schöne Zitate

Für Spiele und gesammelte Sprüche, Band-, Bäckerei- und Frisörnamen und alles andere, was man in einem Forum halt so sammeln kann

Moderatoren: terf, Pelzer

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Der Hexer
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Beitrag von Der Hexer »

"Wir dürfen jetzt nicht den Sand in den Kopf stecken." (Lothar Matthäus)
Quod licet Iovi, non licet bovi.
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Barschel
Wussow Blockwart
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Beitrag von Barschel »

Da fallen mir noch zwei einigermaßen aktuelle Spitzen-Statements von "uns Eddie" Stoiber ein, die er einige Momente nach der ersten Hochrechnung der bajuvarischen Spaß-Wahl zum besten gab:
Wir sind das einzige Land, das in der Spitzengruppe liegt.
Was das für eine Gruppe sein soll, ist mir noch immer ein Rätsel.
Aber noch schöner:
In Sachen Arbeitslosigkeit sind wir in Bayern Spitze.
Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort.
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Annchen
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Beitrag von Annchen »

Hatte ich noch vergessen:

"Ils ont manqué une bonne occasion de se taire - sie haben eine Gelegenheit verpasst, den Mund zu halten!"

Jaques Chirac
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lenin
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a revoluzzer müaßt mer sei...

Beitrag von lenin »

So geht wohl fernöstliche Weisheit. Tschou-En-Lai auf die Frage, ob denn die französische Revolution ein Segen oder ein Verhängnis für die Menschheit gewesen sei:
„Wie soll ich das beurteilen? Das ist doch erst zweihundert Jahre her.“

Und so geht ‚short shrift’ mit dem Klassenfeind. Trotzki nach seiner Ernennung zum Außenminister auf die Frage nach der zukünftigen diplomatischen Ausrichtung der Sowjetunion:
„I’ll make a few revolutionary speeches and then close shop!“

Gut gegeben Genosse.
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schickelhube
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Beitrag von schickelhube »

samuel goldwyn: (u.a. off Metro-Goldwyn-Mayer)

gentlemen, include me out.
do they know it's Chanukah time at all?
bob
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Beitrag von bob »

george carlin sagt

das einzig gute, das die religion je hervorgebracht hat ist die musik
gerade als ich anfing den sinn des lebens zu verstehen änderten sie ihn
irgendwann kommt eine zeit in der jeder in einer band spielt
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FinnCrisp
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Beitrag von FinnCrisp »

Yeah! George Carlin ist Gott!
Aber wo das Thema schonmal ausgebuddelt wurde, verweise ich doch just auf Donald Rumsfeld, der fuer das folgende Zitat die "Plain English"-Auszeichnung fuer die unsinnigste Aeusserung erhalten hat:
"Berichte, die sagen, dass etwas nicht passiert ist, finde ich immer interessant, denn wie wir wissen, gibt es Bekanntes, das bekannt ist. Es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekanntermaßen Unbekanntes gibt. Das heißt, wir wissen, dass es Dinge gibt, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch Unbekanntes, das unbekannt ist - das, wovon wir nicht wissen, dass wir es nicht wissen."
I drove downtown, scanning the alleys until I saw a rail-thin Mexican kid standing by a dumpster wearing a St. Louis Rams jacket. The kid was wearing the jacket, not the dumpster.
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lenin
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Manchesterism

Beitrag von lenin »

Liam Gallagher (Oasis) im Frühjahr 2002 befragt nach dem Gedeih der Übersee-Karriere:

Q-Magazine: "The jury is out on America. You sold 6 million albums there but have you really cracked it?"

Liam: "Listen, I went to America I had a good time. But if I don't like something, I'm on the fucking plane. We're not U2. With them cunts, it's all about money. We're not money orientated. Some cunt fucks me off, I'm going home. Member of my family's dying, I go home. At the end of the day it's only music. And I don't do fucking American tours so some fat yank cunt can make a load of money and I get a few quid in my back pocket. Sorry. And if you won't have me back next time, then go and suck your cock!"

A gentleman!
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bob_weihnachtsgloggen

Beitrag von bob_weihnachtsgloggen »

"an opinion is like an asshole: everybody' s got one."
- der amerikanische volksmund -

( gut, wieder zurück ins bett )
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Kettenraucher
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Stern online

Beitrag von Kettenraucher »

Der Stern schrieb:
Die Grenzen des Vorstellbaren
Mit einem Geständnis voll schockierender Details hat der Prozess gegen den "Kannibalen" Armin Meiwes begonnen. Der Angeklagte schilderte, wie er einen Berliner vor laufender Kamera zerstückelte und aufaß. Ein Gutachter hält ihn für voll schuldfähig.
Jetzt bin ich dran! Nicht nur, dass auch ich gerade mit Appetit einen Berliner verspeise, auch schon mancher Amerikaner und Hamburger ...
... na ja, der hat 'nen Bart, aber trotzdem immer wieder lustig.
sic transit gloria mundi
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lenin
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Beitrag von lenin »

Ein Autor, der mich ehrlich beeindruckt, ist Luhmann. Obgleich ich mir immer noch nicht sicher bin, ob sie einfach Humbug ist, erschlägt einen seine Gesellschaftstheorie in ihrer Totalität und Geschlossenheit. Und außerdem gibt es so alle 10 Seiten auch was zum Schmunzeln; so an dieser schönen Stelle, an der Luhmann in seiner spröden Sachlichkeit, Liebe und Sexualität als „Verteilungsproblem“ begreift (aus dem Büchlein „Liebe als Passion“, Luhmann 1994):
„...erst in dieser Form [es geht um die innere Geschlossenheit und Reflexivität des semantischen Feldes der Liebe] kann das Problem der Inklusion und der ‚Chancengleichheit’ gelöst werden. Solange es in der Liebe primär auf seltene Eigenschaften des/der Geliebten, auf Reichtum und Jugend, Schönheit und Tugend ankam, lief die Steigerung [der Liebe] in Richtung auf diese Seltenheitswerte und suchte an ihnen Bestätigung. Diese im 17. und auch noch im 18. Jahrhundert vorherrschende Auffassung hätte, ernst genommen, in unlösbare Verteilungsprobleme führen müssen; denn wer wäre zum Zuge gekommen, wo Ungewöhnlichkeit von Eigenschaften Prämisse ist, und es nur sehr wenige wirklich schöne und tugendhafte Damen und Herren gibt.“
Wie wahr. Dass es gleichwohl auch heute noch das Verteilungsproblem gibt erklärt Luhmann in einer Fußnote mit
„der relativen Eigenständigkeit des Basismechanismus [=Sexualität]. Offensichtlich haben einige es hier leichter als andere, unabhängig von der semantischen Codierung ihres Verhaltens.“

Und den letzteren Sachverhalt hat Herr David Lee Roth vor einigen Jahren bei einer Grammy-Verleihung mal in folgende, etwas einfachere Worte gepackt:
„Es ist egal, wie ihr hier abschneidet, wichtig ist, dass ihr gut dabei ausseht.“

Entscheiden sie selbst, welches Sprachspiel ihnen besser liegt.
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lenin
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Tucholsky

Beitrag von lenin »

um hier nicht implizit mit einer vorgetäuschten Belesenheit vermeintlicher Satireklassiker aufzuschneiden, sei erwähnt, dass ich folgende Tucholsky-Zeilen auch bloß aus einem Zeit-Artikel von neulich im Oktober habe:

„Nationalökonomie ist, wenn die Leute sich wundern, warum sie kein Geld haben. Das hat mehrere Gründe, die feinsten sind die wissenschaftlichen Gründe, doch können solche durch Notverordnungen aufgehoben werden. Über die ältere Nationalökonomie kann man ja nur lachen, und dürfen wir selbe daher mit Stillschweigen übergehen. Sie regierte von 715 vor Christo bis zum Jahre 1 nach Marx. Seitdem ist die Frage völlig gelöst: die Leute haben zwar immer noch kein Geld, wissen aber wenigstens, warum. Die Grundlage aller Nationalökonomie ist das sog. ‚Geld‘. Geld ist weder ein Zahlungsmittel noch ein Tauschmittel, auch ist es keine Fiktion, vor allem aber ist es kein Geld. Für Geld kann man Waren kaufen, weil es Geld ist, und es ist Geld, weil man dafür Waren kaufen kann. Doch ist diese Theorie inzwischen fallen gelassen worden. Woher das Geld kommt, ist unbekannt. Es ist eben da, bzw. nicht da – meist nicht da.“

Wer sich für Ökonomie interessiert, dem sei die gesamte Artikelserie "Das Rätsel Geld" empfohlen, in der sich Vertreter verschiedener wirtschaftswissenschaftlicher Schulen zu Fragen wie Entstehung/Wesen/ontologischer Status des Geldes äußern.
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General Amnestie
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Beitrag von General Amnestie »

 
Ich drucke doch keine Fahrpläne!

(Gerd Bucerius; Antwort auf das Angebot der alliierten Militärverwaltung,
ihm eine Lizenz für den Druck einer illustrierte Rundfunkzeitschrift zu
erteilen (1946); Springer gab daraufhin »Hör zu« heraus.)
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General Amnestie
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Beitrag von General Amnestie »

 
"Ungarn hat zwei Wege zum Meere. Ich werde auf dieses Thema übrigens in zwei bis drei Stunden zu sprechen kommen!"

Dr. Lechner am 29. Oktober 1897 um ca. 6:30 im österreichischen Abgeordnetenhaus in seiner bis dahin schon neun Stunden dauernden Obstruktionsrede.
Zitiert nach: Elmayer von Vestenbrugg, Rudolf, Georg Ritter von Schönerer, München, 1936, S. 71
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lenin
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Martin Wight (1)

Beitrag von lenin »

International Theory heißt ein wunderschönes Buch von Martin Wight. Es ist eines der Klassiker der politikwissenschaftlichen Unterdisziplin „Internationale Beziehungen“. Das Buch basiert strukturell hauptsächlich auf einer Aneinanderreihung schöner oder zumindest wegweisender Zitate. Aber auch der Autor selbst versteht es fast auf jeder Seite eine wunderschöne Weisheit zu präsentieren. Alles in allem ist es wirklich kein optimistisches Buch, doch konstant hat man so ein Gefühl von „Oh wie recht er ja hat!“ Die schlimmsten Grausamkeiten werden in einen historischen Kontext gepackt, der einem immer wieder klar macht, dass es eben noch niemals besser war bei und mit den Menschen. Eine wunderschöne, horizonterweiternde Bettlektüre, und ein gutes Buch für Menschen, die mal ein Sachbuch lesen wollen, für das mein kein großes Vorwissen benötigt aber trotzdem eine Menge lernt. Und jetzt endlich das Beispiel. Nach einem mehrseitigen Parforceritt durch die Geschichte der kolonialen Schlachtungen und vielen unschönen Dokumenten zum Thema Amerika und die Indianer schließt Wight wie folgt:
„The doctrine that barbarians have no rights was reimported by Hitler from the frontiers to the centre of international society (...). Britain and other powers had invented these categories for handling barbarian nations; Hitler too would have his colonial empire in the middle of Europe, reducing many famous and ancient states of Europe to rightlessness, since they were Slav barbarians. The deepest reason why the West was shocked by Hitler was his introducing colonial methods of power politics, their own colonial methods, into international relations. Non-European nations could not share European horror at Hitler’s methods, even his massacre of the Jews: the second world war was for them a European civil war and its methods they had seen before.”
(Martin Wight – International Theory, page 61)
Werde je nach Lust und Zeit weitere schöne Stellen nachreichen, ohne dann jeweils noch was zur Quelle erläutern zu müssen.
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