Diskursethik Weekly

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Adorno
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Diskursethik Weekly

Beitrag von Adorno »

"Der Mensch hat sich gebildet, als die Sprache zur Verstreung bestimmt war, und wird sich deshalb wohl auflösen, wenn die Sprache sich wieder sammelt." - M. Foucault, Die Ordnung der Dinge

Mumpitz oder Meisterstück? Und erglänzt diese Thesis im Lichte von "Erfurt", Möllemannquatsch etc nicht in neuerlich entfachtem postmodernen Feuer? Bitte nur ernstgemeinte Antworten; Dicke, Alte und Spinner zwecklos.
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HellBoy
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Beitrag von HellBoy »

Obenhgenannte Phänomene würde ich eher als fortgeschrittene Ausdünnungserscheinungen und nicht als Rekontraktion ansehen. Von daher mal abwarten....
Kann sein, kann auch nicht sein.
Man weiss es nicht.
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hessen-heidegger
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Beitrag von hessen-heidegger »

Mumpitz. Soll sich doch die Sprache sammeln, mir kann sie damit keine Angst einjagen.
Zuletzt geändert von hessen-heidegger am Mo Jun 03, 2002 8:36 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Robert Mugabe
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Re: Diskursethik Weekly

Beitrag von Robert Mugabe »

Adorno hat geschrieben:"Der Mensch hat sich gebildet, als die Sprache zur Verstreuung bestimmt war, und wird sich deshalb wohl auflösen, wenn die Sprache sich wieder sammelt." - M. Foucault, Die Ordnung der Dinge
Mumpitz. Weil: Andersrum geht's genauso.
<i>"Die Sprache hat sich gebildet, als der Mensch zur Verstreuung bestimmt war, und wird sich deshalb wohl auflösen, wenn der Mensch sich wieder sammelt."</i>
Oder auch:
<i>"Der Mensch hat sich gebildet, als die Sprache sich sammelte, und wird sich deshalb wohl auflösen, wenn die Sprache sich wieder verstreut."</i>
Oder auch:
<i>"Die Sprache hat sich gesammelt, als der Mensch sich bildete..."</i> - etc. etc. blabla.
Foucault nervt. Schon immer.
Als Schlagertext könnte man sowas durchgehen lassen.
Aber wirklich nur als das.
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hessen-heidegger
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Re: Diskursethik Weekly

Beitrag von hessen-heidegger »

Robert Mugabe hat geschrieben:"Die Sprache hat sich gebildet, als der Mensch zur Verstreuung bestimmt war, und wird sich deshalb wohl auflösen, wenn der Mensch sich wieder sammelt."
Das gefällt mir schon besser. Soll sich die Sprache doch auflösen, dann habe ich wenigstens Ruhe
Robert Mugabe hat geschrieben: "Der Mensch hat sich gebildet, als die Sprache sich sammelte, und wird sich deshalb wohl auflösen, wenn die Sprache sich wieder verstreut."
wieder Mumpitz: soll sich die Sprache doch verstreuen, ich löse mich nicht auf, nein, nein.
Robert Mugabe hat geschrieben: "Die Sprache hat sich gesammelt, als der Mensch sich bildete..."
der Anfang ist schon mal gut, wie gehts aber weiter?
Adorno
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Holla!

Beitrag von Adorno »

Robert Mugabe hat recht und bekommt einen Länderpunkt.

Nächste Aufgabe:

"Die Struktur ist jene Bezeichnung des Sichtbaren, die ihm in einer Art prälinguistischen Wahl gestattet, sich in die Sprache zu transkribieren." (ibidem, 5. Kapitel)


Nur: wer ist "ihm"? Etwa Monsieur Foucault selber? Das hätte er dann wohl geschafft. Der Schlingel. Und prälinguistisch ist das Geschreibsel sowieso. Oder sind wir hier stattdessen doch mal wieder auf einer "Metaebene" (R. Völler)?

Also, Ratefüchse, auf geht's!
Robert Mugabe
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Beitrag von Robert Mugabe »

Ganz gleich, welche Pfeife Sie nehmen -
Foucault können Sie in jeder rauchen.

Mich wundert, daß ihn überhaupt noch wer liest!
Verraten Sie mir Ihre Gründe, Herr Adorno?
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hessen-heidegger
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Beitrag von hessen-heidegger »

mein Tip: "ihm" ist ein Nicht-näher-Bezeichnetes, ein Im-Ungesagtem-Verklingendes,
ja ein Den-Schatten-nicht-Zuentreissendes


Robert Mugabe hat geschrieben: Mich wundert, daß ihn überhaupt noch wer liest!
aber,aber! Sie werden doch nicht den Poststrukturalismus in Frage stellen wollen?
Adorno
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Beitrag von Adorno »

Bester Herr Mugabe,

den Foucault lese ich selbstverständlich nicht freiwillig, geschweige denn zur Muße. Sondern um bei den Weibern anzukommen.

Der Länderpunkt Hessen geht an Heidegger, den nationalsozialistischen Pumphosenspießer.

Nächste Aufgabe:

"Husserls mathesis-Theorie versucht in der Tat, die Rechte und Grenzen einer formalen Logik in einer Reflexion transzendentalen Typs zu verankern und andererseits die transzendentale Subjektivität mit dem impliziten Horizont der empirischen Inhalte zu verbinden, die zu errichten, aufrechtzuerhalten und durch unbegrenzte Erklärungen zu erschließen ihr allein die Möglichkeit gegeben ist."

- ibidem, S. 305

Who the fuck is Husserl?
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HellBoy
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Beitrag von HellBoy »

Husserl, Schweizer Philosoph. Ziehvater der sogenannten Phänomenologie (Sein klassisches Werk führt dieses Wort so zwei bis drei Mal im Titel). Hab ich mal geschenkt bekommen. Leider in altdeutsch geschrieben. Sowas kann man als progressiver Mensch dann beim besten Willen nicht lesen.
Auf ausdrücklichen Wunsch würde ich mich natürlich mal auf die Suche nach Zitaten machen, die Foucault die Stirn bieten können
Kann sein, kann auch nicht sein.
Man weiss es nicht.
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hessen-wohin
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Beitrag von hessen-wohin »

wieso heisst es Diskursethik-weekly, wenn du hier jeden Tag eine neue Aufgabe stellst, lieber Theo?
Man kommt ja gar nicht zum verschnaufen
Adorno
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Beitrag von Adorno »

Ähäm, tja, wie soll ich sagen... also Zeit als Sein, welches ist, indem es nicht ist, und nicht ist, indem es ist, und somit als, öhm, a priori dem Subjekt keine vorgegebene Bedingung der Möglichkeit, na, von Erkenntis der Dingwelt, hm, gibt, dann ist's... ach scheiße, tut mir leid. Also ab jetzt nur mehr noch wöchentlich, wie versprochen.
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L. vom Hocker
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Beitrag von L. vom Hocker »

Adorno hat geschrieben:Ähäm, tja, wie soll ich sagen... also Zeit als Sein, welches ist, indem es nicht ist, und nicht ist, indem es ist, und somit als, öhm, a priori dem Subjekt keine vorgegebene Bedingung der Möglichkeit, na, von Erkenntis der Dingwelt, hm, gibt, dann ist's... ach scheiße, tut mir leid. Also ab jetzt nur mehr noch wöchentlich, wie versprochen.
Nun, das war leicht. Wie wenn´s denn nicht so wäre? Statt der "vorgegebenen Bedingung der..." der flache Grund eines Flusses, der noch im Bücken das Atmen erlaubt und trotzdem mit Myriaden von Kieseln aufwartet. Ein allegorischer Infinitiv ohne Wenn und Aber.

Sicher nichts für Weicheier.
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hessen-heidegger
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Beitrag von hessen-heidegger »

nachdem ich mich durch die 20-bändige Werkausgabe Husserl's sowie etliche Sekundärliteratur durchgelesen habe, bin ich zur folgenden Erkenntnis gekommen:

Husserl ist ein Nicht-näher-Bezeichnetes, ein Im-Ungesagtem-Verklingendes,
ja ein Den-Schatten-nicht-Zuentreissendes.

damit sollte ich eigentlich meinen 2. Länderpunkt sicher haben.

L. vom Hocker hat geschrieben:Nun, das war leicht. Wie wenn´s denn nicht so wäre? Statt der "vorgegebenen Bedingung der..." der flache Grund eines Flusses, der noch im Bücken das Atmen erlaubt und trotzdem mit Myriaden von Kieseln aufwartet. Ein allegorischer Infinitiv ohne Wenn und Aber.
ich bin erstaunt!
Guido Westerwelle
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Beitrag von Guido Westerwelle »

... ... ...
Zuletzt geändert von Guido Westerwelle am Mo Apr 25, 2005 11:59 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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