Vom Fachmann für Kenner bzw. Vom Flachmann für Penner

[Malimarc]

"schlecten Verstecke"

Schlecker-Verstecke?
Erklären Sie!

Herr Barschel, seien Sie nicht so albern.

[jugend-musiziert]

Chefin betritt das Büro.

Chefin: „Was machen sie denn gerade? Verteilergeschichten?“

jm schließt blitzschnell Hans’ Gästebuch.

jm: „Äh, ja, genau.“

Chefin: „Was ist das eigentlich für eine Wussow-Seite, die Sie da die ganze Zeit auf haben?“

jm: „Äh, das ist so ein Leserforum von der T_itanic.“

Chefin: „Ah ja. Die gibt’s noch?“

[herr mattes]

Frau Senft und ich waren wohl auf der selben Toilette...

Man vergleiche den aktuellen Fachmann mit dem hier

Ich frage mich allerdings was sie auf der Herrentoilette getrieben hat...
Oder war ich etwa bei den Damen???

Herzlichst Ihr,
Tim B. Olänzer
alias herr mattes

[Schwulheitserreger]

am montag den 5. april habe ich mein praktikum in einem städtischen amt angetreten. pünktlich um 8.00 uhr stand ich wie verabredet auf der matte, was für mich eigentlich unüblichist, da ich die leute gern warten lasse. nur der herr sowieso, mein betreuer und ansprechpartner bei evtl. auftretenden fragen und problemen, war nicht anwesend. so stand ich dann einige minuten auf dem endlosen flur und wartete. nach ca. einer viertel stunde klopfte ich dann an die nachbartür von herrn sowieso und fragte dort nach seinem verbleib. der dort sitzende wußte es auch nicht, bat mich aber mich zu setzen um nicht auf dem flur warten zu müßen. es kam wie es kommen mußte zum gespräch: "... sie sind ein neuer zivi, wa? frisch vom abi, hä? ..." "... nein, ich will hier nur mein praktikum machen. mein zivi habe ich schon vor jahren hinter mich gebracht. außerdem bin ich dipl.ing. (ich kroßkotz) ... " das gespräch beinhaltete unter abnderem noch themen wie: aktuelle arbeitsmarktsituation und die verteuerung des allgemeinen lebensunterhalts. es klopfte und ein herr dr. soundso betrat den raum. "weißt du wo sowieso ist und wann er kommt?" wurde er sogleich gefragt. "nee, keine ahnung! oder doch, sowieso geht doch jeden montag zum artz und lässt sich demobilisieren!" ich verkniff mir mein lachen, sagte aber nichts. ich verzog noch nicht einmal das gesicht zu einem grinsen. meine gute erziehung lässt solch verhalten nicht zu! natürlich dachte ich sofort an allergien und desensibilisierung. so war es dann auch. aber die vorstellung, zum arzt zu gehen um sich demobilisieren zu lassen, verursacht bei mir wahrscheinlich in 2 jahren noch lachkrämpfe. sowieso kam dann gegen 8.30 uhr und zwar seltsam mobil.
so begann der erste tag meines sechswöchigen praktikums. ich bin nun schon den dritten tag hier und beobachte das treiben. nur frage ich mich langsam, ob nicht die ganze belegschaft dieses amts jeden montag zum demobilisieren geht.

[Tscheki]

Mein Name ist Niccolò Macchiavelli, ich möchte hier durchfahren.

Heute erst sah ich sie wieder, die einzige, auch noch gelbe 90er Chevrolet Corvette, die in Ravensburg im Schussental regelmäßig umherflaniert.
Vor nicht allzu langer Zeit nämlich hatte ich, meines Zeichens Toyota Starlet P8, mir mit ihr ein kleines Tauziehen geliefert.
Im "Obertor" zum mittelalterlichen Stadtkern, auf einer Anhöhe zwischen Fachwerkhäusern gelegen, hat laut Beschilderung derjenige Vorfahrt, welcher die Stadtmitte verlässt. Da diese Durchfahrt also erhöht ist, hat man langsam hineinzufahren, weil man erst auf den letzten Metern einen Entgegenkömmling über die Kuppe unterhalb des Hohen Tores kommen sieht. So begab es sich, dass das gelbe Geschoss, Fahrer nur undeutlich zu erkennen, aber über der Begleitung daneben hätte nur noch der Schriftzug "Me Bitch" gefehlt, mir gegenüber exakt in der Mitte des Tores, wie ich schon gemütlich hineinkutschiert war, eben noch zu stehen kam. Kurzes Warten, offenbar will keiner nachgeben. Corvette blinzelt zweimal mit der Lichthupe, ich blinzele zweimal mit der Lichthupe. Er fährt noch knapper auf mich zu, ich bleibe stehen, schließlich komme ich eben aus der Stadt. Nochmaliges Blinzeln. . .
Offenbar war meine Virtù stärker, er sieht seine geografische Benachteiligung ein und stößt zurück. Bei der Weiterfahrt kann ich mir ein diebisches Grinsen dann doch nur schwer verkneifen.

[Loïk Le Floch-Prigent]

Gestern zu Fuß auf dem Heimweg, eine breite Allee, auf der man frühzeitig sieht, was auf einen zukommt.
Und tatsächlich, entweder schlurfe ich nicht energisch genug, oder meine Gesichtszüge sind nicht ausreichend straff – bei zwei Menschen mittleren Alters (1w, 1m) schräg gegenüber macht es offenbar klick. Da ist ihr Opfer, nämlich ich. Was tun? Jetzt bitte keine Zeugen Jehovas, bitte auch keine militanten Tierschützer, die ihre Sammelbüchse vorläufig geschickt verborgen haben. Bitte auch keine Meinungsumfrage, nicht auf nüchternen Magen. Also Tunnelblick und zur Not könnte ich auch nch rechts auf den Grünstreifen ausweichen, falls ich sonst nicht durchkomme.
Und mein Verdacht ist berechtigt, die wollen wirklich was von mir: „Entschuldigung, dürfen wir sie auch mal kurz ansprechen?“ Auch! Wieviele Opfer mag es vor mir schon gegeben haben? Ich gehe stur weiter und tue so, als hätte ich nichts gemerkt.
Oder hätte ich ihnen nachträglich die Erlaubnis entziehen sollen?

[Gast]

Eines Morgens erwachte Gregor Samsa und fand sich angesprochen: "Du Gregor, ich hab' da mal 'ne Frage..." Gregor: "Ja?"
"Hast du 'ne Zigarette für mich?"

[jugend-musiziert]

Bitte halten Sie vorm Herrn Wolpers unbedingt geheim, was meine Freundin M. heute gesagt hat:
"Ah, guck mal da im Schaufenster. Grüne Klamotten werden total in. Die Sommer-Trends sind da. Man konnte auf der Uni heute schon wieder genau sehen, wer in ist und wer aus Trier."

[digitales]

mich erstaunen leute, die das universum begreifen wollen, wo es schwierig genug ist, in chinatown zurechtzukommen.

[MMC]

Freitag Nachmittag, keine Lust zu arbeiten, Smalltalk ueber dies und das, meine Kollegin meint kopfschuettelnd: "Nee, also diese arabischen Schrift, das kann doch kein Mensch lesen, sieht doch alles gleich aus..." - sprachs und wendet sich wieder der chinesischen Email ihrer Verwandten aus Peking zu.

[wehtun]

Menschen jenseits der 18, liebe Vorortbewohner,

die trotz des deutlichen Überschreitens dieser magischen Grenze kein Auto ihr Eigen nennen, ja womöglich noch nicht einmal einen Führerschein, die gibt es wirklich. Vor allem in Großstädten sind sie vereinzelt anzutreffen, da, wo Bus und Bahn (was das ist? Erklär’ ich Euch ein andermal) auch nach 18 Uhr noch regelmäßig verkehren, Parkplätze Mangelware sind (kennt Ihr, lehrt Euch leider dennoch nicht, einfach in den schäbigen „Spaßkneipen“ zu bleiben, die extra für Euch da Draußen errichtet worden sind) und Supermärkte gut zu Fuß erreichbar.
Wenn Ihr also das nächste Mal Eure tiefergelegte, hochgetunte Angeberkiste, für die Ihr Euch vermutlich auf die nächsten dreihundert Jahre bis über die Halskrause hinweg verschuldet habt, in der nächstgelegenen Metropole ins Halteverbot gestellt und Euch im vom Prinz oder einer ähnlichen Hohlbohrerpublikation für angesagt erklärten Straßencafé in die Korbstühle gewuchtet habt, dann unterlasst es doch besser, mit schreckensstarren Visagen und weit offen stehenden Mündern jahrmarktsgleich zu gaffen, wenn einer dieser oben beschriebenen Großstadtbewohner mit zwei auf einer Sackkarre vertäuten leeren Wasserkisten auf dem Weg zum HL an Euch vorbeirumpelt. Auch das erneute ungläubig-schockierte Debilengrinsen, wenn die selbe Person zehn Minuten später, nunmehr mit zwei vollen Wasserkästen im Schlepptau, in entgegengesetzter Richtung wieder an Euch vorbei eilt, solltet Ihr Euch im eigenen Interesse schnellstens abgewöhnen.
Es kennzeichnet Euch nämlich unmissverständlich als aus dem Kaff kommend.
Wie bitte? Stört Euch nicht? Im Gegenteil? Proud to be born in Blödesheim?
Dann entschuldigt bitte die Störung.

[Waldorf]

Ich versuche es einfach mal.

Das nieder schmetternde Ergebnis der U6.

Es war eindeutig mein Verschulden. Wir gingen davon aus, dass nur genetische bedingte Defizite bzw. die äußere Erscheinung des Kindes geprüft werden. Unsere einzige Vorbereitung auf die Prüfung, bestand darin, dass Sohnematz die Windel ausgezogen wurde und er noch etwas an sich herumspielten durfte. Ein verzeihbares Schummeln, aber solche Dinge lassen ja auch irgendwie auf den Vater schließen.
Die rechtgut aussehende Ärztin arbeitete den Prüfungsbogen ab; Laufen-gut, Krabbeln-gut, Ausbildung des äußeren Geschlechtsorgan-gut. Der bisherige Verlauf der Prüfung gefiel mir, so langsam löste sich auch bei mir die Spannung. Mann fühlt sich bestätigt, die richtige Hälfte des Erbguts weitergegeben zu haben. Umso überraschender war es, dass wir in die mündliche Prüfung gekommen sind.
„Spricht er Doppellaute?.....“ Fragend guckte ich meine Frau an. Sie mich. -Ball- schoss mir durch den Kopf, seit zwei Wochen hat sich Juniors Wortschatz auf Ball und Auto reduziert. Er hatte es wirklich geschafft alles in seiner Umgebung auf diesen Nenner zu bringen, beneidenswert in den EM-Wochen. Aus dem wird noch mal was werden. Aber, Doppellaute war das Thema, was kann er noch sagen? „doppellaute,…..wie ma-ma, ba-ba oder da-da“ half uns die Ärztin. Die Hilfe kam an „Nein-nein“, sagte ich. Bestrebt es allen irgendwie recht zu machen.

Ergebnis der U6 –mangelnde Sprachentwicklung- und auf der Rückfahrt eine ellenlange Diskussion zum Thema „nein-nein“.

[priesterer]

Nein, ich schlage meine Frau nicht. Ich betone das, weil ich für sie unlängst Veilchensalbe besorgen sollte.

Daß in manche Salben Ringelblume beziehungsweise Calendula gemischt wird, na gut, ich habe mich daran gewöhnt. Aber jetzt auch noch Veilchen?

Eher unwillig schlurfte ich also zur Apotheke und fragte die junge Apothekerin hinterm Ladentisch nach Veilchensalbe. Im Hause hätte sie dieses Produkt nicht, beschied mir die fachkundige Dame. Und sie sehe keine Möglichkeit, Veilchensalbe für mich zu beschaffen, denn sowas finde sich nicht in der Artikel-Datenbank.

Mit diesen Worten drehte sie ihren Computerbildschirm zu mir um. Als Suchbegriff hatte sie "Feilchen" eingegeben.

Kaum sprach ich, daß ich keine Salbe mit kleinen Feilen drin haben wollte, sondern eher mit so Blümchen, da erhellte sich auch schon schlagartig das Gesicht meiner Gesprächspartnerin:

"Ach, na klar! Veilchen schreibt man ja mit Pf!"

Jedenfalls verließ ich die Apotheke wesentlich vergnügter als ich sie betreten hatte.


priesterer

[lenin]

Pünktlich wie die Maurer wollte ich mir heute in der Satirenmetropole am Main die aktuelle SuperLupo kaufen gehen. Betrat also in der Rohrbachstraße einen „Zeitungskiosk“, um auf Nachfrage nach SuperLupo von der Zeitungsfachverkäuferin ausrichten zu lassen: „Wir haben leider keine Illustrierten.“ So weit so schade. Und so gelogen. Richtig wäre gewesen, dass es ausschließlich türkisch- und kroatischsprachige Illustrierte zu kaufen gab, was ja vielleicht auch mehr auf die Bedürfnisse der Bewohner meiner hügeligen Kleinstadt am Main (Frankfurt) zugeschnitten ist.
Also auf zum nächsten Kiosk. Auf meinem Weg zum Friedberger Platz begegnete ich noch drei sogenannten Trinkhallen, die allerdings alle geschlossen waren (an einem Montag Nachmittag). ??!? Ist der Sozialabbau schon so schlimm, dass die Kioske aus Mangel an zahlungsfähiger Suchtklientel reihenweise eingehen? Beim Penny gibt es immerhin die Vier-Liter-Pulle Merlot für 3 Euro 95 und welcher arglose Trinkhallenbetreiber kann bei diesem Preiskampf schon mithalten, gell? Aber bei Aldi und Penny gibt es noch keine Billigmarken-SuperLupo. (Bestimmt bald, und die wird dann auch sicher immer Satiretestsieger bei der Stiftung Warentest, so wie der Aldi-Schampus und so, sie kennen diese Geschichten.)
Worauf ich jedoch eigentlich hinaus will: Statt wie ehedem alle 10 Meter ein Kiosk, befindet sich inzwischen in unserer Straße in jedem zweiten Haus ein sog. Tele-Shop, also ein „Ferngeschäft“ quasi. Die Häuserkette der zahllosen Tele-Shops wird höchstens mal von einem Online-Wettbüro unterbrochen und ähnlich rätselhaften Etablissements.
Offenbar benötigt die Menschheit von heute keine Zeitschriften und Getränke mehr, sondern auf Schritt und Tritt einen Tele-Shop. So dient auch der entsprechende Shop direkt vor unserer Haustür als eine Art Ersatzjugendzentrum – ständig tummeln sich ca. ein Dutzend zumeist minderjähriger EU-osterweiterungsmäßig anmutender Menschen davor, ähnlich wie sich eben früher vor den Trinkhallen auch die Gestrandeten versammelten.
Was ich von Ihnen wissen möchte, ist lediglich folgendes: Was macht man offiziell in einem Tele-Shop? Telefonieren? Das geht doch von zu Hause, bzw. haben die doch eh alle immer ein Mobiltelefon in den Fingern. Und die Möglichkeit mal eben ultragünstig in die Ukraine zu telefonieren, also bei aller Schnäppchenjägerei, wer braucht das dauernd und in dieser Fülle?
Das ist nicht ironisch gemeint, sondern ich wäre an Aufklärung tatsächlich interessiert.

Meine SL hab’ ich dann doch noch bekommen, an der S-Bahn-Station. Und prompt meinte der Verkäufer: „Schon n’ krasses Titelbild!“. Und wissen sie was: wäre ich nicht durch jahrelangen SuperLupo-Konsum verzogen, sondern hätte meine Zeit sinnvoller, z.B. mit Dauertelefonieren nach Tadschikistan, verbracht, hätt’ ich vermutlich was ähnliches gedacht. Und sie mir sofort gekauft, bzw. mein Abo gekündigt etc.
Zum Glück kam es anders.

[Johnnie]

es hätte auch im alk-strang geschrieben werden können was ich ihnen erzählen möchte; war aber zum einen nicht „out“ (im sinne von außerhalb der wohnung) und auch nicht „perfect“, aber doch eine vermittlung der stimmung eines berauschten abends wie ich sie selten so treffend gehört habe.

Hätte man den abend objektiv beschreiben mögen, man hätte die küche, in der ich meist mein essen koche, als ort des geschehens genannt und außer mir einen mitbewohner, einen ehemaligen solchen und eine freundin als anwesende aufgezählt; nicht zu unterschlagen wäre auch die bald leere rumflasche gewesen und dass in der luft nicht nur qualm aus zigaretten stand. man hätte dann eventuell noch das wort „apathie“ zur beschreibung der stimmung angebracht, aber das wäre ja alles unsinn gewesen, wo unserem gast doch im gespräch über einen kinofilm, in dem ein ähnlicher küchenboden wie der unsere eine unwichtige rolle spielte, die worte „hier bei euch sind die kacheln ja (...? vergessen, anm. j.) , aber in dem anderen film..“ aus dem mund und damit eine nicht treffender sein könnende beschreibung in den schoß fielen.