidiert?

Es liegt mir doch fern, Märchen zu erzählen. Und es interessiert mich andererseits aber auch nicht, was in 40 Jahren rauskommt, weil ich da (wahrscheinlich) nicht mehr lebe. Deshalb mache ich mir lieber jetzt meine Gedanken jenseits der Bild Zeitung.

Und deshalb zum zweiten: Da überlege ich eher, wem etwas was nützt, und was einen Sinn ergibt, und darüber lohnt es sich zu reden: Die USA sind seit vielen Jahren daran, nicht nur die Weltkontrolle anzustreben, sondern auch die wirtschaftlichen Ressourcen (Bodenschätze, Absatzmärkte) zu kontrollieren. Konkrete wirtschaftliche Projekte belegen dies.

Ein konsequentes Vorgehen zur Verfolgung und Umsetzung dieser sehr eigennützigen Interessen erfordert jedoch (allerdings immer weniger, seitdem wir vor Augen geführt bekommen, was wir anlässlich der Tatsache von beschlossenen Kriegen erleben dürfen) ein Mindestmaß an ethisch-moralischer Rechtfertigung. Das sind die Reste einer zivilisierten Gesellschaft, die sich den Luxus einer Rechtfertigung leistet.

Vor diesem Hintergrund und der sozialen wie ökonomischen wie weltpolitisch gegebenen Tatsache, dass die USA innen- wie außenpolitisch de facto mit dem Rücken zur Wand steht, ist eine Verzerrung, wenn nicht Fälschung der Ereignisse des 11.09.2002 keine irre Vorstellung von Illuministen, sondern zumindest eine Überlegung wert.

Ich gehe einen Schritt weiter: Wer die offiziellen Verlautbarungen der Weltpresse, die sich weitestgehend nicht viel von der Wahrheitsliebe und/oder der "Chronistenpflicht" der Bild Zeitung unterscheidet, als Grundlage für Geschichtsschreibung ansieht, hat die Geschichte nicht begriffen. das ist nicht diskutabel. Nicht für ernsthaft Diskutierende.

Die Ereignisse in den USA im vergangenen Jahr passen viel zu sehr (und nicht aufgrund meiner Fantasie) in das Bild des damaligen "offiziellen" deutschen Kriegsbeginns gegen Polen: "... ab x Uhr wird zurückgeschossen..."! Das ist nicht bösartig, nicht verschwörerisch und schon gar nicht weltfremd. Es ist auch keine Behauptung. Es passt einfach viel zu sehr.

Was mich so stört: Manche Leute hier übernehmen flugs eine Verlautbarung. Es sind oft dieselben, die vor "unseriösen Blättern" und davor warnen, dass man Journalisten nicht alles glauben darf, was sie schreiben.

Aber genau das tun sie dann. Irgendwie langweilig.

Skepsis muss doch wohl erlaubt sein angesichts der gesamten Weltlage, verdammt noch mal!

So viel zur ersten Hilfe des Strangs.

Liebe Grüße

Ihr GT
Wer's nicht glaubt, wird selig
Gesprächstourist
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Beitrag von Gesprächstourist »

Ach so, ja: Wer kontrolliert eigentlich die Massenvernichtungswaffen (z.B. Atombomben bzw. Baupläne solcher) in den USA?

Nur mal so gefragt.

Ihr GT
Wer's nicht glaubt, wird selig
Ford Prefect
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Beitrag von Ford Prefect »

och... niemand. warum auch? amerika ist doch soooo vertrauenswürdig! die würden niemanden etwas zu leide tun. aber echt! wir können sie nur darauf kommen, due atomwaffen von amerika kontrollieren zu wollen! das kann sich doch keiner anmaßen, amerika zu kontrollieren. amerika diese... übergöttliche übermacht!
bob
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Beitrag von bob »

abend. schwierig, hier !
( das thema, mein ich ... )

ich denke, mit krieg war und ist weiterhin zu rechnen. hunter s. thompson sagte in "generation of swine" bereits 1987 einen krieg im mittleren osten -war der früher nicht "nah" ?- für den fall voraus, dass bush ( sen ) und seine "clique" -schön auch: moores bush mob- an die macht geraten.

tatsächlich geht es ausschließlich um wirtschaftliche interessen, und die bush administration agiert immer ungenierter.

hier will ich jetzt aber auch der vielgescholtenen -tatsächlich recht unpolitischen- amerikanischen bevölkerung beispringen. dass sie verunsichert ist und sich fürchtet kann ich nachvollziehen (11.9.) . und hier bei uns ? in deutschland war NICHTS passiert, dennoch war das halbe land in panik. zb gegen die - aus meiner sicht völlig unsinnigen - rasterfahndungen betr. sich durch ihre blosse herkunft verdächtig gemacht habenden studenten wurde wenig widersprochen.
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Beitrag von Gesprächstourist »

Sehr geehrte Forumsteilnehmer/innen,
bob hat geschrieben:schwierig, hier! ( das thema, mein ich ... )
Ich nehme diesen Seufzer zum Anlass:

Nein. Soo schwierig ist es nicht. Finde ich.

Denn eigentlich unterscheiden sich die weltpolitischen Ereignismuster oftmals verblüffend wenig von den mikrogesellschaftlichen des Alltags. Dazu aber später mehr.

Natürlich wissen wir sehr wenig über Hintergründe, Intrigen und Kalkül in Sachen Weltpolitik. Es werden zig Milliarden von Dollar (oder EUR) für den Aufbau und die Pflege von Geheimdiensten ausgegeben. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass dort ebensolche Pfeifen sitzen wie in irgendwelchen anderen Behörden auch, so reicht es doch, wenn nur 5 Prozent ihren (grausigen) Job machen, dass ein Großteil politischer Entscheidungen und Erkenntnisse an der Öffentlichkeit vorbeigehen. Ohne jede demokratische Kontrolle, nach der auch kein Politiker kräht, weil er die Gepflogenheiten kennt. Weil er die Spielregeln kennt.

Folgenreiche Konsequenzen eines unentdeckten Skandals werden dann nach 20 Jahren mitgeteilt, wenn Gras oder gar nichts mehr darüber wachsen kann. Wenn überhaupt. Weniger drastische Folgen erfährt man nie.

Die USA-Führung hat (auch nach amerikanischen oppositionellen Quellen) den Krieg gegen Irak längst beschlossen, daran wird wohl auch der Inhalt des UNO-Reports (der nahezu nichts Belastendes zu beinhalten scheint) nichts ändern. Und das wundert auch nicht: In Zeiten von ökonomischen "Zwängen" müssen sich Aufmärsche dieser Art rentieren. Dass dabei die Rechnung mit Tausenden von Toten vorab gemacht wird, scheint heutzutage niemanden mehr zu interessieren.

Es geht also nicht um Schurken oder Nicht-Schurken. Denn ginge es darum, würde ein Eingreifen, eine glaubhafte Abwendung von Gefahr durch Gewissenlose (also wie Bush, Anm. d. Verf.) an einen Beschluss der Staatengemeinschaft gebunden werden, was de facto nicht erfolgt. Es geht um andere Ziele. Diese Ziele sind recht deutlich zu erkennen, weil diverse Wirtschaftskreise noch nicht einmal ein Hehl daraus machten: Es geht ums Öl. Und nicht nur in Irak, sondern auch am Kaspischen Meer, und somit um die Transportwege, die unter anderem durch Afghanistan bzw. Irak führen.

Diese Interessen bestreitet ebenfalls ein einigermaßen gebildeter Mitbürger nicht ernsthaft.

Gleichzeitig bietet sich seit Jahren (dies hier in aller Kürze, es wäre angemessener, darüber einige Bücher zu schreiben, ich biete dies in überschaubarer Menge an) ein desolates politisches Bild im Nahebn Osten, sprich: Israel/Palästina. Was die Sicherung der Interessen in diesem Gebiet höchst gefährdet.

Wenn man sich nun die Praxis amerikanischer Außenpolitik (siehe auch: Arundhati Roy) anschaut, ihre katastrophalen Mittel und Strategien, so ist man weit von einer Verschwörungstheorie entfernt, wenn man die Durchsetzung dieser vitalen ökonomischen Interessen unter dem radikalsten Gesichtspunkt sieht, der möglich ist: der Inszenierung eines Krieges.

Die USA ist sozial wie ökonomisch letztlich ein Wrack. Es führte zu weit, dies hier im Einzelnen zu erklären ... wir alle werden die von den USA ausgehende und verschuldete (die Deutschen haben sich willfährig ins Fahrwasser begeben) Rezession zu spüren bekommen. Würden die USA sich jetzt zurückziehen, wären sämtliche Ausgaben, Anstrengungen und strategischen Pläne Makulatur, innerhalb der nächten 20 Jahre wäre ein solches Vorhaben nicht mehr durchführbar (selbst wenn es dann wirklich triftige Gründe gäbe!). Es kostet schlicht zu viel, Geld und Logistik.

Obendrein wäre der Imageverlust weltweit gewaltig, wo man sich doch gerade als Weltherrscher profilieren will.

Also spielt der Mensch keine Rolle mehr in diesem Kalkül. Es sind die so genannten "Sachzwänge", die das Leben bestimmen. Ganz nüchtern, ohne jede Emotion. Ein Kalkül wie bei der Börse. Man kann sich darüber entsetzen, man kann auch verstummen. Aber es wird wohl wenig helfen.

Angesichts dieser Überlegungen, die ich für zwangsläufig logisch halte, ist es ein kleiner Schritt, sich über die Situation der USA im vergangenen Jahr Gedanken zu machen. Die längst erkannte Rezession (die gigantischen Firmenpleiten von völlig aufgeblasenen, betrügerischen Unternehmen waren ja längst vorher erkannt und ausgewertet worden, auch hier erfahren wir das dicke Ende ja viel später) hatte ihre Schrecken bereits vorausgeworfen: Es war klar, dass das ökonomische Kartenhaus zusammenstürzt (an der Ideologie halten die Leute meist länger fest).

Und so komme ich zu der Frage: Ist in einer solchen Situation nicht jedes Misstrauen erlaubt, das einen Angriff auf die Symbole der freien Marktwirtschaft schlicht nur als eine Kriegserklärung "fremdideologischer" Weltbürger darstellt? Ist das nicht zu einfach, ja zu billig?

Und nun zurück zu unserem Alltag: Letztlich unterscheidet sich der Zwist, der Interessenkonflikt im Kleinen, am Gartenzaun, fast durch nichts von dem in der "großen" Weltpolitik. Es zählen die Interessen. Profan, banal, vordergründig. So vordergründig, dass der Kaiser keine Kleider anhat, aber noch nicht mal mehr ein Kind fragt.

Wenn ich zwanzigmal vor einer Garage parke, die mir nicht gehört, und beim einundzwanzigsten Mal knickt mir jemand die Antenne ab, so denke ich: Der Garagenbesitzer war's.

Ich weiß es nicht. Aber ich verhalte mich so. Wieso sollte Bush anders funktionieren? Nämlich dumm.

Und deshalb, lieber Herr Bob, ist eigentlich alles ziemlich einfach. Aber kaum zu ändern.

Ihr GT
Wer's nicht glaubt, wird selig
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

im zuge der stalinistischen säuberungen im forum verschiebe ich diesen strang jetzt endlich mal dahin, wo er eh hingehört, nämlich in die lobby.
Haha

Beitrag von Haha »

Sehr lustig, Herr Pelzer, jetzt gibt es den Strang zweimal, also quasi zwei Paralleluniversen. Doppelt so viel Disskusion, und man kann jeweils zum gleichen Thema Gegenteiliges posten. Mal schauen, ob sich die beiden Stränge in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Tolle Experimentalsituation! :wink:
Gast

Pah

Beitrag von Gast »

Stimmt ja gar nicht! Wär aber schön gewesen.
bob
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Beitrag von bob »

man mag bush für dumm halten, ich tue es nicht.
ein gehöriges mass an bauernschläue traue ich ihm durchaus zu.

er hat keinen ernst zu nehmenden gegner. also narrenfreiheit. würde er diese nicht schamlos ausnutzen, er wäre kein profi.

( doch, ich verlange anstand in der politik, aber ich erwarte keine . )
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Saftpresse
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Beitrag von Saftpresse »

Haha hat geschrieben:Sehr lustig, Herr Pelzer, jetzt gibt es den Strang zweimal, also quasi zwei Paralleluniversen. Doppelt so viel Disskusion, und man kann jeweils zum gleichen Thema Gegenteiliges posten. Mal schauen, ob sich die beiden Stränge in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Tolle Experimentalsituation! :wink:
Ja, das gibts doppelt, aber jedes Posting erscheint parallel. Da kann ich ja nochmal sagen, dass ich eigentlich finde, der Strang gehört zu "Kultur, Geschichte, Politik
die sagenhafte Saftpresse...

...vermöbelt gerne Büttenredner.
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