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Hoirkman Szeßhts
Beiträge: 36
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Beitrag von Hoirkman Szeßhts »

Lieber Herr Gesprächstourist,

Sie bemängelten:
Aber warum kann man dies...

Hoirkman Szeßhts hat folgendes geschrieben::
http://www.michaelmoore.com/
(by the way: has anybody seen Michael Moore's appearence on the Cartoon Network show "Space Ghost - Coast to Coast"?)


...nicht in deutscher Sprache ankündigen? Wird es in Englisch kryptischer?
Ganz im Gegenteil. Da dieses Programm vollständig in englischer Sprache gesendet wurde (bzw. wird), erschien es mir wahrscheinlicher, die Erinnerungsleistung eines etwaigen Rezipienten dadurch zu stimulieren, dass ich meine Frage in eben jener Sprache ankündige - oder vielmehr stelle. Deutsche Sprache und "Space Ghost" versagen vermutlich auf der assoziativen Ebene leichter (--> kognitive Dissonanz).

Außerdem haben Sie in ihrer Übersetzung
"Übrigens: Hat jemand Michael Moore's Auftritt in der Network-Show "Space Ghost – Coast to Coast" gesehen?
vergessen die Worte "Network", "Show", "Space", "Ghost", "Coast" (2x) und "to" zu übersetzen, von der Weglassung des Wortes "Cartoon" mal ganz zu schweigen. Falls Sie diesbezüglich Hilfe brauchen, einfach mal beim Verein Deutsche Sprache http://www.vds-ev.de/ vorbeischauen, die haben Übersetzungsvorschläge für nahezu alle englischen Wörter.

Ach ja,
Möglicherweise disqualifiziere ich mich durch dieses Bekenntnis selbst. Aber so sei es dann.
Auf keinen Fall, Herr Gesprächstourist, chacun à son goût.

Mit freundlichen Grüßen
Hoirkman Szeßhts


P.S. Der Beitrag war zwar an Herrn N. gerichtet, aber mir sei dennoch der Hinweis erlaubt, dass es zu
"Wer nicht für mich ist, ist gegen mich."
ein Gegenstück des Gulasch-Kommunisten János Kádár gibt, das da lautet: "Wer nicht gegen uns ist, ist für uns!"
Lamentier der Herr nicht so schrecklich in der Finsternis, und vexier Er nicht die Leute, wenn Ihm sonst nichts fehlt, als dass Er zuviel ins Gläschen gekuckt.
Gesprächstourist
Beiträge: 426
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Beitrag von Gesprächstourist »

Lieber Herr Hoirkman Szeßhts,

vielen Dank für Ihre ausführliche Aufklärung. Klingt ganz schön einleuchtend, was Sie da so geschrieben haben, und ich habe deshalb spontan beschlossen, meine Sicht der Dinge zu revidieren.

Außerdem habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass ich tatsächlich das Wort "Cartoon" übersehen hatte. Ich hätte es übrigens mit "Cartoon" übersetzt.
Hoirkman Szeßhts hat geschrieben:...Außerdem haben Sie in ihrer Übersetzung vergessen die Worte "Network", "Show", "Space", "Ghost", "Coast" (2x) und "to" zu übersetzen...
Abgesehen davon, dass ich Ihren leicht ironischen Unterton durchaus bemerkt habe, möchte ich zu Protokoll geben, dass ich keineswegs der Sekte "Reinheit der deutschen Sprache" angehöre. Aber aufgrund des hirnlosen Missbrauchs englischer Begriffe (vorgenommen von schlecht englisch sprechenden deutschen Mitmenschen) für ganz normale Alltagstätigkeiten wie Spazierengehen, Bergsteigen oder Radfahren stellte sich im vorliegenden Fall – zu Unrecht – Argwohn ein.
Hoirkman Szeßhts hat geschrieben:http://www.vds-ev.de
Herzlichen Dank, ich werde davon jedoch vorerst keinen Gebrauch machen. Dennoch würde es mich der Vollständigkeit halber interessieren, ob es auch eine Web-Adresse für Katholiken oder GmbHs gibt.
Hoirkman Szeßhts hat geschrieben:Auf keinen Fall, Herr Gesprächstourist, chacun à son goût.
Solange es kein Hautgoût ist...
Hoirkman Szeßhts hat geschrieben: ...ein Gegenstück des Gulasch-Kommunisten János Kádár ... lautet: "Wer nicht gegen uns ist, ist für uns!"
Was eindrucksvoll beweist , dass eine Umkehrung von Blödsinn zwar oftmals Blödsinn bleibt, in diesem Fall aber keineswegs zu der daraus meistens gewonnenen Folgerung führt, dagegen etwas "unternehmen" zu müssen (bombardieren etc.).

Mit freundlichen Grüßen

Ihr GT
Wer's nicht glaubt, wird selig
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Cherno Jobatey
Beiträge: 230
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Beitrag von Cherno Jobatey »

hessen-wohin hat geschrieben:Welche Gründe auch immer Bush haben mag, wir sollten froh sein, dass es Saddam an den Kragen geht. Ein Schurke weniger. Ist das nicht gut? Das ist gut.
Hessen-Wohin sei einmal mehr für seine Worte bedankt.
Eine Welt ohne <a href="http://www.nytimes.com/2002/12/15/inter ... a727e3823a" target="_blank">Saddam</a> wird auf jeden Fall eine bessere Welt sein.
Natürlich stehen die USA in der Pflicht, Saddam nicht einfach nur gegen einen neuen, ihnen freundlicher gesonnenen Diktator zu ersetzen (oder, wie Thomas L. Friedman es <a href="http://www.nytimes.com/2003/01/05/opini ... c7b94b061c" target="_blank">ausdrückt</a> - <i> not simply to install a more pro-U.S. autocrat to run the Iraqi gas station</i>). Doch dürfen wir darauf vertrauen, daß die Regierung Bush das durchaus auch <a href="http://www.nytimes.com/2003/01/06/inter ... b2886421b9" target="_blank">selber weiß</a>.
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Frank N.
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Beitrag von Frank N. »

Der Angriff der USA wird scheinbar zunächst auf der sprachlichen Ebene geführt, wie dieses Beispiel eines US-Patrioten aufs Trefflichste illuminiert:
http://www.charlotte.com/mld/observer/n ... 200556.htm

Irakische Fremdworte im Amerikanischen dürften eher eine Seltenheit sein. Deshalb weitere Vorschläge:

french kiss -> blaze of glory
Kindergarten -> house of democrazy
Weltschmerz -> friendly fire

Natürlich drängt sich die Frage nach geeigneten Gegenmaßnahmen auf. Zum Beispiel könnten in deutschen Bäckereien keine "Amerikaner", sondern "Imperialisten" verkauft werden. "Granatsplitter" (ohnehin furchtbarer Name für ein Gebäck) würden zu "Scud-Raketen", die Liste läßt sich beliebig erweitern.
Solange diese linguistischen Säuberungen die einzigen amerikanischen Maßnahmen für Frieden und Demokratie in der Welt bleiben, bin ich beruhigt. :wink:
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

in diesem strang ging es u.a. um bowling for columbine, darum hier ein link zu einem text, der sich kritisch mit moores "dokumentation" auseinandersetzt und dabei zu ergebnissen kommt, die wenn schon nicht erstaunlich so doch interessant sind: daß moore nämlich extrem lax mit zahlen, daten und fakten umgeht, daß die collage und montage in seinem film wesentlich weiter geht, als man auf den ersten blick vermuten könnte und daß sich insofern schon die frage stellt, ob man für einen film, der im grunde satire ist, einen oscar für den besten dokumentarfilm erhalten kann:

http://www.hardylaw.net/Truth_About_Bowling.html
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Mesomere Grenzstrukturen
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Beitrag von Mesomere Grenzstrukturen »

Dem möchte ich aber bitte entgegenstellen dass der academy award für den besten FILM an ein marodes drittklässler-Geplärre auf zelluloid ging. Ich weiss ja nicht ob meine vermutung wahrheit birgt dass dieser award schon zum dritten mal in folge an eine bessere grundschul-theaterauffühung ging jedoch möchte ich bemerken dass ich die lust am kinogehen verliere sehe ich dort nichts als zweidimensionale versionen des starlight expresses mit einem score von martin luther webbing oder so
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Müller
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Beitrag von Müller »

Wie wahr, Bowling for Columbine ist in der Tat keine Dokumentation. Aber jeder, der etwas aufmerksam zuschaut, kann (denke ich) sehr gut erkennen, dass teilweise sehr einseitig "berichtet" wird bzw. Einzelbeispiele rausgegriffen werden, die gut ins Konzept passen.

Womit ich nicht ausdrücken möchte dass es ein schlechter Film ist.

Und was "academy award" oder ähnliche "Auszeichnungen" angeht, das kann eigentlich sowieso nicht ernstgenommen werden.

PS: @ Mesomere Grenzstrukturen: Könnten Sie mal mitteilen, wie man Sie anreden kann?
Herr Grenzstrukturen ??? Oder vertreten Sie eine Gruppe?

Aber die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen... :lol:
Nur wer gegen den Strom schwimmt, kommt zur Quelle. Schwimmer gegen den Strom dürfen nicht erwarten, daß dieser seine Richtung ändert.
(Stanislaw Jerzy Lec, 1909-1966)
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Saftpresse
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Beitrag von Saftpresse »

Pelzer hat geschrieben:in diesem strang ging es u.a. um bowling for columbine, darum hier ein link zu einem text, der sich kritisch mit moores "dokumentation" auseinandersetzt und dabei zu ergebnissen kommt, die wenn schon nicht erstaunlich so doch interessant sind: daß moore nämlich extrem lax mit zahlen, daten und fakten umgeht, daß die collage und montage in seinem film wesentlich weiter geht, als man auf den ersten blick vermuten könnte und daß sich insofern schon die frage stellt, ob man für einen film, der im grunde satire ist, einen oscar für den besten dokumentarfilm erhalten kann:

http://www.hardylaw.net/Truth_About_Bowling.html
Interessant!
Meine Meinung: Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Nach dem, was ich so gelesen habe (den Film habe ich nicht gesehen), ist Moore einfach ein Faker. Wenn ich Charlton Heston wäre, würde ich ihn verklagen.
Aber wo sehen Sie die Satire, pelzer? Der Film stellt sich doch offenbar als Dokumentation dar.


Müller hat geschrieben:Wie wahr, Bowling for Columbine ist in der Tat keine Dokumentation. Aber jeder, der etwas aufmerksam zuschaut, kann (denke ich) sehr gut erkennen, dass teilweise sehr einseitig "berichtet" wird bzw. Einzelbeispiele rausgegriffen werden, die gut ins Konzept passen.
Ich finde, dass bewusst falsche Darstellung der Realität in einer "Dokumentation" schlimmer ist, als einseitige Berichterstattung, wo das dargestellte zumindest existiert. Wenn lediglich einseitig berichtet wird, kann man immer noch vermuten, dass etwas ausgelassen wurde und seine Schlüsse draus ziehen.
die sagenhafte Saftpresse...

...vermöbelt gerne Büttenredner.
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

nein, saftpresse, so einfach ist nicht. bowling for columbine macht schon deutlich, daß er tendenziös ist und gnadenlos subjektiv, allein schon der titel unterstellt ja eine verbindung zwischen bowling und dem massaker an der schule in columbine, die offensichtlich fiktional ist oder zumindest durch keine fakten unterstützt wird. daß der film sich als dokumentation geriert, ist also schon teil der polemik.
außerdem arbeitet er mit ganz anderen mitteln als dokumentationen, nämlich z.b. zeichentrickszenen, und moore versucht auch gar nicht erst, objektiv zu sein und hinter dem geschehen zurückzutreten, sondern schafft und inszeniert erst realität. schon die filmischen mittel der montage (von zeichentrick mit interview mit inszenierung mit dokumentarischen szenen) machen also klar, wie der film zu bewerten ist - als polemik, nicht als dokumentation. das zwiespältige ist, und nur darauf will der vergleich zwischen wirklichkeit und moores film auf dieser internetseite hinaus, daß man eben nicht erkennen kann, wo im einzelnen montiert ist. DASS montiert ist, ist aber sofort zu sehen und soll auch gar nicht verheimlicht werden.
schau ihn Dir halt mal an.
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Saftpresse
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Beitrag von Saftpresse »

Pelzer hat geschrieben:allein schon der titel unterstellt ja eine verbindung zwischen bowling und dem massaker an der schule in columbine, die offensichtlich fiktional ist oder zumindest durch keine fakten unterstützt wird.
Hm. Also ich habe ja ein Interview gesehen mit Moore und das mit dem Bowling war ernst gemeint. Die Typen, die das Massaker verübt haben, haben sich - so Moore - am Abend vorher zum Bowling verabredet. Hab es so verstanden, dass der Teil der Geschichte verbürgt ist.
die sagenhafte Saftpresse...

...vermöbelt gerne Büttenredner.
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Knolle
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Beitrag von Knolle »

Moores Problem ist natürlich, dass er sich mit seinem Verfahren angreifbar macht, wenn ihm faktische Fehler nachgewiesen werden. Sein Vorteil ist, dass er Bilder schafft, die eine reinrassige Dokumentation nicht produzieren kann. Wenn man den dicken Kerl sieht, wie er Charlton Heston auf die Pelle rückt und ihn in die Enge treibt oder ihm zuguckt, wie er in Toronto einfach fremde Haustüren öffnet, um zu überprüfen, ob der Kanadier an sich seine Haustür nie anschließt, hat das eine ganz andere Wirkung als trockene Statistiken. Der ganze Aufbau des Films macht klar: Wir gucken einem modernen Schelm dabei zu, wie er losläuft und versucht, herauszufinden, warum die Amerikaner sich eigentlich gegenseitig abschießen (könnte man dieses Thema nicht auch auf den Golfkrieg ausweiten?). Und was er dabei findet, ist es allemal wert, bedacht zu werden, und Moore verzichtet nicht auf Kunstgriffe, genau diese Erkenntnis zu provozieren.
Satire? Hmm. Vielleicht Schelmenfilm?
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

klar waren die beim bowling, ich meinte etwas anderes. im film sagt moore, die erklärungsversuche der gesellschaft, warum jugendliche überhaupt bzw. die zwei schüler von littleton insbesondere zu gewalttätern wurden, seien so dürftig (brutale filme, internet, musik von marilyn manson usw.), daß man ebenso gut behaupten könne, das bowling-spiel, bei dem die beiden vor dem massaker waren, sei der grund dafür. eine behauptung also, die wieder polemisch ist und die der film weder belegen kann noch will.
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Mesomere Grenzstrukturen
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Beitrag von Mesomere Grenzstrukturen »

Müller hat geschrieben:PS: @ Mesomere Grenzstrukturen: Könnten Sie mal mitteilen, wie man Sie anreden kann?
Herr Grenzstrukturen ??? Oder vertreten Sie eine Gruppe?

Aber die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen... :lol:
Mich können sie bezeichnen wie sie wollen. Es stehen ihnen alle Formen der Verballhornung oder Abkürzung zur Verfügung, so z.Bsp. Herr Meso-Gre oder Grenzi oder Mr. MG. Mir ist das egal. Falls sie sich für den Ursprung meines Nicknamens interessieren, blättern sie doch mal in Chemiebüchern.
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Müller
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Beitrag von Müller »

Mesomere Grenzstrukturen hat geschrieben:
Müller hat geschrieben:PS: @ Mesomere Grenzstrukturen: Könnten Sie mal mitteilen, wie man Sie anreden kann?
Herr Grenzstrukturen ??? Oder vertreten Sie eine Gruppe?

Aber die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen... :lol:
Mich können sie bezeichnen wie sie wollen. Es stehen ihnen alle Formen der Verballhornung oder Abkürzung zur Verfügung, so z.Bsp. Herr Meso-Gre oder Grenzi oder Mr. MG. Mir ist das egal. Falls sie sich für den Ursprung meines Nicknamens interessieren, blättern sie doch mal in Chemiebüchern.
Dann Meso-Gre.
Was Mesomere Grenzstrukturen sind, sollte ich als Naturwissenschaftsstudent wissen...
Nur wer gegen den Strom schwimmt, kommt zur Quelle. Schwimmer gegen den Strom dürfen nicht erwarten, daß dieser seine Richtung ändert.
(Stanislaw Jerzy Lec, 1909-1966)
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Quodlibet
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Beitrag von Quodlibet »

Geehrte Saftpresse,

hier möchte ich doch Einspruch erheben:
Saftpresse hat geschrieben:Ich finde, dass bewusst falsche Darstellung der Realität in einer "Dokumentation" schlimmer ist, als einseitige Berichterstattung, wo das dargestellte zumindest existiert. Wenn lediglich einseitig berichtet wird, kann man immer noch vermuten, dass etwas ausgelassen wurde und seine Schlüsse draus ziehen.
Erinnert sei hier an den Film <a href="http://www.archifant.de/z021hund.htm" target="_blank">"Mann beißt Hund"</A>, eine auf Dokumentarfilm gemachte Satire über die senstionslüsterne Boulevardpresse, die von vielen Zuschauern als solche nicht erkannt wurde - selbst als die Handlung immer absurder wurde - weil sich die Filmemacher bewußt der Dokumentarfilmsymbolik bedienten.
Auch hier gab es Szenen ("der Killer" erstickt quasi nebenbei ein Kind mit dem Kopfkissen, und beklagt gleichzeitig mit Blick in die Kamera, daß dies unprofessionell sei), die den ungewarnten Rezipienten pervers erscheinen müssen, jedoch soll man jetzt wieder auf alles "Vorsicht Satire/Sarkasmus" draufstempeln, nur um allzu zarte Gemüter nicht zu verschrecken? Nein Satire muß sich auch verstellen dürfen, um ihre erläuternde Wirkung entfalten zu können.

Gruß Q.
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