Missglückte Romananfänge, -enden, -mittelstücke usw.

Hauptforum - die Lobby eben.
Antworten
Benutzeravatar
ruffel
Beiträge: 170
Registriert: Di Feb 11, 2003 5:20 pm

Missglückte Romananfänge, -enden, -mittelstücke usw.

Beitrag von ruffel »

Liebste Christine,

nun ist es bald soweit, daß ich mein unerquickliches Soldatenleben hinter mir lasse und zu Dir zurückkehren kann. Ich kann Dir sagen, ich habe im Krieg Übeles erlebt. Ich will Dich nicht mit Kleinigkeiten langweilen, aber soviel möchte ich Dir doch erzählen: Ich war mittendrin bei der Schlacht um Verdun. Mit Deinem Bruder Paul lag ich zusammen im Schützengraben, Du kannst Dir also vielleicht ein Bild davon machen, wie Paul und ich gemeinsam unsere Kameraden bis an den Rand des Wahnsinns gebracht haben. Beliebt waren wir nicht, ha, ha! Ich wünschte, Du hättest Paul sehen können, als eine feindliche Granate direkt in unseren kleinen Graben sauste und Paul den linken Arm zerfetzte. Alle Kameraden stürzten zu ihm, um ihm zu helfen, selbst ich war wie erstarrt, aber Paul hatte, wie immer, einen kessen Spruch auf den Lippen! Oh, mein Gott, wie haben wir die Kameraden genervt.....
Nein, mal ehrlich, Christine, aber schön war es nicht, da draußen im Krieg. Ich schreibe Dir diese kleinen Zeilen nur, damit Du keinen Schrecken bekommst, wenn Paul und ich übermorgen ankommen, ja, fasse Dich, übermorgen schon. Ich selbst habe übrigens auch einige Blessuren erlitten, setz Dich besser hin, ich habe beide Beine verloren und ich bin blind.

Bis Übermorgen,
in Liebe,

Arestide



Christine von Gresbeck sauste wie eine Granate durch den Gutshof. In ihrer linken Hand flatterte der Brief von Aristide.
"Mutter, Mutter", jauchzte sie, "Paul kommt nach Hause, und er bringt Aristide mit!!!"
Doris Gräfin von Gresbeck ließ den Stickrahmen sinken.
"Was, sie leben? Beide?" Ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Ach, warum dürfen sie leben, die beiden Nichtsnutze, und Dein Vater, der Gute, muß schon tot sein...."
Christine umarmte ihre Mutter stürmisch, wirbelte sie herum und küßte sie.
Gräfin von Gresbeck seufzte tief und streichelte Christine durchs Haar.
"Ich freue mich für Dich", sagte sie traurig.

*

"Und da war dann auch noch dieser Bursche aus Westfranken, Paul, wie hieß der nochmal, der diesen merkwürdigen Tick hatte..."
"Joachim hieß der", sagte Paul und schlürfte rechtshändig seine Suppe, "Gut, daß es mir nicht beide Arme weggerissen hat, sonst würde ich jetzt beim Suppeessen wirklich albern aussehen."
"Du hast Probleme", lachte Aristide, "Ich kann nicht mal mehr die Treppe sehen, die ich nicht steigen kann."
Doris von Gresbeck ließ den Suppenlöffel klingend in den Teller fallen, daß die Suppe nur so spritzte.
"Ich schäme mich" schluchzte sie, "ich schäme mich so für euch! Da kommt ihr heimgekrochen und ruht euch über meiner Suppe aus. Ach!"

Doris von Gresbeck wischte sich mit der Serviette die Tränen aus den Augen und sah die Zwillinge und den Neffen traurig an. "Ich schäme mich für Euch."
Sie ließ die Suppenschüssel achtlos stehen und entfernte sich mit einem haßerfüllten Blick auf ihre Zwillinge und den Neffen.

"Was hat denn die Tante", fragte Arestide.
Christine und Paul saßen Arm in Arm.

"Was tut ihr gerade?" fragte Aristide.
"Wir sitzen hier." sagte Paul.
"Sonst nichts?" fragte Aristide.
"Was sonst sollen wir wohl tun", fragte Christine lachend "Wir sind doch Zwillinge."
"Verzeiht", sagte Aridtide "es ist nur so ungewohnt für mich. Woran ist denn eigentlich Euer Vater gestorben?"
Christine versuchte krampfhaft, ein Grinsen zu unterdrücken, denn sie vergaß, daß Aristide das sowieso nicht sehen konnte. Paul beobachtete seine Schwester und gleichzeitig begriffen sie die groteske Situation und prusteten laut los.
"Er ist einer Trombose erlegen" kicherte Paul und Heiterkeitstränen liefen ihm über die Wangen. Christine bekämpfte ein monströses Gelächter.
"Lustig." sagte Aristide säuerlich. Christines liebes, einfühlsames Wesen half ihr zu begreifen, daß Aristide natürlich nicht um die gesamten Umstände der väterlichen Trombose wußte und folglich der Todesursache ihres und Pauls Erzeugers nichts Lustiges abgewinnen konnte
"Das war so, vor ein paar Jahren", begann sie ernsthaft "meine Mutter bekam damals unverhofften Besuch von einem Cousin, den man schon lang totgeglaubt hatte. Er war im ersten Algerienkrieg als vermißt gemeldet worden, und man hatte nie wieder von ihm gehört. Eines Tages stand er plötzlich vor der Türe, sagte Guten Tag und kam herein. Ich selbst habe ihm geöffnet, ich wußte ja gar nicht, wer der Fremde war, der sich da an mir vorbeidrängelte, sich in Vaters Sessel setzte und unsere Mutter zu sehen verlangte. Wie dem auch sei, er war ein ausgesprochen schöner Mann soweit ich mich erinnere, und unsere Mutter zerfloß in Tränen, als sie ihn plötzlich so unerwartet und lebendig vor sich stehen sah....."
"Es wurde gutes Essen aufgetragen", sagte Paul "und auch Wein. Selbst wir", Paul legte seinen Arm um Christine, "durften etwas länger aufbleiben, als sonst."
Christine dachte nach.
"Am nächsten Tag war Vater tot. Er hatte sich in derselben Nacht selbst mit einem Beil beide Beine amputiert und Prothesen anfertigen lassen, die ihn größer erscheinen lassen sollten. Er hatte einen Komplex. Ein Blutgerinnsel war von seinem linken Beinstumpf zum Herzen hinaufgewandert und hatte eine Aterie verstopft."
Arestide lachte gelöst auf und machte es sich in seinem Rollstuhl behaglich.
"Ach so" schmunzelte er, "jetzt verstehe ich."

Gemütlichkeit bahnte sich ihren Weg durch die Hirschgeweihe. Die muntere kleine Gesellschaft trank Wein und ließ sich dann auf dem Bärenfell vor dem offenen Kamin nieder. Christine wurde nicht müde, die beiden Heimkehrer zu verwöhnen und mit immer neúen Geschichten vom Gutshof zu unterhalten, und die Veteranen erzählten Geschichten aus dem Kriege.
"Und dann hat der Jupp doch tatsächlich geglaubt man müsse versuchen, einem lebendigem Schwein die Brustwarze abzubeißen! Wie, läuft das denn nicht weg? hat er gefragt! Wir haben uns fast krank gelacht! Natürlich läuft das weg!"
Die drei Freunde schütteten sich aus vor Lachen.
"Und da war doch noch dieser eine, wie hieß der denn nochmal? Der mit dem Tick? Dieser kleine, paranoide?"
"Welchen meinst du denn jetzt?"
"Ja, den der sich für so unglaublich klein hielt. Der, der ununterbrochen dachte, alle anderen wären gegen ihn! Der mit den kurzen Beinen, wie hieß denn der noch?"
"Welcher?"
"Ja, der, der immer so große Reden geschwungen hat."
"Welchen von denen meinst du denn jetz?"
"Diesen Einen, der immer verfolgt wurde, diesen kleinen, dicken Feigling!"
"Joachim?"
"Ja genau. Joachim....."
"Oh, großer Gott, Joachim....."
*
Und so zogen die Stunden ins Land. Eine geheime, allmähliche Müdigkeit machte sich breit unter den drei Freunden.
Christine reckte sich gähnend und stand auf, um die Betten für die Heimkehrer herzurichten. Liebevoll streichelte sie den beiden Versehrten durch die Haare.
"Ach, der böse Krieg", schmunzelte sie, "Aber nun seid ihr wieder daheim und sollt es guthaben. "
"Mein Engel", sprach Aristide, und tastete nach Christine, "wieviele von deinesgleichen finden wohl auf einer Nadelspitze Platz?"
"Vier", antwortete Christine und küßte ihre beiden Geliebten liebevoll, "Nur vier. Der Fünfte wird hinunter gestoßen, um den sterblichen Segen zu bringen. Ich bin der Sechste. Und jetzt - zu Bett....."

*

Als der eisige Morgen graute, war kein heiteres Geflöte mehr in den alten Schloßmauern zu hören. Ein heiseres Geschrei der Trauer ließ allen Überlebenden das Blut in den Adern gefrieren!
Doris von Gresbeck hatte es über Nacht dahingerafft. Mit einem, zu einer grauenvollen Maske verzerrten Gesicht, war sie von ihrem Mädchen aufgefunden worden. Tot! Beide Beine abgehackt!
Die Beerdigung sollte noch am selben Tage stattfinden, so hatte es Paul, der Erbe verfügt.
"Aber warum denn so schnell?", fragte Christine ihren Bruder, "Können wir denn nicht wenigstens noch nach ihren Beinen suchen?", doch sie stieß nur auf taube Ohren und auf ein versteinertes Herz:
"Nein!", sagte Paul, "Nein! Tot ist tot und Schnaps ist Schnaps! Schlußaus."
Zuletzt geändert von ruffel am Fr Feb 14, 2003 1:12 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Ryan
Beiträge: 1210
Registriert: Mo Jul 15, 2002 9:51 am
Wohnort: 1. Stock
Kontaktdaten:

Beitrag von Ryan »

Ich wartete nun schon seit 5 Minuten an der Bushaltestelle, aber der Bus war noch nicht da. Also vertrieb ich mir die Zeit mit Lesen, schliesslich hatte ich für solche Fälle immer ein Buch dabei. Doch plötzlich kam der Bus der Linie 5 um die Ecke gefahren und hielt erstaunlich souverän an der Bushaltestelle. Nun schloss ich das Buch also, verstaute es wieder in der linken Manteltasche und begab mich auf einen Fensterplatz im Bus.

Da der Bus schon etwas Verspätung hatte, fuhr er sogleich los. Nach ca. 1 Minute erreichte er die Haltestelle "Kunsthaus". Dort stiegen einige Leute dazu, jedoch keine Person aus. Dann ging's zügig weiter zur Haltestelle "Obere Vorstadt", wo jedoch niemand aus- oder einsteigen wollte, deshalb sich der Bus nicht zum Halten gezwungen sah. Nun fuhr der Bus weiter in Richtung Gönhard. An der Kreuzung beim Buchenhof musste er kurz wegen des Verkehrs aus Richtung Entfelden warten. Dann wollte wieder jemand an der Haltestelle "Buchenhof" aussteigen, deshalb hielt der Bus auch dort. Als die Person ausgestiegen war, schlossen sich die Türen und der Bus fuhr wieder weiter, ohne allerdings an der nächsten Haltestelle zu halten, da dort wiederum niemand ein- oder aussteigen wollte. Vorbei an den grossen Villen gelangte der Bus nun an die Haltestelle "Heinerich-Wirri-Strasse", wo ich aussteigen konnte, da ich durch Drücken des "Bitte Halten"-Knopfes den Busfahrer zum Anhalten avisierte.

Nun ging ich zu Fuss die Heinerich-Wirri-Strasse bergan, bog in die Reutlingerstrasse ein, dann wieder rechts und nochmals links und war schon zuhause.
Benutzeravatar
Pelzer
Generalbevollmächtigter
Beiträge: 1466
Registriert: So Mai 05, 2002 6:47 pm
Wohnort: Tauschwitz oder Munschwitz

Beitrag von Pelzer »

„Uuuuuaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhh!“ schrie der halbnackte Klausjürgen Wussow, als seine große Liebe Witwe Scholz endlich den bleiernen Verschluß ihres Büstenhalters aufgemeißelt hatte, und noch einmal: „Uuuuuaaaaaaahhhhhh!“
„Uuuuuuuuuuuuuuaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhh!“ Ein drittes Mal an diesem Morgen erschütterte ein Schrei des Charaktermimen die Fenster der Dahlemer Villen, als nämlich der Postbote kam und eine Steuernachforderung über 1,6 Millionen Euro (Fragment)
Benutzeravatar
Ryan
Beiträge: 1210
Registriert: Mo Jul 15, 2002 9:51 am
Wohnort: 1. Stock
Kontaktdaten:

Beitrag von Ryan »

Der alte Carruthers kam... (nach Diktat in die JVA)
Benutzeravatar
Ryan
Beiträge: 1210
Registriert: Mo Jul 15, 2002 9:51 am
Wohnort: 1. Stock
Kontaktdaten:

Beitrag von Ryan »

Röchelnd und gurgelnd stand Hanns-Martin da, er werkelte an seiner Hose, aber die Knöpfe - was war er auch für ein Depp, er hätte ja Hosen mit Reissverschluss anziehen können - liessen sich sehr schlecht öffnen. Er hielt es nicht mehr aus und verhedderte sich dadurch immer mehr. Sein Schwanz war schon ganz dick. Doch da, plötzlich, er hatte es geschafft. Der Hosenschlitz war offen, nun noch die Unterhose und das Ziel war nahe. Ja, jajaja, er hatte es tatsächlich geschafft. Nun plätscherte sein Urin fröhlich in die Kloschüssel und Hanns-Martin konnte ein befriedigtes Grunzen nicht unterdrücken.
Tischlampe
Beiträge: 320
Registriert: Mo Mai 27, 2002 9:51 pm
Wohnort: Am Berg
Kontaktdaten:

Beitrag von Tischlampe »

"Gottverfluchter Hurendreck. elendverfickte dreimalverdammte angepisste Bimboscheisse!" hörte man es durch das Kabinenkino "Hassan's Pornopalast" in Neukölln schrein - Zufallsbesucher schreckten von ihrem Tun hoch, Stammgäste hörte man vereinzelt "nicht der schon wieder" oder "gebt dem Kerl endlich Hausverbot" murren - Ronny v. Kortschnedde, der Kleingeldwechsler und "Mädchen für Alles" bei Hassan, ging ruhig, aber trotzdem in einem Tempo, das man dem Zwei-Zentner Koloss nicht zugetraut hätte, zielstrebig auf die VIP-Kabine zu und stellte sich auf den flugs umgedrehten Papiereimer, um den innen umgelegten Riegel von oben zu erreichen.
Er öffnete die Tür, zwängte sich halb in die Kabine, sah sich kurz auf dem Boden um, hob die Brille auf, wischte sie mit einem Tuch aus der Kleenex-Box halbwegs sauber und setzte sie Johannes Rau behutsam wieder auf die Nase.
Morgen würde er Hassan den Bettel hinwerfen, diesmal ganz bestimmt.
Benutzeravatar
Ryan
Beiträge: 1210
Registriert: Mo Jul 15, 2002 9:51 am
Wohnort: 1. Stock
Kontaktdaten:

Beitrag von Ryan »

"Also, mir reicht's jetzt allmählich. Nie komme ich auf einen <B>geglückten</B> Romananfang. Immer wieder muss irgendein Scheisseinfall meine ganzen kreativen Betrachtungen sabotieren. Ich brech' mir jetzt dann gleich das Hirn!!!" dachte Ryan so vor sich hin. Nichts wollte klappen. Es durfte nicht sein, dass er unter Schreibstau
Benutzeravatar
Ryan
Beiträge: 1210
Registriert: Mo Jul 15, 2002 9:51 am
Wohnort: 1. Stock
Kontaktdaten:

Beitrag von Ryan »

Tipps für missglückte Romananfänge können <A HREF="http://www.chris-kurbjuhn.de/Auswahl/Me ... oeker.html" target="_blank">hier</A> nachgelesen werden.
<b>Die Taube steigt auf - Ein Thriller</B>
1.

Ungläubig starrte Admiral Canaris auf seinen Adjutanten.

“Ist Ihnen eigentlich klar, von Falkenbrunn, daß diese Information den Verlauf des Krieges dramatisch verändern kann? Wenn es wirklich stimmt, daß Winston Churchill in 6 Wochen unter strikter Geheimhaltung das St. Mary's-Hospital aufsuchen wird, um eine Geschlechtsumwandlung vornehmen zu lassen.
Gast

Beitrag von Gast »

Geiler Link!!! Tempo, Tempo, Tempo also?

Der tapfere Osterhase brach aus dem Zoo aus, um viele spannende Abenteuer zu erleben. Deshalb will
er jetzt Polizeipräsident in Irak werden. Auf seinem orientalischen Teppich fliegt er nach Backdas, um
das kleine Städchen zunächst vom Tyrannen zu befreien und dann selbst eine Schreckensherrschaft zu errichten, von der die ausgebleichten Knochen seiner Opfer noch viele tausend Jahre jammervolle Verse maßloser Pein in den heißen Wüstensand hinausklagen sollen. Doch Monsigneur Hussein,
der gegenwärtige Tyrann, mag seinen Posten nicht einfach aufgeben, und so wird unser Held, der Osterhase, noch viele Gefahren zu bestehen haben. Vor allem, nachdem er eine irakische Osterhäsin kennen lernt, die im Untergrund arbeitet.

Zielsicher und elegant brachte der tapfere Osterhase den orientalischen Teppich direkt im Innenhof des Tyrannenpalastes von Monseigneur Hussein zur Landung. Noch ehe er "Eierschaukeln" rufen konnte, stürmten die Wachen mit riesigen Krummschwertern auf ihn zu, packten ihn bei den langen Ohren, schleiften ihn durch den Sand zum Tyrannenthron und warfen ihn direkt vor Monseigneur Husseins
langen, gebogenen, gelben Zehennägeln zu Boden. "Harr, harr, harr", rief Monseigneur Hussein, "Hab ich dich! Du Wicht! Jetzt wirst du durch meine weltberühmte Inge-Meysel-Folter den Tod der unendlichen Qualen sterben!" Der Osterhase hob entsetzt den Blick - und ihm blieb die Luft weg. Was er da sah, hätte er hier nie erwartet ...
Der Anblick brachte den Osterhasen beinahe um den Verstand. Auf dem Schoß des grausamen Monseigneur Hussein saß eine wunderbar gebaute
Osterhäsin, die ihn unter halb geschlossenen Lidern verführerisch anblickte und sich dabei von der
behaarten Pranke des Tyrannen genussvoll ihre nacktrasierten, superzarten Ohren rubbeln ließ. Mit
dem wilden Schrei: "Ich will Tyrann sein anstelle des Tyrannen!", schüttelte er die Wachen ab, entriss einem Schergen den Krummsäbel und schlug damit Husseins Pranke einfach ab. Blut strömte aus dem Armstumpf.

"Arrrrgggghhh", rief Hussein, "Warte, du Schurke, das wirst du mir bitter büßen!" Doch der Osterhase warf der Häsin nur einen kecken Blick zu und holte erneut aus.

Blind vor Wut und Schmerz sprang der Tyrann Monseigneur Hussein auf die Beine und wuchtete seine gewaltige Bosheit auf den beinah böswilligen Osterhasen zu. Die Osterhäsin kugelte mit einem
spitzen Schrei zu Boden. Hurtig wie ein Wiesel entriss der Tyrann mit seiner gesunden Hand einer Wache das Schwert und schlug,
haste-nicht-gesehen, mit dem Schlachtruf "Nimm dies, du Haderlump!" dem Osterhasen hurtig ein Ohr ab. Für den Bruchteil einer Sekunde war der tapfere Osterhase komplett von den Socken. Die Zeit
reichte den Wachen, um ihn in Ketten zu schlagen und in ein finsteres Verlies zu sperren, wo ihn - wenn nicht inl etzter Sekunde noch ein Wunder geschieht - die überaus grausige Inge-Meysel-Folter erwartet.


Der Osterhase wusste nicht, wie lange er schon in dem finsteren Verlies vor sich hin gedämmert und
auf die grausige Inge-Meysel-Folter gewartet hatte. Plötzlich nahm er eine Gestalt wahr. Sie war es! Die
wunderschöne Osterhäsin schlich sich in sein Verlies und löste seine Ketten. Sie rubbelte sanft wie ein Weidenzweig im Wind sein verbliebenes Ohr und flüsterte zärtlich hinein: "Dein orientalischer Teppich liegt bereit. Flieg in die Freiheit, mein Held." Der Osterhase fragte erregt: "Warum tust du das für mich?" Mit einem rätselhaften Blick antwortete die Osterhäsin: "Ich arbeite im Untergrund." Dann verschwand sie schattengleich aus seinem Leben.
Der Osterhase flog nach Hause und beschloss, nie wieder nach Irak zurückzukehren.
Benutzeravatar
Ryan
Beiträge: 1210
Registriert: Mo Jul 15, 2002 9:51 am
Wohnort: 1. Stock
Kontaktdaten:

Beitrag von Ryan »

Nanana, werte Frau Ruffel. Das ist doch wohl eine volle Kurzgeschichte... Das Ganze hat doch Anfang UND Ende! Aber nicht schlecht. Frage mich nur, woher Sie die Idee haben...
Gast

Beitrag von Gast »

Stimmt! Verzeihung, fiel mir auch grad auf.
Benutzeravatar
ruffel
Beiträge: 170
Registriert: Di Feb 11, 2003 5:20 pm

Beitrag von ruffel »

jetzt bin ich richtig eingeloggt!
Benutzeravatar
Ryan
Beiträge: 1210
Registriert: Mo Jul 15, 2002 9:51 am
Wohnort: 1. Stock
Kontaktdaten:

Beitrag von Ryan »

Ruffel klickte den Bookmark für Superlupo-Magazin.de an. Es dauerte nicht lange, da war die Seite auch schon offen. Schnell klickte sie den Link für die Lobby an. Dort ging es weiter zum Thema "Missglückte Romananfänge", wo sie schnell und mit spitzer Feder einen missglückten Romananfang runterleierte, welcher aber in einer Kurzgeschichte mit Anfang und Ende mündete. Leider hatte sie vergessen, sich einzuloggen. Somit stand als Autor nur "Gast", was die Ruffel etwas erzürnte.
Benutzeravatar
Pelzer
Generalbevollmächtigter
Beiträge: 1466
Registriert: So Mai 05, 2002 6:47 pm
Wohnort: Tauschwitz oder Munschwitz

Beitrag von Pelzer »

zur abwechslung ein vergurkter roman-mittelteil:
...ahhhh, so!" stöhnte der Papst, stieg von Kardinal Wetter und schüttelte seinen riesigen roten Hirtenstab ab, daß ein Raunen durch die Gemeinde ging, "Vatikan es immer noch am besten!" Leise Hosianna-Rufe stiegen in die Kuppel des Petersdoms, während Wojtyla sich Ratzinger zuwendete, um ihm "den Tabernakel zu versilbern", wie er es scherzhaft nannte. Das konnte ja noch ein lustiges Osterfest werden, schwante es Wetter, der auf allen Vieren in die Sakristei kroch...
Benutzeravatar
Ryan
Beiträge: 1210
Registriert: Mo Jul 15, 2002 9:51 am
Wohnort: 1. Stock
Kontaktdaten:

Beitrag von Ryan »

"Määääh" schrie das Lämmchen wie am Spiess. Und nochmals "Määäääääh", sodass es einem hätte die Gebeine erweichen können. Aber der Jungbauer wollte sich nicht von dem Geschrei irritieren lassen und macht weiter und weiter. Er schwitzte nun recht stark, aber bald war er ja fertig... Soooo, noch den letzten Stoss! Ja, es war vollbracht, das Lämmchen war geschoren.
Antworten