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Cherno Jobatey
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Zu einer kritischen Philosophie des Kunstgeredes

Beitrag von Cherno Jobatey »

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Zuletzt geändert von Cherno Jobatey am Sa Okt 21, 2017 10:49 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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General Amnestie
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Beitrag von General Amnestie »

Sollten Sie einmal in New York im Museum of Modern Arts (i.e. MoMA) vorbeikommen, verschwenden Sie Ihre Zeit nicht mit der höchst langweiligen Photographieausstellung. Gehen Sie zur Malerei, zu Architektur und Design, oder von mir aus auch noch zu Drucken und Illustrationen, wenn Sie unbedingt wollen. Aber meiden Sie Photographie. Bleiben Sie fern. Es gibt keinen Grund, dort vorstellig zu werden, nicht den geringsten.
Doch halt! Stimmt ja gar nicht. Es gibt schon einen. Einen guten:

<img src="http://img19.imageshack.us/img19/2941/wearingm0eu.jpg">
Gillian Wearing, Self portrait at 17 Years Old

Gleich auf den ersten Blick interessant. Und wenn man weiter forscht erfährt man Folgendes:

Frau Wearing hat dieses Foto 2003 aufgenommen. Da war sie aber schon 40 Jahre alt. Wie das geht?
Einfach aus dem Familienalbum ein altes Foto heraussuchen, damit zu Madame Tussaud's gehen, sich eine Wachsmaske anfertigen lassen, Maske aufsetzen, mit Selbstauslöser fotografieren. Grandios.

Das Foto ist in hoher Auflösung auf <A HREF="http://www.moma.org/press/acquisitions/ ... >dieser</A> Seite erreichbar. Die Maske ist besonders um die Augen und an den Brauen zu erkennen.

Wenn Sie also zufällig im Museum of Modern Arts (d.h. MoMA) sind, dann gehen Sie mit meiner ausdrücklichen Empfehlung in die Photographieausstellung und schauen sich aber nur dieses Bild an. Der Rest muss nicht sein.
Zuletzt geändert von General Amnestie am Mo Mai 01, 2006 9:39 am, insgesamt 1-mal geändert.
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General Amnestie
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Beitrag von General Amnestie »

Es wird weiter <A TARGET=_blank HREF="http://www.superlupo-magazin.de/viewtop ... zitiert</A>, diesmal im Staatstheater Stuttgart bzw. bei <A TARGET=_blank HREF="http://www.bild.t-online.de/BTO/news/20 ... -online</A>.
Bitte zur Sammlung hinzufügen, sissy_boy.


<a href="http://www.people.freenet.de/bilderlage ... tgart2.jpg" target="_blank"><img src="http://www.people.freenet.de/bilderlage ... n.JPG"></a>
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Leidenschaft in Stein

Beitrag von Weltalltag-Man »

Bild
Nacktmull Akt "Pinkie" von Bryan Crockett, Marmor, 18 cm hoch, 2001.
David Lee Roth

Beitrag von David Lee Roth »

Die besinnliche Kunstkurzkritik:

Burt Evangelista Kraffzyk HEIMATMELODIE - XANADU


Bild
(2500 x 1750 cm. Tempera, Acryl und Patina auf Resopalschaumstoff. Pressspan, Öl, falscher Hase, Beizrost und Strukturbiomüll auf Schmauchschrott, Abwaschbarer Buntstift auf aromatisiertem, löchrigem Plastilin-Hundekadaver. Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Galerie Peggy Keese, Braunschweig)

Burt-Evangelista Kraffzyks Installation 'Heimatmelodie - Xanadu' entstand nach einer Kanufahrt in den Vogesen, als vorwiegend gutes Wetter herrschte. Dieses Erlebnis inspirierte den Künstler zu einer räumlichen Phantasie, um einen Traum zu visualisieren, den er in der darauffolgenden Nacht hatte, als ihn aufgrund eines viel zu üppigen Abendessens heftiges Bauchgrimmen plagte. Das Bauchgrimmen und der Traum und das gute Wetter erinnerten ihn an die verlorene Heimat, die er mit seiner geliebten Großmutter ('Omili') fluchtartig verlassen musste. Er war damals noch ein Bub aus dem schönen Böhmerwald und seine geliebte Omili, die immer so wundervolle Palatschinken briet, sagte immer vor dem Schlafengehen: "Burtchen, mei Burli, hab keine Angst! Ehe die bolschewistischen Scheusale deine Omili und deinen Opili erwischen, wird der Führer die ganze Schweinebande einkassieren"
Virtuos beherrscht der Künstler die Klaviatur der Akzentuierungen, Brechungen und des goldenen Schnittes. Die wohldurchdachte Drappierung, eine der besonderen Begabungen Kraffzyks, erzeugt ein intensives Gefühl für die Magie des Augenblicks und der Einheit von Körper und verlorener Zeit. Diese Einheit wird durch die Technik der sog. 'heimlichen Spiegelungen' langsam in eine Zweiheit, eine Dreiheit und schließlich in eine Vielheit überführt, die in einem Erleben von Universalität und Spiritualität und Heimat gipfelt.
Durch farbliche Überlappungen und Schlierschmierungen erzeugt die Installation dort eine harmonische mehrdimensionale Tiefenstruktur, wo bei anderen Künstlern – wie etwa Beuys oder Kurt Klotz – im besten Falle nur dreidimensionale, kuschelige Behaglichkeit vorherrscht. Das ist wohl einmalig heutzutage und wird vielleicht nur noch annähernd so meisterhaft im Oeuvre von DAT Schwacke oder Spacken oder wie auch immer der andere Typ da heißt, erreicht.
Kraffzyk studierte an der Offenbacher Werkkunstschule in der Meisterklasse von Ludmilla Heydrich. Er ist verheiratet, hat mehrere, ihm teilweise unbekannte Kinder aus diversen Begegnungen, ist leidenschaftlicher Waffenfreund, hochreligiös und wohnt heuer in der Nähe von Amerika (Thüringen)
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