„Der Messias kommt aus Appelhülsen und nicht aus Ost-Berlin“ von dem Kölner Schriftsteller Alf Rolla ist mein Buchtipp (ISBN 3-86675-007-2). Der Inhalt: In einer Kleingartenanlage verwandelt Jupp Chorweiler, der Chef einer Drückerkolonne für Kirchenzeitungen,
Apfelschorle in Bier, nur mit einer Handbewegung beruhigt er einige Tage später den Sturm auf dem Halterner See. Bei der Flucht vor sensationssüchtigen Fotografen, die von seinen "Wundern" erfahren haben, kommt er ums Leben. Auf sehr mysteriöse Weise verschwindet seine Leiche aus den Räumen der Gerichtsmedizin, die einzige Spur ist ein von innen eingeschlagenes Fenster im fünften Obergeschoss ... Darum geht es u.a,. in dem neuen Satire-Buch. Parallel dazu wird das Schicksal eines anderen Mannes präsentiert: Erich H., ranghoher Politiker im Osten, wird Stück für Stück von Kollegen und der Presse demontiert. Er wird ausspioniert, unliebsame Details aus seinem Privatleben geraten in die Öffentlichkeit und in Interviews präsentiert er sich nicht gerade als souveräner Politiker. Der Autor hat die Handlung in die Zeit unmittelbar vor dem Fall der Mauer datiert – die Aufbruchstimmung ist spürbar, ebenso wie das Bedürfnis nach neuen „Helden“. Mein Fazit: Der Roman spielt in einer Liga mit „Freizeichen“ von Ildikó von Kürth und „Herr Lehmann“ von Sven Regener.