Diskursethik Weekly

Das Forum mit Niveau.

Moderatoren: hessen-wohin, General Amnestie

Antworten
Benutzeravatar
Ästhetisierungstrend
Beiträge: 33
Registriert: Fr Aug 16, 2002 8:51 am

Beitrag von Ästhetisierungstrend »

Dass dem armen Kant sowas widerfahren muss, ein posthumer Rufmordanschlag - und das, nachdem er so knapp einem echten Mordanschlag entkommen ist, wie De Quincey zu berichten weiss:
"Aus Gesundheitsrücksichten pflegte Kant alle Tage sechs Meilen auf der Landstraße zu wandern. Ein Mann, der seine eigenen Gründe zum Begehen eines Mordes hatte, erfuhr davon und lauerte dem allzeit pünktlichen Philosophen am dritten Meilenstein hinter Königsberg auf. Um Haaresbreite wäre Kant ein toter Mann gewesen. Daß dieses Verbrechen nicht zur Ausführung kam, lag an dem zartbesaiteten oder, wie Mrs. Quickly sagen würde, verbohrten Moralempfinden des Mörders. In der Erwägung, daß ein Kind in seinem jungen Leben weniger Sünden auf sich geladen haben dürfte als ein alter Professor, gab er im kritischen Augenblick die Ermordung Kants auf und tötete bald danach ein fünfjähriges Kind." (aus Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet)
L'art pour l'art
Benutzeravatar
Eugene Mirman
Beiträge: 165
Registriert: Di Dez 09, 2003 10:55 pm
Wohnort: Rotenburg

Beitrag von Eugene Mirman »

pardon, forum, aber kant ist sooo last year...
(*ah! wie befreiend, diese unerwünscht aufgeschnappte forumlierung endlich mittels herausschreiben quasi operativ aus dem nachdenken entfernt zu haben! wem auch immer sie jetzt anhängt - es gibt nur diesen weg heraus!)

aktuell ist hingegen das problem piefke. bevor er geteert und gefedert wird, muss wenigstens noch ein diskurs gestattet sein.
unlängst stieß ich auf eine anregende medientheorie aus dem bereich der mathematik. sie stammt von michel serres ("Der Parasit", FFM 1987). serres beschreibt darin kommunikation/gesellschaft als eine beziehung zwischen parasiten (frz. parasite - schmarotzer) und wirten, die jeweils von einem störfaktor (frz. bruit parasit - das weiße rauschen der nachrichtenübertragung) unterbrochen wird.

bild I: wirt <------------------------->parasit
.................................^
..................................l
..............................störer

der störer ist dabei nicht nur störer sondern gleichzeitig bereicherer der kommunikation - und immer auch wirt und parasit selbst, nämlich jeweils jeder dem anderen. lesen sie selbst, was nun passiert...
michel serres hat geschrieben:"Der Parasit hält nicht ein, er hält nicht ein mit Essen, Trinken, Schreien, Rülpsen; er hört nicht auf, tausenderlei Geräusche zu machen und den Raum mit seinem Wuchern und seinem Getöse zu erfüllen. Der Parasit ist Expansion, er läuft, er wächst. Er dringt ein und besetzt. Und plötzlich quillt er über diese Seiten hinaus. Eine Überschwemmung, eine Flut: Von Lärm, Tohuwabohu, Raserei, Tumult und Unverständnis. Von Asymetrie, Gewalt, Mord und Gemetzel, Pfeil und Axt. Von Elend und Hunger: die Armut als Bettlerin vor der Türe; solche, die zuviel essen; Betrunkene; solche, die nie etwas anderes zu beißen haben als Wind. Von Krankheit, Epidemien und Pest. Von tierischen Metamorphosen: Mikroben, Insekten, Ratten, Wölfe, Löwen und Füchse; Tiere, die das Politische verschlingt; Blumen eines Liebesstraußes, die ein dahergelaufener Hase frißt; Liebende, die der Teufel getrennt hat."
es ist...erschütternd. serres bietet für das problem keine regulativen ideen an. vielmehr verhält er sich billigend nihilistisch. was jedoch folgt daraus für unser forum? was soll mit piefke geschehen? lösen wir das problem vielleicht gar nicht in unserem streben, piefke aufzulösen?

E.M.
tragikfähig. therapierbar. rentenberechtigt!
Benutzeravatar
piefke
Beiträge: 20
Registriert: Fr Sep 10, 2004 2:54 pm

Beitrag von piefke »

Der erste vernünftige Ansatz in diesem
Zusammenhang. Respekt.

Ihr Piefke
Das Leben ist keine Generalprobe!
francis schinken

Beitrag von francis schinken »

na, na, na Herr Mirmann. Kant soo last year? Dann sollten Sie mal das Manager-Magazin lesen. Hier wird gezeigt, wie man sich zum Vorstand eines Konzerns hocharbeitet und so richtig fette Abfindungen einkassieren kann. Natürlich darf da die richtige Literatur nicht fehlen. Aber lesen Sie doch selbst: http://www.manager-magazin.de/koepfe/ar ... -2,00.html

Mfg, francis
Benutzeravatar
Eugene Mirman
Beiträge: 165
Registriert: Di Dez 09, 2003 10:55 pm
Wohnort: Rotenburg

Beitrag von Eugene Mirman »

schinken, ihr tipp hat zwar nur auf umwegen mit kant zu tun, aber dafür umso mehr mit reiner vernunft - plädiere ich doch schon lange für:
Manager Magazin hat geschrieben:...anstatt sich über mangelnde Betreuung und fehlendes Personal zu beschweren, sollte der Student lernen, zielorientiert zu improvisieren. Außerdem haben die preußischen Sekundärtugenden Fleiß, Pflichtbewusstsein und Disziplin ihre Berechtigung nicht verloren...
:idea:

E.M.
tragikfähig. therapierbar. rentenberechtigt!
schinken

Beitrag von schinken »

da haben Sie recht, Herr Mirmann,
und schon wären wir wieder beim Thema "Diskursethik weekly" (tugendethik weekly) Ich schlage vor, sich nochmals mit Alasdair MacIntyre und Philippa Foot zu beschäftigen.
Ansonsten erinnern mich diese Sekundärtugenden ziemlich an so eine Rede von Guido Westwall..

Mfg
schinken
Benutzeravatar
General Amnestie
Abschnittsbevollmächtigter
Beiträge: 373
Registriert: Sa Okt 19, 2002 6:43 pm
Wohnort: Salisbury, Rhodesien

Beitrag von General Amnestie »

hessen-heidegger hat geschrieben: Böses Spiel gegen Immanuel
Ästhetisierungstrend hat geschrieben: Dass dem armen Kant sowas widerfahren muss, ein posthumer Rufmordanschlag.



So, die Herren hessen-heidegger und Ästhetisierungstrend. Da waren Sie ja schon mal einer großen Sache auf der Spur. Die ganze Wahrheit ist natürlich diese:


Professor Gustav Teichmüller verließ 1871 seinen Philosophielehrstuhl zu Basel. Es war ihm dort zu laut geworden.
Es, das waren die Kantianer und die Neukantianer, die unablässig vom »Ding an sich und seiner Erscheinung«, »transzendentalen Schemata« und besonders unangenehm von der »kopernikanischen Wende der Philosophie« lärmten. Der vortreffliche Aristoteliker Teichmüller mochte es nicht mehr hören und übernahm das Ordinariat im russischen Dorpat. Doch ach! Das Getöse kannte keine Grenzen. Immer häufiger drang es in die Stube und störte Teichmüllers »Neue Studien zur Geschichte der Begriffe«(1876-79). „Wenn doch nur keine Kantianer auf Erden wären!“, rief er aus – und entwarf eine Burleske die sich gewaschen hat.
»Wahrheitsgetreuer Bericht über meine Reise in den Himmel verfasst von Immanuel Kant«(1878) lautet schelmisch der Titel. Der große Philosoph war nämlich 1804 keineswegs gestorben. Er hatte sich nur absichtlich in den Himmel begeben, um dort die Lorbeeren seines verdienstvollen irdischen Lebens in Empfang zu nehmen. Anstatt Lobes widerfuhr im jedoch Schlimmes. Schon beim ersten belauschten Gespräch zwischen Platon und Leibnitz erschrak Kant über deren sprachliche Leichtigkeit und vermutete bei sich selbst, dass die Schwerfälligkeit des Ausdrucks „von einiger Verworrenheit im Denken herrühren könnte“. Dennoch fing „der alles zermalmende Kant“ an zu diskutieren. Ein Fehler! Aristoteles, Melanchthon, Theophrast, Lukrez – in jedem Disput unterlag Kant. „Scharlatanisches Geschrei“ und „blauer Dunst“ sei sein Werk. Die Widersacher „von der moralischen Seite zu packen“ misslang ebenso. Kant erntete bestenfalls Gelächter und wünschte in seiner Verzweiflung gar: „Ich dachte an die vielen Kantianer da unten in der Welt und obgleich ich mich über ihre fruchtbare Vermehrung freute, so wünschte ich doch, sie wären alle schon gestorben, um mir mit ihren starken Fäusten hier Respekt zu verschaffen.“
Endlich kam dem Königsberger doch noch eine gute Idee. Er verliess den Himmel wieder, um auf Erden für alle Zeiten unter seinen Adepten zu wandeln und mit diesen gemeinsam Sorge zu tragen, dass beider „Herrlichkeit noch recht lange dauern soll.“
Und wie die Herrlichkeit andauert! Überall sitzen heute Kantianer, sogar im Verlag Matthes und Seitz, der 1997 eine Neuauflage des »Wahrheitsgetreuen Berichts« besorgte. Aber alles ist fürchterlich verdreht. Kant, der ursprünglich Geschmähte, lebt nun auch noch als angeblicher Urheber dieser Schrift weiter; der wahrhaftige Urheber Teichmüller wird wider besseren Wissens – totgeschwiegen.
Warner Music Group represents everything that's wrong with humanity
Benutzeravatar
hessen-heidegger
Beiträge: 58
Registriert: Sa Mai 18, 2002 2:04 pm
Wohnort: In-der-Welt-sein-können

Beitrag von hessen-heidegger »

Nachdem die Schweigetage (oder waren es Wochen) für unseren dahingeschiedenen Freund Jacques so langsam wohl vorbei sind, möchte ich zu den zwei unsere Diskursethik-Gemeinschaft bewegenden Fragen folgendes hinzufügen:
Eugene Mirman hat geschrieben: es ist...erschütternd.
Ja! Um diesen wahrlich schönen Serresschen Nihilismus noch zu toppen, habe ich guten Mutes "Sloterdijk Parasit" bei Google eingegeben, überzeugt, dass der Langhaarige genug Irrsinn zum Thema beizutragen hat, sind doch philosophische Betrachtungen über Fragen der Biologie neuerdings sowas wie sein Steckenpferd. Leider wurde ich gnadenlos enttäuscht, Sloterdijk schweigt sich zum Parasitismus störrisch aus, ein mittelprächtiger Skandal, wenn Sie mich fragen. Nichtsdestotrotz war die durch die Suche verursachte Internetmehrbelastung nicht völlig vergeudet, stiess ich denn dabei auf diese hübsche Seite, locker betitelt mit "Sozusagen also", die transkribierte Wiedergabe eines Gesprächs zwischen einem Herr Marschall und einem Herr Schuh, mir beide unbekannt, in dem es um "Österreich als seelisches Gesamtkunstwerk" geht, und das vielleicht auch Hinweise hinsichtlich der Lösung des Problems Piefke bietet, wie z.B.:
...und es besteht überhaupt gar keine andere möglichkeit als eben diese dass die auferstehung österreichs durch die verübelung eines übels durch die negation einer negation passiert das ist für einen alten theologen nichts anderes als die klassische theorie vom tod des todes über den jesus christus eben aufersteht und das argument hat eine zweideutige seite nämlich die dass ja christus also der auferstehende oder der diese auferstehende verhältnisse begleitet oder ins werk setzt sich selber ja auch so sieht was bei jesus christus bekanntlich nicht so war denn christus war kein christ wie marx kein marxist war also jörg haider sieht das ja auch so also das ist durchaus in gewisser weise eine in den katholisch-protestantischen zusammenhang passende (das gehört zu dieser suchtfrage) erlösungsbewegung die da jetzt passiert usw. usf.
Wobei man natürlich Österreich durch Forum, Haider durch Piefke und Jesus durch... ja, terf? ersetzen muss, bzw. hätte müssen, denn leider hat sich der Fall Piefke scheints von selbst erledigt. Allerdings kommt der nächste Piefke so sicher, wie eine Zwischenfrage eines Zuschauers bzw. Zuschauerin bei Gesprächen dieser Art.
zuhörerin 1 war es nicht immer so dass die politik von emotionen gertagen wurde und gemacht also ich wüsste kein anderes beispiel
schuh na also ah – nein
zuhörerin 1 aber es wäre eine schöne idee wenn es nicht so ist
Wenn sie die Muße haben, lesen sie das ganze Gespräch durch, es lohnt sich wirklich (nicht).


General Amnestie hat geschrieben: der wahrhaftige Urheber Teichmüller wird wider besseren Wissens – totgeschwiegen
Na, das hat dieser "feine" Herr Teichmüller natürlich nicht besser verdient, denn wer anderen infamerweise eine Grube gräbt, dem widerfährt eben manchmal auch Ungutes! Dafür sorgt die sog. Gerechtigkeitsfalle bzw. -gefälle. Man kullert dann runter und schwups, schon ist man verfangen im einsetzenden sozial-historischen Rückzahlungsverfahren. Der Karma-Erbsenzähler ist nämlich unerbittlich.
Benutzeravatar
Prof. Adorno
Abschnittsbevollmächtigter
Beiträge: 392
Registriert: Do Okt 28, 2004 7:42 am
Wohnort: Hohe Warte

Beitrag von Prof. Adorno »

Guten Tag. Ein Freund, der für die Wiener Wittgenstein-Gesellschaft arbeitet, übergab mir neulich ein Originaltyposkript, dessen Echtheit ich prüfen sollte. Den in diesem Forum versammelten Koryphäen dürfte dies mit Sicherheit ein leichtes sein. Mein Tip: es IST von Wittgenstein. Dafür leg ich meinen Hund ins Feuer.
Typoskript aaa-765-5b Serie c.- blaue Wachsmalkreide auf Pergament (Arbeitstitel "Philosophische Begrifflichkeiten")


183.72.k.III..1.12.25

Ist der Satz "Ich hebe meinen Arm" der Bedeutung fähig? Ist der Satz "Ist der Satz der Bedeutung fähig" der Bedeutung fähig?

183.72.k.III..1.12.26

Ist es eventuell der Arm, der den Satz "Ich hebe meinen Arm" denkt? Was, wenn ich ihn wirklich hebe und dann erst den Satz denke? Hat der Arm den Satz an mich übergeben, damit ich ihn ausspreche? Kann eine Maschine denken? Können Schweine fliegen? Wie kommt es, daß diese Fragen sinnlos erscheinen? Liegt es an den Fragen oder am Frager?

183.72.k.III..1.12.26 Appendix

Es scheint nirgendwo ein Ausweg zu sein. Merke auf: denke ich, daß kein Ausweg ist, ist das nicht schon ein Ausweg? Wie ist das, wenn man den vorhergehenden Satz leise und bei Kerzenschein mysteriös in sich hineinspricht?


Anhang zu 183.72.k.III..1.12.26 Appendix

Das Wort 'Sein'. Im Gebrauch ist es die universelle Spielmünze. Diese Münze kann ich aber nicht 'wechseln', mir beispielsweise keine kleineren Münzen dafür herausgeben lassen. Vielleicht bekomme ich aber etwas 'Größeres', wenn ich mehrere Münzen gebe. Ich bekomme einen Schein.

183.72.k.III..1.12.27

Betrachten wir das fliegende Schwein. Denken wir uns seine Flügel fort - was bleibt dann von seinem Fliegendes-Schwein-Sein? Es wird scheint's Schwein-Sein geworden sein. Die Flügel sind 'abgefallen'. Wie können wir dieses Abfallen denken, ohne uns dabei wieder in einer neuerlichen exquisiten Aporie wiederzufinden?

183.72.k.III..1.12.28

Das begriffliche Denken ist ein Denken des Untersuchens. Dadurch, daß ich dieses Untersuchen unterstreiche (untersuche), markiere ich einen Begriff. Ich 'plustere' den Begriff 'auf'. Aber dieses Aufplustern des Begriffs ist ebenso rätselhaft wie alles Vorhergehende und Nachfolgende muß uns zwingend zu einem neuerlichen Abschnitt leiten.


183.72.k.III..1.12.25

Wenn ich einen Schüler schlage: kann ich sagen, mein Schlagen ist es, das den Begriff 'Schlagen' 'aufplustert'. Oder 'plustert' sich der Schüler auf und ich schlage ihn dann? Hier fällt uns vor allem der Aspektwechsel ins Auge. Aber ich bin es doch, der den Aspekt wechselt? Ich sage es nicht auf die Beobachtung meines Benehmens hin. Aber es hat nur Sinn, weil ich mich so benehme. - So hat es also nicht darum Sinn, weil ich es meine. Sondern ich meine, ich müßte mich so benehmen. Das Plustern, das Schlagen-Benehmen ist letztlich nichts als ein Traum unserer Sprache.

183.72.k.III..1.12.28

Ich habe beim Numerieren des letzten Abschnitts einen Fehler gemacht. Mein 'Zählen' hat mich den Fehler bemerken lassen Was geht da vor? Ich habe mich ver-zählt. Das Zählen haben wir als Kinder gelernt. Wir wollen jetzt aber wissen, was da zählt. Das Zählen zählen. Wie ist das, wenn man in seinem Innerern "eins, zwei, drei" sagt. Ist es dasselbe, wenn ich (laut) sage: "eins, zwei, drei, Hefte auf, Lernzielkontrolle".

183.72.k.III..1.12.28 Appendix

Wenn ich sage 'Bertrand', so meine ich eine Person. Es bricht kein Streit darüber aus, ob ich Bertrand 'richtig' oder 'falsch' benannt habe, wichtig ist die Tätigkeit des Namen-Nennens, mein Meinen-Benehmen. Ich 'plustere' Bertrand auf und komme damit überein, weil er 'Ludwig' aufplustert. Im wechselseitigen Nennen des Namens sind wir 'wir' genannt. Doppelte Verplusterung. Die Spielsteine sind gesetzt, die Bank gibt, Bertrand hat Vorhand. Auf 'los' geht’s los. (Hat uns der letzte Satz nicht auf eigenartige Weise schon wieder ein neuerliches Geheimnis der Sprache offenbart?)
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
Benutzeravatar
MMC
Beiträge: 1612
Registriert: So Apr 25, 2004 2:25 am
Wohnort: MMCanien
Kontaktdaten:

Beitrag von MMC »

Deutschland sucht den Superphilosophen? Leider nicht ganz. Allerdings koennen Sie auf BBC - Radio 4 den groessten Philosophen unserer Zeit waehlen, und zwar hier:

http://www.bbc.co.uk/radio4/history/ino ... vote.shtml

Im Wettbewerb sind: Thomas von Aquin, Aristoteles, Descartes, Epicur, (Hessen-)Heidegger, Hobbes, Hume, Kant, Kierkegaard (wer ist das?), Marx,
Mill, Nietzsche, Plato, Popper, Russel, Sartre, Schopenhauer, Socrates, Spinoza, und Wittgenstein.
Vielleicht koennen die hier im Forum vertretenen Experten ja eine Wahlempfehlung fuer Wussowianer abgeben?

PS: Leider hat es Prof Adorno nicht in die Nominierung geschafft. Ihre Meinung dazu koennen Sie hier loswerden:

http://www.bbc.co.uk/radio4/history/ino ... _acs.shtml
Benutzeravatar
Brian
Beiträge: 652
Registriert: Fr Nov 22, 2002 12:41 am
Wohnort: 2. Eingang, Erdgeschoß links
Kontaktdaten:

Beitrag von Brian »

Mein absoluter Favorit, Lucius Annaeus Seneca, fehlt leider. Deswegen kann ich diese Aktion nicht wirklich ernst nehmen. Wie kann man einen der wichtigsten Philosophen seiner Zeit einfach vergessen?

Bild
(Archivfoto)
Haach, Herrlich! Äh... naja...Und noch soviel Platz hier! Hallo Hallo Test Eins Zwo Test Hallo Hallo Ich grüße meinen Kegelclub: Acht ums Vordereck!
Benutzeravatar
tranquilizer
Beiträge: 41
Registriert: Mi Jan 21, 2004 9:42 pm
Wohnort: Merzbau
Kontaktdaten:

Beitrag von tranquilizer »

Ist mal wieder völlig klar, dass die Briten wichtige kontinaleuropäische Denker ingnorieren! Kein Hegel, kein Habermas, geschweige G. Amnestie aus der Geisenheimer Schule.

Mein liebster Gedanken-Creater ist übrigens Tom Clancy!

PS Noch ein Kompliment an den Verfasser des Wittgenstein-Typoskriptes! Ich rätsele bis heute, ob er's wirklich schrieb oder Russel seine Finger im Spiel hatte.
Benutzeravatar
Larifari
Beiträge: 624
Registriert: Fr Nov 01, 2002 12:51 pm
Wohnort: Sommerloch
Kontaktdaten:

Beitrag von Larifari »

Zunächst dachte ich, die BBC würde eine alte Aktion einfach wiederholen, aber nach etwas Recherche im Internet stellte sich heraus, daß diese Idee ganz "neu" ist. Im Jahre 1999 fragte die BBC nämlich nicht nach dem größten Philosophen aller Zeiten, sondern nach dem größten Denker des letzten Jahrtausends. Gewonnen hatte natürlich niemand anderes als Karl Marx, auf dem nun ein gewisser Titelverteidigungsdruck lastet. Dabei hat der olle Kommunist seine Form in den letzten Jahren nicht halten können: In einer großangelegten Umfrage des ZDF im Jahre 2003 hatten ihn sogar solche Knallchargen wie Konrad Adenauer und Martin Luther noch hinter sich gelassen. Andererseits könnte er darüber ganz froh sein: Gefragt wurde schließlich nicht nach Philosophen oder Denkern, sondern nach dem "besten Deutschen".
(Und ganz nebenbei durfte Er nicht mal mitmachen.)

Zulegen konnte in den letzten sechs Jahren die britische Rechtschreibung. Nannte man den Holz- bzw. Gummihammerphilosophen 1999 bei BBC noch Friedrich Nietzche, so darf sich der Übermensch heute über die richtige Schreibweise seines Namens freuen.
Zuletzt geändert von Larifari am Mi Jun 22, 2005 3:51 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Als sie die Sparkassen privatisierten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja keine Sparkasse.
Benutzeravatar
MMC
Beiträge: 1612
Registriert: So Apr 25, 2004 2:25 am
Wohnort: MMCanien
Kontaktdaten:

Existenzialismus

Beitrag von MMC »

Wie existenzialistisch Sie sind, koennen Sie mit Hilfe dieses oeffentlich-rechtlichen Tests herausbekommen:

http://web.ard.de/quiz/sartre/quiz_content.html

MMC (Moechtegern-Existenzialist)
Benutzeravatar
Aprilfischer
Beiträge: 556
Registriert: Sa Nov 16, 2002 12:11 pm
Wohnort: Fennpfuhl. Kein Witz.

Re: Existenzialismus

Beitrag von Aprilfischer »

MMC hat geschrieben:MMC (Moechtegern-Existenzialist)
Verehrter Herr MMC,

dito - aber Sie sind schon noch jemand anderes als ich, oder?
Ihr Co-MExi-kaner

Aprilfischer
Wenn du in einem erleuchteten Raum den Lichtschalter drückst, erwarte nicht, dass es heller wird. (Konfuzius)
Antworten