B.v.St.Barre & Co/ Der Popliteraten-Thread
Moderator: hessen-wohin
- Olaf Ittenbach
- Beiträge: 1169
- Registriert: So Mär 30, 2003 9:50 am
- Wohnort: Merkelsche Schweiz
-
- Beiträge: 298
- Registriert: Mo Mai 06, 2002 10:28 pm
- Wohnort: Karlsruhe
- Kontaktdaten:
Florian Illies hat geschrieben:Die Hauptanstrengung unserer Generation besteht eigentlich bis heute darin, etwas auch dann zu tun, wenn es die Eltern gut finden. Zum Beispiel wenn wir in der Spargelzeit wissen wollen, wie man eine Sauce Hollandaise selbst macht. Dann wählen wir die vierstellige Nummer in der fernen Provinz, die wir besser auswendig können als die Geheimzahl unserer EC-Karte, und überraschen sie mit Anrufen zu ungewöhnlichen Zeiten. Schnell haben wir gemerkt, dass unsere Mütter uns diese praktischen Fragen nicht nur beantworten, sondern dass wir sie mit nichts glücklicher machen können als mit solchen Hilferufen. Und deshalb haben wir auch angefangen, uns ganz unverschämt zu Weihnachten von unseren Eltern Unterhemden zu wünschen, da inzwischen sogar die Frauen eingesehen haben, dass es kein Naturgesetz ist, unten am Rücken zu frieren, wir gar nicht wissen, wo man Schiesser-Unterhemden bekommt - und wir außerdem beim Unterhemdenkauf nicht unbedingt beobachtet werden wollen.
- Sein neues Buch muß noch entsetzlicher sein als die vorigen zwei (ich zitiere aus einer <a href="http://www.randomhouse.de/book/excerpt.jsp?edi=135500" target="_blank">Leseprobe</a> vom Blessing-Verlag. Offenbar handelt es sich bei dieser Passage also sogar um ein <i>Highlight</i>).
Obwohl ich die Welt im großen und ganzen eigentlich ganz gut verstehe, muß ich doch zugeben, daß speziell das Phänomen Illies mich ratlos macht. Ich begreife einfach nicht, was an solchen Texten als amüsant empfunden wird.
-
- Beiträge: 298
- Registriert: Mo Mai 06, 2002 10:28 pm
- Wohnort: Karlsruhe
- Kontaktdaten:
Der Rufmord-Ansatz gefällt mir, Hellboy.
Damit könnte man Illies vielleicht packen. Bleiben Sie dran, bitte!
- <a href="http://www.frankfurterrundschau.de/ress ... cnt=248086" target="_blank" class="postlink">Hier</a> noch eine recht aufschlußreiche Besprechung des Illies'schen Auftritts bei Harald Schmidt. Ein Kritiker der 'Frankfurter Rundschau' entdeckt und führt (ernsthaft!) aus, daß sich unter der Maske des Ironikers Illies eigentlich ein Moralist und sogar Christ verbirgt.
So kann man es natürlich auch sehen. Das Säuselnde und Läppische bei Illlies - als Ausdruck einer christlich verwurzelten Nachdenklichkeit wird es schon "ein Stück weit" erklärlicher. Hm. Oder?
Damit könnte man Illies vielleicht packen. Bleiben Sie dran, bitte!
- <a href="http://www.frankfurterrundschau.de/ress ... cnt=248086" target="_blank" class="postlink">Hier</a> noch eine recht aufschlußreiche Besprechung des Illies'schen Auftritts bei Harald Schmidt. Ein Kritiker der 'Frankfurter Rundschau' entdeckt und führt (ernsthaft!) aus, daß sich unter der Maske des Ironikers Illies eigentlich ein Moralist und sogar Christ verbirgt.
So kann man es natürlich auch sehen. Das Säuselnde und Läppische bei Illlies - als Ausdruck einer christlich verwurzelten Nachdenklichkeit wird es schon "ein Stück weit" erklärlicher. Hm. Oder?
- Jürgen W. Möllemann
- Beiträge: 140
- Registriert: Do Jun 05, 2003 10:58 pm
- Kontaktdaten:
- Und wäre es nicht auch ein guter Slogan für das Buch?Berliner Zeitung hat geschrieben: <b>Buchpremiere von Florian Illies verschoben</b>
Heute [<i>24.07.03, J.W.M.</i>] wollte der Journalist Florian Illies (Jahrgang 1971) sein neues Buch "Generation Golf zwei" im Literaturcafé "Eggers Landwehr" in Berlin Mitte vorstellen. Aufgrund eines von Illies erlittenen Bandscheibenvorfalls wurde die Buchpremiere verschoben, ein neuer Termin steht noch nicht fest. Vorgelesen werden hätte können unter anderem diese Passage aus dem neuen Buch: "Da sah ich, dass an der Pinnwand neben dem Herd Werbung hing für Kiesertraining und für Bildhauerkurse auf Mallorca. In punkto Rückenprobleme und auch in punkto Sehnsüchte haben wir unsere Eltern also eingeholt."(BLZ)
<i>»Der neue Illies - ein Buch wie ein Bandscheibenvorfall«</i>?
-
- Beiträge: 298
- Registriert: Mo Mai 06, 2002 10:28 pm
- Wohnort: Karlsruhe
- Kontaktdaten:
Houellebecq
Jürgen - an Ihnen ist ein Satiriker verlorengegangen.
Warum fällt den Jungs von Superlupo nicht auch mal sowas ein?
Sowas - oder auch etwas wie diese köstliche <a href="http://books.guardian.co.uk/digestedrea ... 08,00.html" target="_blank" class="postlink">Houellebecq-Parodie</a> aus dem <i>Guardian</i>?
Warum fällt den Jungs von Superlupo nicht auch mal sowas ein?
Sowas - oder auch etwas wie diese köstliche <a href="http://books.guardian.co.uk/digestedrea ... 08,00.html" target="_blank" class="postlink">Houellebecq-Parodie</a> aus dem <i>Guardian</i>?
- HellBoy
- Beiträge: 625
- Registriert: Sa Mai 18, 2002 2:40 pm
- Wohnort: B.P.R.D.-Headquarter (disclosed location)
- Kontaktdaten:
Wochenlang habe ich jetzt nach zumindest ansatzweise kritischen Rezensionen von Illies und seinem neuen Machwerk im Internet geforscht und immer nur andienerische "Was haben wir gelacht"-Blubber-Besprechungen gefunden.
Aber auf telepolis ist Verlass!
Der Wille zur Kritik ist da, aber es klappt nicht, weil der Autor das Buch einfach immer noch zu ernst nimmt.
Und auch Stucki bzw sein Apologet Lottmann kriegt sein Fett weg:
Aber auf telepolis ist Verlass!
edit: Wie überflüssig es ist zeigt einmal mehr Spiegel-Onlinetelepolis hat geschrieben:Es ist überflüssig, ja sogar schädlich, sich mit dem Inhalt von "Generation Golf 2" auseinander zu setzen - wer das tut, hat das Spiel nicht begriffen. Es geht um nichts anderes als die Fortführung einer Autorenpraxis, die darin besteht, von sich reden zu machen, koste es, was es wolle.
Der Wille zur Kritik ist da, aber es klappt nicht, weil der Autor das Buch einfach immer noch zu ernst nimmt.
Und auch Stucki bzw sein Apologet Lottmann kriegt sein Fett weg:
Nur schade, dass die "geizige" (Herr Mugabe) FAZ das angepriesene Interview zwischen den Herren Gaus und Illies nur auszugsweise und hier wohl zu Gunsten das alten Kollegen Illies zerstückelt ins Netz gestellt hat. Sollte jemand noch das komplette Interview irgendwo parat haben, so möger er es mir doch bitte schicken!telepolis hat geschrieben:Ganz wichtig: Die Bedrohungslage muss geklärt werden. Stuckrad-Barre habe viele Freunde (etwa 100.000 an der Zahl), aber, wie es sich für einen wahrhaft Großen auch gehört, noch mehr Neider. (...)Zwar ist es der älteste Trick in der Kiste, einen Wichtigtuer der Sympathie des Publikums anzudienen, indem man ihn in der Umzingelung imaginärer Feinde darstellt, aber warum auf solche bewährten Tricks verzichten, wenn sie immer noch ziehen? Die Anhänger können sich gleich ein wenig mitverfolgt fühlen, auch wenn sie den Mehrheitsmob schlechthin darstellen.
Kann sein, kann auch nicht sein.
Man weiss es nicht.
Man weiss es nicht.
-
- Beiträge: 298
- Registriert: Mo Mai 06, 2002 10:28 pm
- Wohnort: Karlsruhe
- Kontaktdaten:
In der morgigen FAZ ist zu lesen:
Frage an die Kunstsachverständigen aus Frankfurt: Geht das in Ordnung? Fügt dieser (mir noch nicht untergekommene) Nicolaus Schafhausen sich ins Quartett mit Illies, Schweiger und Koch? Oder geschieht ihm hier unrecht? Hätte man an seiner Statt besser einen wie Dieter Bohlen ausgezeichnet? Oder zwei wie die Wildecker Herzbuben?Hessischer Kulturpreis
<b>Illies, Schweiger und Schafhausen geehrt</b>
Der mit insgesamt 45 000 Euro dotierte Hessische Kulturpreis geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an den Publizisten Florian Illies, den Kurator Nicolaus Schafhausen und den Schauspieler Til Schweiger, die alle einer jüngeren Generation angehören. Ministerpräsident Roland Koch begründete die Entscheidung der Jury mit dem Hinweis, in den Büchern von Illies und in der Schauspielkunst von Schweiger habe sich eine ganze Generation wie in einem Spiegel erkannt und auf "vergnügliche oder bewegende Weise eigene Hoffnungen und Sehnsüchte" erleben können. Diese Artikulation des Lebensgefühls sei Illies und Schweiger gelungen. Nicolaus Schafhausen habe als Verantwortlicher des Frankfurter Kunstvereins dieses Lebensgefühl als "distanzierter Kommentator" begleitet und mit seinen Ausstellungen weltweit beachtete Lageberichte zur Gegenwartskunst gegeben.
Ich glaube, wenn das so weitergeht mit Deutschlands Literaturszene (?), dann steig ich doch wieder auf Fernsehen um. Gibt es denn vergnügliche Berichte von der Buchmesse? Ich war ja nun eine Weile ohne Computer, Fernsehen und Zeitung in einem Dachkämmerlein weggeschlossen, um einmal selbst einen Generationenroman zu schreiben. Ist fast fertig, fehlt nur noch ein griffiger Titel. Ich würde aber den Deibel tun, Sie um Anregungen zu ersuchen.
- Jürgen W. Möllemann
- Beiträge: 140
- Registriert: Do Jun 05, 2003 10:58 pm
- Kontaktdaten:
Was meinen Sie, Terf? Wäre es nicht sinnvoll, diesen Strang zusammenzuführen mit <a href="http://www.superlupo-magazin.de/viewtopic.php?t=1138" target="_blank" class="postlink">diesem hier</a>?
-
- Beiträge: 298
- Registriert: Mo Mai 06, 2002 10:28 pm
- Wohnort: Karlsruhe
- Kontaktdaten:
Christian Kracht
War der familiäre Hintergrund von Christian Kracht eigentlich schon allgemein bekannt?
Oder meldet die morgige F.A.Z. hier nicht nur mir, sondern auch Ihnen etwas Neues?
Daß die Erklärung speziell für dieses Bürschchen aber auch derart banal ist - das hätte ich dann doch nicht gedacht.
Oder meldet die morgige F.A.Z. hier nicht nur mir, sondern auch Ihnen etwas Neues?
- Weia.F.A.Z. vom 8. 9. 04 hat geschrieben:Springers Badewanne
Neues Literaturblatt "Der Freund"
Im Springer-Verlag erscheint erstmals am 23. September eine neue Literaturzeitschrift. Sie trägt den Titel "Der Freund", entwickelt haben sie der Schriftsteller Christian Kracht, der als Herausgeber fungiert, und Eckhart Nickel, der Chefredakteur wird, Art-Direktorin ist Tina Obladen. "Der Freund" kommt mit zunächst acht Ausgaben binnen zwei Jahren. Die erste Ausgabe umfaßt 136 Seiten und kostet zehn Euro. Besonderes Merkmal der Zeitschrift ist, daß sie allein auf Texte und Zeichnungen setzt, es gibt weder Anzeigen noch Fotos, dafür Short Stories, literarische Miniaturen, Kolumnen, Gedichte und Interviews. "Jede Ausgabe enthält, und das ist eine erfreuliche Zumutung, ein Gespräch mit einer Persönlichkeit, so ellenlang, wie es bislang in keiner Zeitschrift zu finden war", sagt der Chefredakteur Eckhart Nickel. Der Herausgeber Christian Kracht meint, sein Blatt solle "in der langsam erkaltenden Badewanne gelesen werden, am Sonntag, bei einer Tasse Tee und einer Zigarette". Krachts Vater war einst Generalbevollmächtigter und die rechte Hand des Konzerngründers Axel Springer. Redaktionssitz des Magazins ist - kein Witz - Katmandu. fka.
Daß die Erklärung speziell für dieses Bürschchen aber auch derart banal ist - das hätte ich dann doch nicht gedacht.
es ist nicht gut, daß viele Damen heutzutage nicht mehr richtig/wenigstens lecker/mit Liebe/ kochen können..
die folgen sieht man immer häufiger..
oh oh!
http://www.stuckradbarre.de/files/3_0_p ... 7.7.04.pdf
warum da die ganze zeitungsseite gepdft ist? Keine Ahnung.
die folgen sieht man immer häufiger..
oh oh!
http://www.stuckradbarre.de/files/3_0_p ... 7.7.04.pdf
warum da die ganze zeitungsseite gepdft ist? Keine Ahnung.