Eugene Mirman hat geschrieben:nun bitte eine chronologische abfolge ihrer musikalischen werdegangs. wenn es keine umstände macht.
Mit meinem musikalischen Werdegang ist es, abgesehen vom in bildungsbürgerlich beflissenen Haushalten üblichen Flöten- und Klavierunterricht, leider nicht weit her, so dass ich meinen Lebensunterhalt nun auch mit bescheideneren Tätigkeiten bestreiten muss.
Vielleicht interessiert Sie ja stattdessen die Entwicklung meines Musikgeschmacks, die ich Ihnen einfach in Form von Namedropping, so wie wir früher unsere Schülermäppchen vollzukritzeln pflegten, in eine keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit erhebende Liste packe:
Zunächst Beatles, Who, Rolling Stones, Doors - dann kam die psychedelische Phase mit Progrock-Anleihen - Tangerine Dream, King Crimson, ELP, Pink Floyd, Genesis, aber auch Deutsch-Merkwürdigkeiten wie Ougenweide oder Grobschnitt, frühe Deep Purple, Iron Butterfly, Ten Years After - dann kam - eingeläutet durch Patti Smith und Iggy Pop, Punk und New Wave und ich hörte gerne The Fall, Ultravox, Devo, Wire, Gang of Four, Pere Ubu und wieder The Fall, - in der gleichen Zeit auch David Bowie, Lou Reed und auch fast alles der anderen Velvet-Underground-Epigonen wie John Cale und Nico (als moderne Nico dann später auch Anne Clark, ich geb's zu) - natürlich auch alles von The Velvet Underground selbst.
Was dann zu Intellektokrach überging wie Throbbing Gristle (später Chris & Cosey zum Kuscheln), The Red Crayola, Psychic TV, Scraping Foetus Off The Wheel oder das Socialistische (sic!) Patienten-Kollektiv (SPK), Fad Gadget und auch dessen erfolgreichere Epigonen Depeche Mode, die dann eher im Kontext der von mir begeistert miterlebten "Subversiver Pop"-Phase der kurz darauf an Anzeigenmangel eingegangenen "Sounds", also Human League, Soft Cell (kennt jemand noch "Marc and the Mambas"?), Heaven 17 (die Franzosen sagten immer Hevén disssett - Preisfrage: Woher kommt der Name?), ABC, Dexys Midnight Runners. Nebenbei The Residents, immer wieder gerne.
Nebenbei gerne auch Psycho-Gothic-Kitsch wie Cocteau Twins, Dead Can Dance, Miranda Sex Garden, This Mortal Coil und der andere 4AD-Ramsch, bis hin zu Kitschabsurditäten wie Collection D'Arnell ~ Andrea.
Später dann Rave und Happy Mondays, Primal Scream, The Times, noch später merkwürdige Trance-Projekte oder Chill-Sounds oder Trip-Hop und ich weiß auch die genauen Schubladenbezeichnungen nicht, gern heute auch Kruder & Dorfmeister, Moby, Fat Boy Slim, Air, Neutron 9000, The Thievery Corporation.
Die deutsche Fraktion nicht zu vergessen: S.Y.P.H., Der Plan, X-Mal Deutschland, 39 Clocks, Kastrierte Philosophen, Boxhamsters, Flowerpornoes, Freiwillige Selbstkontrolle (später einfach FSK), aber ich mochte auch - wenigstens teilweise - Kraftwerk.
Heute höre ich von allem ein bisschen. Natürlich sind die obigen Namen nur eine begrenzte beispielhafte Auswahl, ich habe einfach die wichtigsten Namen aufgeschrieben, die mir einfielen. Letzte drei gekauften Platten: "The Absence of Blight" von Lawrence, "Talkie Walkie" von Air und als Re-Issue "Metro" von Metro.
Freundlich grüßt Sie der Korrektor
Es war die Personifikation und Inkarnation des Grauens, des Abartigen, des Anderen. Doch bevor er diesen Gedanken vertiefen konnte, riss ihm das Monster gemütlich schmatzend den Kopf ab.