Antiamerikanische Hetzbrause

Hauptforum - die Lobby eben.

Was passiert, wenn man Mecca-Cola in kritischen Dosen konsumiert?

Man stellt eine ernsthaften Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA dar
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8%
Man wird zum Antisemiten und redet ständig "Klartext"
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Für jede gekaufte Flasche Mecca-Cola stirbt - statistisch gesehen - ein niedliches Robbenbaby
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Man verhängt gewissermaßen Wirtschaftssanktionen gegen die USA. Auf diese Weise wurde schon so mancher Krieg begonnen...
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Man tut was gegen den Durst
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Man fängt an, unnötige Umfragen mit verwirrend zahlreichen Antwortmöglichkeiten durchzuführen
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Alles zusammen
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 59

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Acht Köstlichkeiten
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Beitrag von Acht Köstlichkeiten »

Quodlibet hat geschrieben:farblose Coke (ja, damit wurde tatsächlich experimentiert, diese Cola floppte aber schrecklich)
Meines vorgetäuschten Wissens nach drohte Pepsi mit einer farblosen Cola so viele Marktanteile zu erobern, dass sich Coca Cola genötigt sah, den Markt für diese Variante zu vernichten, indem sie eine koffeinfreie farblose Cola herausbrachten, was erwartungsgemäß das Profil für nicht-braune Cola jeglicher Art verwischte und dem Klassiker schließlich das Monopol sicherte.
"Gentlemen, you can't fight in here! This is the War Room."
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Olaf Ittenbach
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Beitrag von Olaf Ittenbach »

Sapperlot!
Das klingt ja nach einer handfesten Verschwörung...
Der verbreitetste Ruffel ist der Unruffel!
Knickfuß
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Beitrag von Knickfuß »

Soweit ich weiß, wird in Amerika sehr viel mehr Pepsi getrunken.
Ich denke das liegt daran, das Coca von vorneherein als politisches Machtinstrument benützt wurde. Nachdem die "Zutat X" gestrichen wurde, war Coca ohnehin nicht mehr angesagt. Also blieb nur noch der Ausweg der politischen Vermarktung. Fanta als Zuckerexportschlager in Zuckerembargoländer. Außerdem hat Coca mehr Staaten aufgemischt als jeder US-Präsident. Zudem auch immer erfolgreich!!!
Knick und ab.
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hessen-wohin
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Beitrag von hessen-wohin »

Acht Köstlichkeiten hat geschrieben:
Quodlibet hat geschrieben:farblose Coke (ja, damit wurde tatsächlich experimentiert, diese Cola floppte aber schrecklich)
drohte Pepsi mit einer farblosen Cola so viele Marktanteile zu erobern,
haha, an diese "Revolution" des Cola-Marktes kann ich mich auch noch gut erinnern. Jeder, der auch nur einen kleinsten Rest von gesundem Menschenverstand hatte, schüttelte damals den Kopf: eine farblose Cola? Das wird doch niemand trinken! Wie kam es dann überhaupt, dass diese auf den Markt kam? Nun, sog. Marktforscher haben mit Hilfe von grossangelegten Felduntersuchungen, tiefenpsychologischen und kulturell-gesellschaftlichen Auswertungen, sowie einem unbeirrbaren Blick für die wahre Essenz der Dinge folgendes herausgefunden: der Mensch verbinde mit "dunkel", "undurchsichtig" eher Negatives, "hell" sei hingegen positiv besetzt. Diese bahnbrechende Entdeckung auf den Brause-Markt angewandt konnte einen wirklich wundern lassen, warum überhaupt jemand diese undurchsichtige Brause trank. Da lag es doch auf der Hand, dass eine durchsichtige Cola nur ein Riesenerfolg werden konnte.

Etwas off-topic fällt mir da noch eine andere Marktanalyse ein, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe: da hat ein sicher hochbezahltes Team von Analysten einer Bank den Automarkt längere Zeit und sehr aufmerksam beobachtet und folgendes festgestellt: auf die Dauer werden sich nur Firmen halten können, die dem Kunden Autos jeden Typs anbieten. Warum auch immer. Insbesondere sei von BMW-Aktien schwer abzuraten, da BMW keinen Van in der Produkpalette habe. Der Niedergang und dann wohl auch Konkurs der Firma ist da einfach vorprogrammiert. Traurig, aber nichts zu machen.
Jaja, das ist sicher sehr lustig, so den ganzen Tag rumzusitzen und den Markt zu analysieren. Ein schöner Beruf.
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Cherno Jobatey
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Beitrag von Cherno Jobatey »

Wenn man dem indischen Wirtschaftswissenschaftler Barun Mitra <a href="http://www.techcentralstation.com/090203F.html" target="_blank" class="postlink">glauben darf</a>, dann ist die Empörung der Inder (bzw.: der indischen Medien und Politiker) über angeblich kontaminierte Softdrinks auch deshalb absurd, weil der Pro-Kopf-Verbrauch an Softdrinks in Indien bei jährlich grade mal sechs Flaschen liegt. Was die Inder wirklich vergiftet, ist ihr alltägliches Trinkwasser: »<i>We cannot forget</i>«, gesteht - laut Mitra - sogar der indische Agrarminister ein, »<i> that more than 80% of our population is made to drink contaminated water that would be declared unfit even for animals in the West.</i>«
Die Inder müßten sich dringend erst einmal darum kümmern, daß ihr Wasser sauberer wird. Doch auch in Indien macht der Mensch es sich gedanklich halt lieber bequem und prangert Mächte an, denen er in Wahrheit überhaupt nicht unterworfen ist.
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Quodlibet
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Beitrag von Quodlibet »

Cherno Jobatey hat geschrieben:Die Inder müßten sich dringend erst einmal darum kümmern, daß ihr Wasser sauberer wird. Doch auch in Indien macht der Mensch es sich gedanklich halt lieber bequem und prangert Mächte an, denen er in Wahrheit überhaupt nicht unterworfen ist.
Ja natürlich, und die Neger sind selbst schuld, wenn sie verhungern, sollen sie doch einfach mehr essen...
Sicher sind viele Probleme Indiens hausgemacht, allein verdienen die Industrienationen auch an diesem Elend.
Die USA z. B. (auch deutsche Firmen - ich weiß) exportieren in solche Länder Pestizide, deren Einsatz sie im eigenen Land unter Strafe stellen, in sofern trifft dieser Protest nicht den Falschen.

Kleiner Lektürevorschlag (einer von unzähligen zum Thema):

http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/316/13303/

Im gerechten Zorn

Q.
Robert Mugabe
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Beitrag von Robert Mugabe »

Wenn ich mich grade mal einschalten darf: Sie haben Jobatey offenbar falsch verstanden, Quodlibet.

Jobatey hat die Ansicht geäußert, daß die Frage, ob und wie sehr Soft-Drinks in Indien pestizidbelasted sind, den Durchschnittsinder verhältnismäßig wenig zu kümmern bräuchte, da dieser pro Kopf und Jahr grade mal sechs Flaschen davon konsumiert. Jobatey hat sich damit auch nur indischen Kommentatoren angeschlossen, welche den Standpunkt vertreten, daß es für Indien ungleich wichtiger wäre, sich um die Verbesserung der Trinkwasserqualität zu bemühen. Links zu zwei dieser Kommentatoren hat er sogar extra noch gelegt: zur <a href="http://timesofindia.indiatimes.com/cms. ... sid=122390" target="_blank" class="postlink">Times of India</a> sowie zu <a href="http://www.techcentralstation.com/090203F.html" target="_blank" class="postlink">Barun Mitra</a> vom <i>Liberty Institute</i> in Neu Delhi.

(Oder? So meinten Sie das doch, Cherno?)
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Cherno Jobatey
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Beitrag von Cherno Jobatey »

Ganz genau. Danke, Robert.

Im neuesten Kapitel der Schmierenkomödie, die die indische Politk um dieses Thema veranstaltet, ist jetzt ein Gesetz <a href="http://timesofindia.indiatimes.com/cms. ... sid=169893" target="_blank" class="postlink">vorgeschlagen worden</a>, das vorschreiben würde, daß sämtliche Softdrinks in Indien der europäischen Reinheitsnorm für <i>Tafelwasser</i> entsprechen müssen. Das aber können sie nicht (und könnten es nirgends auf der Welt, näheres im verlinkten Artikel). Das indische <I>Trinkwasser</i> bleibt unterdessen so schmutzig wie gewohnt. Multinationale Konzerne, schreibt Barun Mitra, »<i> are soft targets; anyone looking for their two minutes of glory can hit them.</i>«
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Jürgen W. Möllemann
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Beitrag von Jürgen W. Möllemann »

Wobei man natürlich hinzufügen muß, Cherno, daß Barun Mitra ziemlich parteiisch (nämlich: ein recht radikaler Befürworter freier Märkte) ist. - Eine gute Darstellung der Geschehnisse und Zusammenhänge aus eher linker Sicht finden Sie dagegen bei <b>alternet.org</b>. Verfaßt hat sie die in Delhi ansässige Journalistin Miranda Kennedy: <a href="http://www.alternet.org/story.html?StoryID=16717" target="_blank" class="postlink"><i>The Joy of Toxic Cola</i></a>.
Die Gemüter scheinen sich Frau Kennedy zufolge allmählich wieder zu beruhigen. Und sie ist zuversichtlich, daß der - verzeihen Sie mir die saloppe Formulierung - Sturm im Colaglas letztendlich auch sein Gutes hatte. <i>»Now, thanks to the toxic-soda controversy, the Indian government is moving toward setting enforceable water regulations.</i>«
Gast

Beitrag von Gast »

die richtige vita cola ist eigentlich die 9springe cola. die schmalkaldener getränkefirma hat sich nach der eingemeindung ostdeutschlands nur dir rechte an diesem produktnamen erkauft. der vater des besitzers dieses geschäfts http://www.maiks-laden.de/ hat früher mit dem braumeister der 9springebrauerei in einer band gespielt. er hats mir erzählt und daher weiß ich das.
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Danny
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Beitrag von Danny »

Neuer Job? :lol:

Falls jemand meint, daß dieses Bild nicht in diesen Strang paßt, der bedenke bitte, daß es beim Dönermann auch Cola gibt! So!

Bild
Zuletzt geändert von Danny am Mo Dez 08, 2003 8:47 am, insgesamt 3-mal geändert.
Hat man das Unmögliche eliminiert, so muß das, was übrigbleibt, und mag es noch so unwahrscheinlich erscheinen, die Wahrheit sein.
Gast

Beitrag von Gast »

nee, nee. saufen junge!!!
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Cherno Jobatey
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Beitrag von Cherno Jobatey »

Neue Entdeckungen im Internet zwingen mich zum Umdenken.
Der Widerstand gegen Coca-Cola in Indien ist wohl doch fundierter, als ich das angenommen hatte. Man muß sich nur mal ansehen, was das <i>India Resource Center</i> an Vorwürfen gegen den Konzern <a href="http://www.indiaresource.org/campaigns/coke/index.html" target="_blank" class="postlink">zusammengetragen hat</a>.

- Auf dem <i>World Social Forum</i> in Bombay braut sich <a href="http://www.alternet.org/story.html?StoryID=17592" target="_blank" class="postlink">weiteres Unheil</a> für Coca-Cola zusammen: ein möglicherweise weltweiter Boykott. Geheuer wäre mir der zwar nicht. Aber wenigstens zur Diskussion gestellt möchte ich ihn dennoch haben.
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Eugene Mirman
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Beitrag von Eugene Mirman »

wenn sie mich fragen handelt es sich bei dem getränk, das die inder da zerschmeissen weder um cola noch um mineralwasser sondern um milch. und da jeder weiß, dass inder keine milch vertragen (weil sie seit jahrtausenden keine europäische darmflora zustande bringen!), ist der grund für ihre empörung nur allzu nachvollziehbar: wenn coca-cola wirklich MILCH statt cola an die inder verkauft, wäre das ein fall für die menschenrechtskomission!
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Jürgen W. Möllemann
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Beitrag von Jürgen W. Möllemann »

Könnte es sein, daß Sie sich irren, Eugene?
Nicht die Inder vertragen keine Milch, sondern die Chinesen.

Die Chinesen essen ihre Rinder, aber melken sie nicht.
Die Inder melken ihre Rinder, aber essen sie nicht.

Neuerdings rufen die Inder sogar zum <a href="http://timesofindia.indiatimes.com/arti ... 445379.cms" target="_blank" class="postlink">Boykott von Daimler Chrysler</a> auf.
Sie tun es deshalb, weil Daimler Chrysler Autos mit Ledersitzen (<i>Rinds</i>ledersitzen!) anbietet.

Die <i>Coca-Cola-</i> und <i>Pepsi-Riots</i> waren erst der Anfang.
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