Suche Titel für Fanzine

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Moderator: Pelzer

justine
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Suche Titel für Fanzine

Beitrag von justine »

Ich will ein Fanzine gründen.
Falls Sie nicht wissen was das ist, hier eine kurze Beschreibung. Ein Fanzine muß immer im Din A5 Format sein, schwarzweiß und möglichst unprofessionell mit dem Fotokopierer vervielfältigt. Äußerlich also einer Schülerzeitung nicht unähnlich.
Der Inhalt besteht hauptsächlich aus Interviews mit unbekannten Bands die man zufällig in der Kneipe um die Ecke gesehen hat, vollkommen subjektiven Plattenkritiken, und Erzählungen wie man einmal fast Liam Gallagher die Hand geschüttelt hätte. Außerdem blöde Witze und künstlerische Collagen, na, ich denke Sie können es sich vorstellen. UNDERGROUND!

Mein Fanzine wird sich hauptsächlich mit Indie beschäftigen, und ich habe auch schon viele Ideen, aber eine wichtige Sache fehlt mir noch: ein Titel.
Bandnamen fallen einem ja immer viele ein, momentan reicht es ja auch vor jedes beliebige wort ein "The" zu setzen, schon hat man eine irre trendy Band. Aber für eine Zeitschrift? Es soll also möglichst "indie" klingen, ein schönes Beispiel für einen "indie" Bandnamen wäre zum Beispiel Gorkys Zygotic Mynci oder auch Mull Historical society. Zwei Fanzines die mir gefallen heißen "R*E*P*E*A*T" nach einem Manics song und "Mmmm Juicy". So in die Richtung vielleicht? Songtitel werden immer gerne genommen, aber es soll natürlich originell und gleichzeitig einprägsam genug sein.

Vielleicht fällt Ihnen ja was ein.
Dankeschön
Johanna

(Oh - ist "superlupo" eigentlich urheberrechtlich geschützt?)
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

merkwürdig, es scheint gar keine kauka-seite zu superlupo zu geben, dabei war das mal ein comic von denen, glaube ich jedenfalls. aber kauka scheint nichts gegen die verwendung zu haben, jedenfalls gab es schon vor unserem forum die seite http://www.superlupo.de - und die scheint auch nichts mit dem comic zu tun zu haben...
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Dr. Dralle
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Beitrag von Dr. Dralle »

wie wär’s mit:

RAP.ture
Looping
frantic visions
just ad zeal
snatch
eizoo
westpol
OLM
DieHose

und wenn herr kauka nichts dagegen hat, dann meinetwegen auch superlupo.
Roger Daltrey

Beitrag von Roger Daltrey »

momentan reicht es ja auch vor jedes beliebige wort ein "The" zu setzen, schon hat man eine irre trendy Band
Nicht so trendy aber immer noch gut: The Who
Gehirnbesitzer

Beitrag von Gehirnbesitzer »

Roger Daltrey hat geschrieben:
momentan reicht es ja auch vor jedes beliebige wort ein "The" zu setzen, schon hat man eine irre trendy Band
Nicht so trendy aber immer noch gut: The Who
Depp! Riesenbdepp!! Riesenarschdepp!!!
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Ryan
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Beitrag von Ryan »

Gehirnbesitzer hat geschrieben:Depp! Riesenbdepp!! Riesenarschdepp!!!
Superarsch?
Gehirnbesitzer krank?

Und BTW: ein Fanzine muss sich nicht gezwungenermassen um Musik drehen. Ein Fanzine kann ein Magazin sein, welches sich um Themen aus den verschiedensten Bereichen (z.B. auch Fussball) dreht (360°?).
justine
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Beitrag von justine »

Jaja, Fußball und the Who, alles sehr schön (also Fußball weniger) aber hat denn niemand eine Idee? Muß man denn wirklich alles alleine machen?
Ideen hab ich ja durchaus ein paar.
Wie finden Sie Idioteque, Verstärker oder disaster? Oder "Meinung" vielleicht?

Ach ja, falls jemand Beiträge schreiben möchte, gerne, muß auch nicht unbedingt was mit Musik zu tun haben, "popkultur" und andere interessante Dinge nehme ich auch gerne. Sie haben doch bestimmt alle etwas auf dem Herzen was sie der Welt schon immer mal mitteilen wollten, oder? naja, einen Versuch wars wert. Bei Interesse geb ich ihnen meine emailadresse.
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Quodlibet
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Beitrag von Quodlibet »

In meiner Jugend hieß das "Fachblatt" für moderne Unterhaltungsmusik "Melodie und Rhythmus". Bisher gab es noch keinen Versuch, es wiederzubeleben, auch ist mir nicht bekannt, daß sich jemand die Rechte gesichert hat (eher unwahrscheinlich).

Also greifen Sie zu, bevor andere dies tun.

Gruß

Q.
schnorchel
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Beitrag von schnorchel »

Mein Vorschlag lautet

unterwelt


gruss

schnorchel
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superblicky2002
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Beitrag von superblicky2002 »

@justine: nun, ich bin kein echter fanzine-experte, aber ich glaube sie irren in manchen punkten.
eventuell haben sie ja das special in der intro (übrigens mein haß/lieb-mag) vor 2-3 monaten gelesen, das war über fanzines.
generell kann sich ein fanzine ja um alles drehen, im prinzip geht es letztlich nur um selbstverwirklichung, es gibt auch fanzines die sich nur um eigene erlebnisse an durchzechten wochenenden drehen (s.intro artikel) und das format ist wurscht, hauptsache handgemacht.
das war mal mein klugschiss für heute. fällt mir spontan ein: "klugschiss" wäre doch ein sehr schöner titel,oder?
--
superblicky2002
justine
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Beitrag von justine »

Das kann ja alles gut sein, meine Beschreibung bezog sich auch mehr auf das spezielle Fanzine das ich machen will.
der Stand der dinge ist übrigens dass es Anti-Eternia heißen wird.
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fathermucker
Beiträge: 106
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Beitrag von fathermucker »

Die erfolgreichsten Bands haben immer kurze einprägsame Namen.
(Rolling Stones=Sitzplatz 100 Euro!)
Mach es also nicht zu kompliziert! Was Anti Eternia bedeutet,müssen die meisten erstmal erklärt bekommen.
Mein Vorschlag wäre "Maulwurf" = immer underground! 8)
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Ästhetisierungstrend
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Beitrag von Ästhetisierungstrend »

mein Tipp: sie sollten in ihrem Fanzine auf jeden Fall immer wieder und wie beiläufig Verweise auf z.B. die Arbeiten von Horkheimer / Adorno zur Kulturindustrie, Adornos Ästhetische Theorie, Deleuzes Rhizome, Baudrillards phänomenales Simulationsmodell usw. einstreuen und auch Themen wie "Popkulturelle Ikonen: re- und dekonstruiert" oder "Die Ambivalenz der Poptheorie - die Spice Girls als die Identität vor der Nichtidentität" bringen, das dürfte seine Wirkung auf die Zielgruppe nicht verfehlen.

P.S. wenn sie ein Skinhead Fanzine planen würden, dann wäre "Tätowiert - Kahlrasiert" ein schöner Titel.
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schickelhube
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Beitrag von schickelhube »

Ästhetisierungstrend hat geschrieben:mein Tipp: sie sollten in ihrem Fanzine auf jeden Fall immer wieder und wie beiläufig Verweise auf z.B. die Arbeiten von Horkheimer / Adorno zur Kulturindustrie, Adornos Ästhetische Theorie, Deleuzes Rhizome, Baudrillards phänomenales Simulationsmodell usw. einstreuen und auch Themen wie "Popkulturelle Ikonen: re- und dekonstruiert" oder "Die Ambivalenz der Poptheorie - die Spice Girls als die Identität vor der Nichtidentität" bringen, das dürfte seine Wirkung auf die Zielgruppe nicht verfehlen.

P.S. wenn sie ein Skinhead Fanzine planen würden, dann wäre "Tätowiert - Kahlrasiert" ein schöner Titel.
sehr richtig und wichtig ihre hinweise und tipps.
diese kleine liste möchte ich noch etwas ergänzen.
sie dürfen the raw and the cooked Claude Levi-Strauss' nicht vergessen, wenn immer sie auf die unterschiede zwischen Natur und Kultur hinweisen wollen was meines erachtens angebracht wäre wenn sie sich den archaischen wurzeln der rockmusik widmen, oder auch den unterschiedlichen rezeptionstrieben die durch die spice girls hervorgerufen werden.
Adolf Loos: Ornament und Verbrechen kann man eigentlich auch immer einstreuen, sei wenn sie sie auf das phänomen musik wie/für architektur zu sprechen kommen, eine schon lang vermisste moderne Moderne in der elektronischen musik finden bzw. postulieren wollen, oder einfach nur ein paar deftige randbemerkungen zum autoperformations und piercingsgehabe sowie zur speziell zur tattookultur in den 'subkulturen' der ersten welt machen wollen.

es bieten sich aber noch vielmehr kulturtheoretische schriften an, von denen immer so zwei oder drei pro ausgabe durch querverweise angesprochen werden sollten. nennen sie aber nicht unbedingt namen, nehmen sie nur eine kernthese zur hand, von mir aus im nebensatz hinterhergeschoben, die dem wissenden leser signalisiert: aha nun wird auf Foucault referiert oder auf Judith Butler oder ... . dieses vorgehen verschreckt die leser, für die diese verweise einfach nur dunkle stellen bleiben, nicht so sehr als wenn sie die mit der theorie offensiv an den start gehen und den stempel sophisto (als negativurteil) bekommen. es wird aber auch den einen oder anderen, oder hoffentlich ganz vielen lesern spass machen genau jene dezenten verweise zu entdecken. das sind dann aber auch nichts anderes als sophistos.
Zuletzt geändert von schickelhube am So Dez 15, 2002 4:11 pm, insgesamt 1-mal geändert.
do they know it's Chanukah time at all?
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Ästhetisierungstrend
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Beitrag von Ästhetisierungstrend »

schickelhube hat geschrieben:autoperformations und piercingsgehabe sowie [...] tattookultur in den 'subkulturen'
hierzu könnten sie auch auf den Anthropologen Victor Turner, seine Unterscheidung zwischen liminalen und liminoiden rituellen Praxis und seine vergleichende Symboltheorie (The ritual process: structure and anti-structure, London 1969) hinweisen. Sie sollten aber bedenken, dass Turner von geschlossenen sozialen Systemen ausgeht; bei einer Übertragung auf popkulturelle Subsysteme müssten sie sich möglicherweise mit der Untersuchung von Teilaspekten begnügen.
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