Vom Fachmann für Kenner bzw. Vom Flachmann für Penner
Wenn man am "Morgen" nach einer Soliparty total verkatert erwacht und sich die Zahl der getrunkenen Cocktails nur noch anhand des aufgetretenen Schwundes im Portemonnaie rekonstruieren läßt, kann man sich zumindest sagen: "Da war ich gestern aber wieder sehr solidarisch!"
Als sie die Sparkassen privatisierten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja keine Sparkasse.
- Olaf Ittenbach
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Dieses Frühjahr hatte ich meine Schwester in Perth besucht. Sie ist mit einem australischen Slawisten verheiratet, den alle wegen seiner gespreizt-akademischen Allüren nur "PhD Marsh" nennen; selbst engste Familienangehörige sprechen ihn nur mit Titel und Nachnamen an.
Beide erwarteten ihr erstes Kind, und die Vorbereitungen für den baldigen Nachwuchs liefen auf Hochtouren. Ebenso wie die Suche nach einem passenden Namen. Als Liebhaber der russischen Sprache und klassenbewußter Bildungsbürger hatte mein Schwager darauf bestanden, dem Kind einen slawisch klingenden Doppelnamen zu geben: falls es ein Mädchen sein würde, sollte es "Alexandra-Irina" heißen, ein männlicher Stammhalter hingegen "Oleg-Mischa". Vom Doppelnamen für den männlichen Stammhalter hatten meine Schwester und ich ihm aber heftigst abgeraten.
Beide erwarteten ihr erstes Kind, und die Vorbereitungen für den baldigen Nachwuchs liefen auf Hochtouren. Ebenso wie die Suche nach einem passenden Namen. Als Liebhaber der russischen Sprache und klassenbewußter Bildungsbürger hatte mein Schwager darauf bestanden, dem Kind einen slawisch klingenden Doppelnamen zu geben: falls es ein Mädchen sein würde, sollte es "Alexandra-Irina" heißen, ein männlicher Stammhalter hingegen "Oleg-Mischa". Vom Doppelnamen für den männlichen Stammhalter hatten meine Schwester und ich ihm aber heftigst abgeraten.
Als ich als alter Wahlenglaender unlaengst die Gelegenheit hatte in Paris in soner Szenekneipe herumzuhaengen, war ich regelrecht geschockt, dass die mir dort, im Lande des Urmeters, das Bier in Pints verkaufen wollten.
Spaeter habe ich dann bei Wikipedia herausgefunden, dass es sich offensichtlich um metrische Pints handelte, so dass die Welt also wieder in Ordnung ist und ich beruhigt schlafen kann. Die 68,26128524935 cm³ weniger Bier im franzoesischen Glas sind mir das durchaus wert.
Und ausserdem lebe ich ja - wie schon erwaehnt - in England.
Spaeter habe ich dann bei Wikipedia herausgefunden, dass es sich offensichtlich um metrische Pints handelte, so dass die Welt also wieder in Ordnung ist und ich beruhigt schlafen kann. Die 68,26128524935 cm³ weniger Bier im franzoesischen Glas sind mir das durchaus wert.
Und ausserdem lebe ich ja - wie schon erwaehnt - in England.
Banalotopia:https://linktr.ee/banalotopia
Nicht schlecht!
Ich meinerseits suche seit gestern Abend nach einem Foto, auf dem Günter Grass den Papst küsst.
Schlagzeile wäre: "Leichenschändung auch bei der Waffen-SS!", dazu eine Gedankenblase über dem Ratzinger "Aber ich bin doch noch gar nicht tot, hihi."
Das sollen die feinen Herren Satiriker mal machen!
Ich meinerseits suche seit gestern Abend nach einem Foto, auf dem Günter Grass den Papst küsst.
Schlagzeile wäre: "Leichenschändung auch bei der Waffen-SS!", dazu eine Gedankenblase über dem Ratzinger "Aber ich bin doch noch gar nicht tot, hihi."
Das sollen die feinen Herren Satiriker mal machen!
I drove downtown, scanning the alleys until I saw a rail-thin Mexican kid standing by a dumpster wearing a St. Louis Rams jacket. The kid was wearing the jacket, not the dumpster.
Ich suche meinerseits auch seit gestern Abend nach einem Foto, auf dem irgendwer Doofes wahlweise mit einem Foto von Leni Riefenstahl schmust oder einen Haufen Froschlaich liebkost. Schlagzeile wäre: "Froschlaichschändung auch bei (Hier peinliche Tätigkeit oder peinliche Vergangenheit des Doofen einsetzen)."FinnCrisp hat geschrieben:Ich meinerseits suche seit gestern Abend nach einem Foto, auf dem Günter Grass den Papst küsst. Schlagzeile wäre: "Leichenschändung auch bei der Waffen-SS!", dazu eine Gedankenblase über dem Ratzinger "Aber ich bin doch noch gar nicht tot, hihi."
Cestoda Literarica
Meine Neigung zu endlosen Bandwurmsätzen brachte mich auf die Idee, aus dem stilistischen Unvermögen, kurze, knappe und karge Sätze zu bilden, eine Tugend zu machen und mich fortan dem Umschreiben von Klassikern der Weltliteratur zu widmen, diese Werke also derart umzuformulieren, dass sie nur aus einem einzigen Satz bestehen, wobei ich mir, bevor ich Musils „Mann ohne Eigenschaften“ übertrug, zunächst die Bibel, dann Dostojewskis und Balzacs Gesamtwerke sowie Boccaccios Decameron bearbeitete, um mir dann, quasi als kleine Auflockerung zwischendurch, den „Prozeß“ vorzunehmen, der nun, in meiner Neuübersetzung, mit „Da Josef K. eines Tages, ohne dass er etwas Böses geahnt hätte, verhaftet wurde, nachdem, was noch niemals geschehen war, die Köchin der Frau Graubach.....“ beginnt und nach Tausenden von Relativsätzen, Einschüben und Aufzählungen mit „musste ihn jemand verleumdet haben“ endet, was Mark Twains sarkastisches Urteil über die deutsche Sprache erstmalig entkräftet, da der Leser bis zum Erreichen des wichtigsten Verbs im Satz ganz und gar nicht eingeschlafen, sondern, im Gegenteil, vor Spannung schier wahnsinnig geworden sein dürfte.
Meine Neigung zu endlosen Bandwurmsätzen brachte mich auf die Idee, aus dem stilistischen Unvermögen, kurze, knappe und karge Sätze zu bilden, eine Tugend zu machen und mich fortan dem Umschreiben von Klassikern der Weltliteratur zu widmen, diese Werke also derart umzuformulieren, dass sie nur aus einem einzigen Satz bestehen, wobei ich mir, bevor ich Musils „Mann ohne Eigenschaften“ übertrug, zunächst die Bibel, dann Dostojewskis und Balzacs Gesamtwerke sowie Boccaccios Decameron bearbeitete, um mir dann, quasi als kleine Auflockerung zwischendurch, den „Prozeß“ vorzunehmen, der nun, in meiner Neuübersetzung, mit „Da Josef K. eines Tages, ohne dass er etwas Böses geahnt hätte, verhaftet wurde, nachdem, was noch niemals geschehen war, die Köchin der Frau Graubach.....“ beginnt und nach Tausenden von Relativsätzen, Einschüben und Aufzählungen mit „musste ihn jemand verleumdet haben“ endet, was Mark Twains sarkastisches Urteil über die deutsche Sprache erstmalig entkräftet, da der Leser bis zum Erreichen des wichtigsten Verbs im Satz ganz und gar nicht eingeschlafen, sondern, im Gegenteil, vor Spannung schier wahnsinnig geworden sein dürfte.