Bei Bridget Jones ging das ja noch an, einerseits weil das auf Englisch ist, da merkt man den schlechten Stil nicht so, andererseits weil ich noch jünger war als ich es gelesen habe, und ausserdem war die Idee damals noch neu das fiktive Tagebuch einer schwachen, hilflosen Mittdreissigerin mit Torschlusspanik zu schreiben und sich dabei bei einer Nation von schokocrossiefressenden und brigittelesenden Frauen einzuschleimen deren größtes Problem (nach den Männern natürlich) die Pflege ihrer Fußnägel ist.
Wenn ich einen Satz lese wie:
Kriege ich doch gleich die Krätze und will mich am liebsten umoperieren lassen. Oder diese mißlungenen Beiträge zu "gepflegte Beschimpfungen":Cora Hübsch, man beachte den beschissenen Namen hat geschrieben:Freundinnen, laßt es uns so sagen, wie es ist: Die aller-aller-allerschlimmste weibliche Problemzone heißt: Mann.
ooooh! Skandalös.Ich hätte gerne etwas Schlagfertiges, Niveauvolles erwidert. So was wie: "Mir scheint, Sie treten gerade über die Ufer, Sie Rinnsal." habe ich mal in einem Theaterstückgehört. Aber es fiel mir in dem Moment natürlich nicht ein.
Dann kommt noch dazu dass das Buch mit einem so großen Zeilenabstand und seitlichem Rand gedruckt ist wie ich ihn seit der Schule nicht mehr gesehen habe, wenn man einen Aufsatz mit mindestens 5 Seiten abgeben musste, einem aber partout nichts einfallen wollte, das layout unschön ist (mit pinken kleinen dekorationen) und tatsächlich immer mal kleine Bilder auftauchen falls einem das Lesen zu anstrengend wird und man eigentlich lieber zur Allegra greifen würde.
Das Buch ist voller beschissener Platitüden die in einem andren Kontext sexistisch genannt werden würden hier aber vermutlich "scharfzüngig" oder "sarkastisch" wirken sollen. Zum Kotzen.
Ich muss übrigens zu meiner Verteidigung sagen daß ich dieses Buch von einer Freundin geliehen habe weil ich neugierig wurde als sie beim Lesen regelmäßig vor Lachen vom Stuhl fiel. Allerdings hört sie auch Bryan Adams und Robbie Williams.