Gebrauchsanweisung?!?

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Verkatert
Wussow-Todesengel 2005
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Gebrauchsanweisung?!?

Beitrag von Verkatert »

Meine sehr geehrten damen und herren!

Dies ist in meiner nun langsam einjährigen forumskarriere erst mein dritter oder vierter eigener strang, also können sie sich denken, dass schon ein besonders schwerwiegendes anliegen zu grunde liegen muss, dass ich mich erneut dem risiko der totalen schmach durch ignoriert-werden-im-großen-stil aussetze - aber diesmal brauche ich sie wirklich.
In diesem forum ist so viel kreative energie gebündelt, und diesmal bin ich wirklich auf die freisetzung ebenjener angewiesen. Genug des geschwafels: Wem fällt IRGENDETWAS nettes zum Thema "Gebrauchsanweisung" ein? Es wäre schön, wenn es über IKEA, Mensch-Technik=Feind, Mann=Frau, Leben-an-sich hinausginge. Hintergrund: Mir bleiben 4 Wochen, ein Konzept zu einem Theaterstück, bzw. Kurzfilm vorzulegen, was eben das Thema "Gebrauchsanweisung" als Leitmotiv hat. Alles, was irgendwie damit vereinbar ist, ist erlaubt und erwünscht.
Der Film/die Szene wird anfang Januar aufgeführt, und sollte mich einer von Ihnen irgendwie inspirieren können, winkt Ihnen natürlich eine Vip-Reise zu ebenjener Veranstaltung als Preis (mit Frühstück!).
Bitte machen Sie sich nur mal kurz Gedanken, sei es in der U-Bahn oder auf dem Klo - vielleicht fällt Ihnen ja IRGENDETWAS zu dem Thema ein! (Ich arbeite gerade an der Idee, irgendwas in Richtung "stewardess mit flugangst" zu machen - nicht wirklich originell, aber wenn es das wäre, müsste ich hier schließlich nicht rumwinseln)
Auf gehts!
Und im voraus schon herzlichen Dank für jede noch so kleine anregung!
verkatert
Dürer? Hab ich nie gelesen.
Adorno
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Beitrag von Adorno »

Vielleicht so:

Riesige Flutlichtanlagen strahlen gleich nach Öffnung des Vorhangs direkt ins Publikum. Geblendet und mit verbrannter Netzhaut strömen Scharen kreischender Premierengäste zu den (natürlich verschlossenen) Notausgängen, während eine über ihnen an einem Drahtseil kreisend-schwebende Stewardess durch ein Megaphon endlos die Worte "Gebrauch, Gebrauch, Gebrauch" intoniert und Gratis-Sonnenbrillen in die verzweifelte Menge wirft. Dann kommt auch schon die Polizei, die aber ...

Bitte obigen Beitrag ignorieren, mein Gehirn ist leider durch die Hitze ein wenig kaputt. Ich denke mir bis Sonntag noch etwas "Richtiges" für Sie aus.
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Pikahuna Burger
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Beitrag von Pikahuna Burger »

Wenn Sie schon eine angesehene Künstlerin wären könnten Sie auch einfach eine Gebrauchsanweisung vorlesen. Dann fänden das alle klasse; als Studentin würden sie hochkant rausfliegen.
Hallo erstmal ! Grüße vom PIKATOR
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tranquilizer
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Beitrag von tranquilizer »

Liebe Frau Verkatert,

vielleicht hilft Ihnen ja dieser Link http://gutenberg.spiegel.de/kant/krvb/krvb109.htm etwas weiter.
Ich träume schon lange davon, Kants Kritik der reinen Vernunft als Theaterstück zu inszenieren. In den Hauptrollen würden dann die Anschauungen, der Verstand sowie die Vernunft auftreten. Lassen Sie Ihrer allegorischen Kreativität freien Lauf.

Mit den freundlichsten Grüßen
T.
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

ihr beitrag, tranquilizer, erinnerte mich gerade an das schöne geständnis stefan gärtners (hat er das vielleicht sogar mal als fachmann geschrieben?), er habe lange geglaubt, kants kritik der praktischen vernunft sei quasi, jetzt komme ich zu verkaterts ansatz: eine gebrauchsanweisung für den alltag, m.a.w.: es stünde bei kant zu lesen, wie man am zweckmäßigsten hemden bügelt, schrauben in die wand dreht o.ä. dann hätte ich kant gerne gelesen!
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MMC
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Beitrag von MMC »

Am besten wuerde mir doch was im Stile von "Warten auf Godot" oder auch etwa der "kahlen Saengerin" gefallen. In etwa so: Auf der Buehne stehen zwei Gestalten um ein offenbar elektrisches, nicht naeher identifizierbares Geraet herum, einer hat eine etwa A4 grosse Gebrauchsanweisung in der Hand (aehnlich wie bei Godot). Emotionslos werden verschiedene Moeglichkeiten diskutiert die Gebrauchsanweisung zu interpretieren, ab und zu wird vielleicht auch mal ein Schalter gedreht oder ein Kabel irgendwo rein oder rausgesteckt. Aehnlich wie in der "kahlen Saengerin" sollten die Dialoge lokal sinnvoll aber global sinnlos sein, d.h. nicht auf einen Plot oder aehnliches hinauslaufen. In der Mitte koennte ja dann auch ein Feuerwehrmann auftreten und einen Antiklimax herbeifuehren (siehe kahle Saengerin). Ich denke Herr Adorno sollte in der Lage sein, die betreffenden Dialoge zu schreiben...

Athmosphaerisch aehnlich, aber eher mit "echtem" Plot waere folgendes: Samstagnachmittag, Wohnzimmer, Vater baut mit Hilfe von Gebrauschanweisung IKEA Moebel auf waehrend Grossvater dem Enkel von seinen Kriegserinnerungen erzaehlt. Alles verlaeuft harmonisch, ruhig, etc, sollte aber so dargestellt werden, dass sich beim Zuschauer eine Spannung aufbaut und er geradezu darauf wartet, dass irgendeine Slapstik-Einlage passiert (was aber nicht eintritt). Gegen Schluss sind die Moebel fertig. Letzte Szene ist dann sonstwo (Kneipe, Arbeit), wo man sieht, wie der Vater damit prahlt mit welchen Gefahren und Schwierigkeiten er das Wohnzimmer aufgebaut hat (stilistisch aehnlich wie der Opa mit den Kriegserlebnissen...). Theoretisch gehts also irgendwie dadrum, dass der Zuschauer bewust frustiert wird, indem das erwartbare/erwartete IKEA-Gebrauchsanweisungs-Bashing ausbleibt...

So, das sollte mal reichen, fragen Sie Herrn Adorno fuer die Details.
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Verkatert
Wussow-Todesengel 2005
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Beitrag von Verkatert »

Vielen Dank meine Herren! Das ist ja schon recht ordentlich, bitte machen Sie weiter!
Bislang gefällt mir übrigens Herr Adornos performativer Ansatz am besten. Der scheitert jedoch bedauerlicherweise* an zweierlei Gründen: Erstens ist unser Unitheater lichttechnisch (noch) nicht (mehr) sonderlich gut bestückt**, zweitens kommt die darstellerische Herausforderung dabei zu kurz. Zu gut 50% ist der Sinn und Zweck dieser Aufgabe die Zusammenarbeit mit Darstellern.
Herr AFKA-Malimarc, bitte ALLES, nur KEIN Ikea, auch wenn ohne Pointe. Ich wette, dass von den anderen teilnehmern mindestens die Hälfte irgendeine besonders "witzige" Idee diesbezüglich haben wird. Außerdem war Beckett noch nie so ausgelutscht, wie er es heute ist. Das finde ich nicht gut, denn ich habe gerade Godot sehr gerne gelesen. Aber irgendwie fällt es einem halt doch schwer, Sachen gut zu finden, die (viele) andere auch gut finden, wenn auch aus anderen Gründen.
Und Kant - ich weiß ja nicht. Ich habe ein bisschen auch schon an ihn gedacht, allerdings an den kategorischen Imperativ. Doch da fällt mir in diesen Tagen immer Purzel ein, und das stimmt mich ein wenig traurig, und das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen.
Trotzdem - bitte weitermachen und danke für die rege Teilnahme!
Warum dieser Strang aus den Kleinanzeigen verschoben wurde, bleibt mir indes ein Rätsel.


* Herr Korrektor: Bitte klären Sie mich mal auf, wie man sowas schreibt. Ist das so richtig? Ich habe das glaube ich nie gelernt.

**Einer der Techniker hat geschworen, neulich eine Lampe aus den zwanziger Jahren gereinigt zu haben. Ich glaube jedoch, er übertrieb. So alt ist unser Institut noch gar nicht.
Dürer? Hab ich nie gelesen.
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terf
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Beitrag von terf »

Verkatert hat geschrieben:Warum dieser Strang aus den Kleinanzeigen verschoben wurde, bleibt mir indes ein Rätsel.
Pelzer hat geschrieben:auf wunsch von tischlampe: hier ein forum für merkantile* fragen. wer also wussow-autogramme gegen witwe-scholz-fotos tauschen möchte: hier kann er gesuche und angebote loswerden.
* hervorhebung von mir
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Verkatert
Wussow-Todesengel 2005
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Beitrag von Verkatert »

Ich werde mich hüten, mit Ihnen einen Streit anzufangen, Herr terf. Aber ein wenig streng sind sie manchmal ja schon. Schließlich hatten Herr Wolpers' Geburtstag und der Max Goldt Abend auch nicht gerade merkantilen Charakter.Dennoch - danke, dass Sie dem Thema "Niveau" attestieren!
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MMC
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Beitrag von MMC »

Verkatert hat geschrieben:Außerdem war Beckett noch nie so ausgelutscht, wie er es heute ist. Das finde ich nicht gut, denn ich habe gerade Godot sehr gerne gelesen. Aber irgendwie fällt es einem halt doch schwer, Sachen gut zu finden, die (viele) andere auch gut finden, wenn auch aus anderen Gründen.
Vermutlich gehoere ich dann wohl zu der Generation, die an ihm herumgelutscht hat...

Zum Thema Stewardess/Kant waere eventuell folgendes moeglich: Stewardess macht die ueblich Forfuehrung von Schwimmweste, Notausgaengen (Gebrauchsanweisung!), das unerwartete geschieht, ein Passagier stellt eine Verstaendnisfrage woraus sich dann eine hochwissenschaftliche philosophische Diskussion entwickelt (Kant!), bspw. ueber die Existenz Gottes oder aehnliches (Auftritt Gott persoenlich, der dazu auch eine Meinung hat...). Schlussgag (falls notwendig): Passagier entdeckt das an allen Sitzen liegende Faltblatt und stellt fest: Ach hier steht das ja auch alles...

Eher provokativ/minimalistisch waere noch folgendes: Darsteller kommt auf die Buehne und erklaert haarklein wie sich das Publikum verhalten soll. (Notausgaenge, Tuetenknistern, ploetzlich Auftretende Uebelkeit, Existenzangst, Selbstzweifel, Sexueller Notstand, ... )

Ansonsten dann eben was mit Kindern/Tieren, das zieht immer ...

Ich versuche ja bloss durch offensiv gelebte Kreativitaetslosigkeit Herrn Adornos Gehirn wieder "anspringen" zu lassen, auf dass sein Widerspruchsgeist hier etwas Konstruktives hervorbringe.
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Der Korrektor
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Beitrag von Der Korrektor »

Verkatert hat geschrieben:bedauerlicherweise*

* Herr Korrektor: Bitte klären Sie mich mal auf, wie man sowas schreibt. Ist das so richtig? Ich habe das glaube ich nie gelernt.

**Einer der Techniker hat geschworen, neulich eine Lampe aus den zwanziger Jahren gereinigt zu haben. Ich glaube jedoch, er übertrieb. So alt ist unser Institut noch gar nicht.
* -weise:
Duden - Richtiges und gutes Deutsch, 5. Aufl. Mannheim 2001, hat geschrieben:1. Gebrauch der Bildungen mit -weise: Die Adverbien, die aus einem Substantiv und -weise gebildet sind, werden oft wie Adjektive attributiv (als Beifügung) vor Substantiven gebraucht. Als korrekt wird dieser Gebrauch jedoch nur dann angesehen, wenn sich diese Wörter auf Substantive beziehen, die ein Geschehen ausdrücken (Nomina Actionis): eine ruckweise Bewegung (zu: sich ruckweise bewegen), nach teilweiser Erneuerung (zu: teilweise erneuern), eine probeweise Einstellung (zu: probeweise einstellen), das schrittweise Vorgehen (zu: schrittweise vorgehen). Nicht korrekt sind daher: auszugsweise Urkunde, stückweiser Preis. Die aus einem Adjektiv und -weise gebildeten Adverbien können auch vor Nomina Actionis nicht attributiv (als Beifügung) vor Substantiven verwendet werden; also nicht: das gleicherweise Vorgehen, das klugerweise Verhalten. Aber: Klugerweise verhielt sie sich abwartend.

2. -weise/Weise: Weise wird großgeschrieben in Verbindungen wie in kluger Weise, in frecher Weise. Die Präposition in weist nämlich darauf hin, dass Weise ein Substantiv ist (in dieser/solcher Weise). Bei klugerweise, frecherweise u. Ä. ist das Wort Weise jedoch nicht selbstständig, sondern nur zweiter Bestandteil eines Adverbs. Man hat also zwischen präpositionaler Verbindung und Adverb zu unterscheiden. In dem Satz Er hat sich ihr in frecher Weise genähert wird die Art, wie sich jemand genähert hat, gekennzeichnet, während in dem Satz Er hat sich ihr frecherweise genähert das Adverb frecherweise ausdrückt, wie das ganze Geschehen vom übergeordneten Standpunkt aus beurteilt wird (= es war eine Frechheit, dass er sich ihr überhaupt genähert hat).
Fazit: Mit "bedauerlicherweise" haben Sie eine präpositionale Verbindung gewählt und diese völlig korrekt klein- und zusammengeschrieben, liebe Frau Verkatert.

** Kam ein Geist heraus?

Zum Strangthema selbst:
Gut fände ich so etwas Absurdes, Beängstigendes, Kafkaeskes, etwa nach dem Vorbild von Kafkas "In der Strafkolonie":
Franz Kafka hat geschrieben:"Ja, die Egge", sagte der Offizier, "der Name passt. Die Nadeln sind eggenartig angeordnet, auch wird das Ganze wie eine Egge geführt, wenn auch bloß auf einem Platz und viel kunstgemäßer. Sie werden es übrigens gleich verstehen. Hier auf das Bett wird der Verurteilte gelegt. - Ich will nämlich den Apparat zuerst beschreiben und dann erst die Prozedur selbst ausführen lassen."
Vielleicht könnte man noch etwas Stanislaw-Lem-Humor hereinbringen, so in der Art (aus "Eden"):
Stanislaw Lem hat geschrieben:"Die Sache sieht folgendermaßen aus", begann der Doktor mit einem seltsamen Lächeln. "Das da wird dort eingesaugt", er deutete auf den Rachen des Rüssels, der sich gerade öffnete. "So, jetzt erhitzt er sich innen, seht ihr? Sie schmelzen jetzt alle, werden durchgemischt, fahren in Portionen nach oben, und dort beginnt ihre Bearbeitung. Wenn sie noch kirschrot vor Hitze sind, fliegen sie nach unten, unter den Boden, da muss noch eine Etage sein. Wieder geschieht mit ihnen etwas, dann kehren sie durch diesen Brunnen zwar blass, aber noch leuchtend zurück, machen einen Ausflug bis unters Dach, stürzen in diese Form" - er zeigte die Spirale - "und dann in das 'Lager für Fertigprodukte'. Von hier fahren sie zurück in den Rüssel, schmelzen, und so endlos im Kreis. Sie werden geformt, nehmen Gestalt an, schmelzen, formen sich von neuem ..."
"Bist du wahnsinnig", flüsterte der Ingenieur, dicke Schweißtropfen auf der Stirn.
Konkreteres fällt mir leider auch nicht ein, aber vielleicht mag Ihnen das als "atmosphärische" Anregungen dienen.

Herzlichst,
Der Korrektor
Es war die Personifikation und Inkarnation des Grauens, des Abartigen, des Anderen. Doch bevor er diesen Gedanken vertiefen konnte, riss ihm das Monster gemütlich schmatzend den Kopf ab.
Porno R.

Re: Gebrauchsanweisung?!?

Beitrag von Porno R. »

Verkatert hat geschrieben:Wem fällt IRGENDETWAS nettes zum Thema "Gebrauchsanweisung" ein? Es wäre schön, wenn es über IKEA, Mensch-Technik=Feind, Mann=Frau, Leben-an-sich hinausginge.
Machen Sie irgendwas mit Sex. Das zieht immer. Gebrauchsanleitung für Geschlechtsverkehr, Viagra (Alterssexualität), Gummipuppen, Dildos, den "Foltertisch" einer unerfahrenen Domina, bei der alles schief geht, Gebrauchsanleitung zum Mann-/Frau- sein für einen Transvestiten.
Das lässt sich ggf. auch mit Adornos Drahtseilakt kombinieren.

P.S.: Vielleicht können Sie dann ein paar Bilder der Premiere hier posten?
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Kujat
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Beitrag von Kujat »

Mir kommt es des öfteren so vor, als ob Gott die Gebrauchsanweisung für diese Welt verlegt hat und ab und an, wenns Ihm stinkt daß die so unoperated vor sich hingammelt, im try and error Verfahren ein paar Knöpfchen drückt, in der Hoffnung, herauszubekommen wie sie funktioniert. Natürlich nur, um dann wieder frustriert von Ihr abzulassen und weiter in der Ecke verstauben zu lassen.

Weiterhelfen wird Ihnen das leider kaum.
Toleranz für Riesen-Janz
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Larifari
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Beitrag von Larifari »

Gebrauchsanweisung, das klingt so schrecklich nach Anweisung, ein wenig sogar nach Befehl. Überhaupt sind Gebrauchsanweisungen immer furchtbar alternativlos. Sie lassen dem Anwender überhaupt kein Mitspracherecht mehr. Aus meiner Sicht ist es längst Zeit für die pluralistische Gebrauchsanweisung.
Das ist zwar jetzt nicht direkt eine Vorlage für einen Kurzfilm oder ein Theaterdingens, aber vielleicht fällt Ihnen ja was furchtbar Herrschaftskritisches ein; z.B. könnten sich ja die Darsteller gegen irgendeine Gebrauchsanweisung widersetzen und sich im dekonstuktivistischen Chaos wiederfinden.
Als sie die Sparkassen privatisierten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja keine Sparkasse.
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Dr. Spalt
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Beitrag von Dr. Spalt »

Eine ähnliche Idee wie Larifari trage ich auch mit mir herum. Ich stelle mir dabei eine Kommission vor, die im Auftrag von denen da Oben ein Regelwerk zur Verwendung von Schrift und Sprache entwerfen soll.
Die da Oben, dargestellt durch ein Rohr in der Wand, geben dabei immer neue Anweisung wie das Ergebniss auszusehen hat. Die Kommissare stürzen dabei von einer anfänglich sinnigen Diskussion in ein absurdes Chaos.
Folgendes Finale schwebt mir dabei vor Augen:

Kommissar A(steht auf und ruft, mit hitleresker Stimme): Trenne nie st denn es tut ihm weh.
Kommissar B, C, D(marschieren durch den Raum): A, B, C, D, E,..., Y, Z und wieder von vorne A, B, C, D, ...

Vorhang Applaus.


Das Thema hat den Vorteil, dass Sie diesem Forum viele Dialoge entnehmen könnten. Sie können ernst und kritisch sein ohne dabei auf Absurditäten verzichten zu müssen. Entwickeln Sie zum Beispiel eine Maschine mit der man testen kann ob es st wirklich weh tut getrennt zu werden.
Naja, das klingt ein wenig wie Schultheater, aber Sie sind ja Profi und könnten bestimmt mehr rausholen.


Oder sie machen einfach ein Stück über die Probleme einiger Menschen mittleren Alters, denen es in ihrer Kindheit ein leichtes war Überraschungseier ohne Gebrauchsanweisung zusammen zu bauen.
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