LESEN! (Die aktuelle Literaturkritik)
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Ein Spaß dieses Internetz.
Wenn man z.B. in diesem "Internetlexikon" den Suchbegriff Priapismus eingibt, dann bekommt man nicht nur eine dürftige wiki-Definition, sondern auch noch die Empfehlung, U. Wickerts "Der Ehrliche ist der Dumme" als Hörbuch zu kaufen.
Wenn man z.B. in diesem "Internetlexikon" den Suchbegriff Priapismus eingibt, dann bekommt man nicht nur eine dürftige wiki-Definition, sondern auch noch die Empfehlung, U. Wickerts "Der Ehrliche ist der Dumme" als Hörbuch zu kaufen.
Warner Music Group represents everything that's wrong with humanity
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Um an die in einer der letzten SL-Ausgaben etablierte schöne Tradition des Kempowski-Bashings anzuknüpfen, ein kleines Zitat aus dem FAZ-Vorabdruck seines 'Hamit': "Es vergeht kein Tag, an dem sich Leser nach 'Sirius' erkunden." (FAZ 12.4.06/p38) Hoppala! Es vergehen also Tage, an denen sich kein Leser nach 'Sirius' erkundigt? Und derer reichlich? Aber wir wollen ja nicht zu streng sein, denn: "Was ich jetzt brauche, ist Zuspruch, keine Kritik." (ibid.). In diesem Sinne: Es vergeht kein Tag, an dem sich kein FAZ-Leser nicht an Kempowskis 'Hamit' vergnügt.
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
Bernwardt Giese - Ein Ausgewanderter
Ich möchte das Buch "Historische Torsi. Füllmaterial" des leider vergessenen Schriftstellers Bernwardt Giese vorstellen. Es handelt sich genauer genommen um eine ringgeheftete Loseblattsammlung, etwa 200 Seiten Umfang, mit Tagebucheintragungen, historischen Miniaturen, selbstgefertigten Illustrationen, Aphorismen und Briefen, die 1945 beginnen und 1960 abrupt enden. Ich habe das Buch letzten Sommer während einer Radwanderung durch die Uckermark zufällig in einem Antiquariat "aufgestöbert" und muss sagen, dass ich noch nie ein derart erschütterndes und ergreifendes Buch gelesen habe, ein Meisterwerk der Lakonie und sprachlichen Verdichtung.
Auf dem Umschlag des Buches sieht man zunächst ein selbstgemaltes Stilleben des Autors: eine umgeschmissene Weinkaraffe, zwei fast herzförmige und mit einer roten Flüssigkeit besprenkelte Kartoffeln sowie einen doppeltrichterförmigen, mit exzessivem Pinselstrich förmlich ins Papier "gemeisselten" Apfelkrotzen. Ich glaube, dieses Bild illustriert sehr schön den Inhalt des Buches sowie das wechselvolle Leben seines Verfassers: Giese war eigentlich ausgebildeter Zahnarzt und in den frühen Dreißigerjahren Ehrenvorsitzender der "Zahnärzteschaft Sächsische Schweiz", einem Zusammenschluß von Medizinern, die sich zu Zeiten der Großen Depression für bessere Lebensbedingungen für die auf dem Land niedergelassenen Zahnärzte eingesetzt hatten. Während der Nazidiktatur, als die Deutschen wohl eine der schlimmsten Phasen ihrer Geschichte durchlitten, floh Giese nach eigenen Angaben in die innere Emigration, indem er bis Kriegsende nur noch sporadisch kürzere wissenschaftliche Abhandlungen in diversen medizinischen Fachzeitschriften veröffentlichte. Nach dem Krieg - er war in der frühen vierziger Jahren durch nebenberuflichen Kunst-und Goldhandel zu bescheidenem Wohlstand gelangt - erwarb er mit seiner und den Familien einiger seiner früheren Kommilitonen ein weitläufiges Anwesen in Chile. Dort widmete er sich ab den späten fünfziger Jahren - der Großteil seiner Freunde und Nachbarn war leider überraschend und zu seiner großen Enttäuschung abermals ausgewandert bzw. war tragischerweise unter bisher ungeklärten Umständen verschwunden - ausschließlich der Malerei und Literatur. "Historische Torsi. Füllmaterial" gibt beredt Zeugnis über das Leiden eines Deutschen & Künstlers in Zeiten innerer und äußerer Emigration, es ist m.E. ein wichtiges, nichtsdestotrotz längst vergessenes Dokument des menschlichen Elends, des Verlustes der ebenso geliebten wie tapferen Freunde, des Kampfes gegen Einsamkeit und Heimatlosigkeit in Zeiten des Umbruchs, des steten Nachdenkens über das eigene Land und des Ringens um einen neuen, sozusagen "routinierteren" Patriotismus, der die eigenen Traumata erträglicher zu gestalten versucht.
Auf dem Umschlag des Buches sieht man zunächst ein selbstgemaltes Stilleben des Autors: eine umgeschmissene Weinkaraffe, zwei fast herzförmige und mit einer roten Flüssigkeit besprenkelte Kartoffeln sowie einen doppeltrichterförmigen, mit exzessivem Pinselstrich förmlich ins Papier "gemeisselten" Apfelkrotzen. Ich glaube, dieses Bild illustriert sehr schön den Inhalt des Buches sowie das wechselvolle Leben seines Verfassers: Giese war eigentlich ausgebildeter Zahnarzt und in den frühen Dreißigerjahren Ehrenvorsitzender der "Zahnärzteschaft Sächsische Schweiz", einem Zusammenschluß von Medizinern, die sich zu Zeiten der Großen Depression für bessere Lebensbedingungen für die auf dem Land niedergelassenen Zahnärzte eingesetzt hatten. Während der Nazidiktatur, als die Deutschen wohl eine der schlimmsten Phasen ihrer Geschichte durchlitten, floh Giese nach eigenen Angaben in die innere Emigration, indem er bis Kriegsende nur noch sporadisch kürzere wissenschaftliche Abhandlungen in diversen medizinischen Fachzeitschriften veröffentlichte. Nach dem Krieg - er war in der frühen vierziger Jahren durch nebenberuflichen Kunst-und Goldhandel zu bescheidenem Wohlstand gelangt - erwarb er mit seiner und den Familien einiger seiner früheren Kommilitonen ein weitläufiges Anwesen in Chile. Dort widmete er sich ab den späten fünfziger Jahren - der Großteil seiner Freunde und Nachbarn war leider überraschend und zu seiner großen Enttäuschung abermals ausgewandert bzw. war tragischerweise unter bisher ungeklärten Umständen verschwunden - ausschließlich der Malerei und Literatur. "Historische Torsi. Füllmaterial" gibt beredt Zeugnis über das Leiden eines Deutschen & Künstlers in Zeiten innerer und äußerer Emigration, es ist m.E. ein wichtiges, nichtsdestotrotz längst vergessenes Dokument des menschlichen Elends, des Verlustes der ebenso geliebten wie tapferen Freunde, des Kampfes gegen Einsamkeit und Heimatlosigkeit in Zeiten des Umbruchs, des steten Nachdenkens über das eigene Land und des Ringens um einen neuen, sozusagen "routinierteren" Patriotismus, der die eigenen Traumata erträglicher zu gestalten versucht.
Zahnärzteschaft Sächsische Schweiz: ZSSS; wohl ein Vorläufer der jetzt auch nicht mehr existierenden SSS; Skinheads Sächsische Schweiz, die sich in unserer aktuellen Depression auch nur um eine Lebensumfeld-Restauration, wie zu Zeiten der ZSSS bemühen!anonymus hat geschrieben: Giese war [...] in den frühen Dreißigerjahren Ehrenvorsitzender der "Zahnärzteschaft Sächsische Schweiz", einem Zusammenschluß von Medizinern, die sich zu Zeiten der Großen Depression für bessere Lebensbedingungen für die auf dem Land niedergelassenen Zahnärzte eingesetzt hatten.
Allerdings das tragische Ableben, auswandern und verschwinden seiner Kollegen dürfte Giese sehr bekümmert haben!
Mal beim MOSSAD; Misshandelten-Obmann Sächsische Schweiz Aussendienst nachfragen!
A.G.
"Diese Zustände werden wir nicht weiter hinnehmen - gegen diesen Haufen kann man sich ja kaum mehr auf der Straße blicken lassen!"
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Ulrich Greiner von der ZEIT hat sich einen kleinen Spaß erlaubt und unter dem Titel "Liebe, Sehnsucht, Gewalt - Was uns die Klappentexte des Herbstes über das Leben sagen" eine ganze Spalte lang nur neueste Klappentextwerbung zitiert. Das Ergebnis ist durchaus Romananfangs-kompatibel. ZEIT kaufen, lesen, (ausnahmsweise mal) lachen!
Greiner, ZEIT 13. Juli 2006, p44 hat geschrieben:- Indien Mitte der achtziger Jahre. Auf einer Sturmhöhe an den Hängen des Himalaya erlebt die sechzehnjährige Sai inmitten der Unwetter des Monsuns ihre erste Liebe.
- Das Mädchen mit dem verführerischen Namen Silver hat rotes Haar und weder Vater noch Mutter. Sie lebt bei Mr. Pew, dem blinden Leuchtturmwärter, dessen Alter niemand kennt. [...]
- Charles Olav Torp konnte es selbst nicht begreifen: Harriet Krohn lag vor ihm auf dem Boden ihrer Wohnung, tot. Im Grunde war es ihre eigene Schuld. [...]
- Ein Mann, eine Frau. Fünfzehn Jahre Ehe. Ein Spiel mit Masken und ein Spiel mit der Wahrheit.
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
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Auf die Idee mit den Amazon-Rezensionen sind offenbar auch andere gekommen, hier gehts zB um Milch:
Although it took me a while to configure this jug to be compliant with the interface settings, after about half an hour, I was able to establish a connection. This is due to the lack of a user manual for the product.
If you are going to be using this product, and are a novice to the Milk field, I would suggest picking up "Tuscan Whole Milk, 1 Gallon, 128 fl. oz for Dummies", or some other suitable introduction to the product.
"At first I was struck with despair when my cat got into my gallon of Tuscan whole milk, but what was once consternation quickly turned to joy as seconds later my cat became Halle Berry dressed in a black leather cat outfit. I cannot thank the creators of Tuscan whole milk and Gristedes Supermarkets of New York for the limitless pleasure which ensued.
I used to think my rage was uncontrollable before I started using Tuscan Whole Milk. I've been moderately rage-free for 21 days now.
Der verbreitetste Ruffel ist der Unruffel!
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Neue SL-Herbstaktion: Schreiben Sie eine Dissertation für Walter Kempowski!
In einem ganzseitigen Interview der heutigen FAZ (22.09.06, p36), jener Zeitung, die auch sein neuestes Buch 'Hamit' vorabdruckte, klagt Walter Kempowski über den geringen Grad der öffentlichen Aufmerksamkeit für ihn und sein Werk. "Aber Sie sind doch Bestsellerautor?", fragt da selbst die FAZ. "Schön wärs", antwortet Kempowski. "Diese hermetische Eingeschlossenheit - daß es zum Beispiel nur drei Dissertationen über mein gesamtes Werk gibt. Ich habe fünfunddreißig Bücher geschrieben, und dies ist das ganze Echo auf mein Werk: in Tasmanien, Kairo und Amerika. Meine Bücher werden in keiner Schule gelesen, und Goethe-Institute laden mich nicht ein."
Nun bekommt Kempowski zwar Hauptseminare an deutschen Universitäten ("Universitäten und Akademien behandeln mich wie Luft", Interview mit der Wams); er hat eine Lesung am Goetheinstitut Amsterdam, sein Werk wird an der Deutschen Schule Singapur gelesen, der OPAC der FU Berlin meldet ein halbes Dutzend Kempowski-Bücher, die alle in Deutschland erschienen sind, er hat "das Große Bundesverdienstkreuz, einen Bambi und anderthalb Millionen Auflage" (stern) , daneben den Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg, den Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig / Förderpreis des Andreas-Gryphius-Preises, die Fritz-Reuter-Plakette der Landsmannschaft Mecklenburg, den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung für „Das Echolot“, die Ehrenbürgerschaft der Hansestadt Rostock, den Uwe-Johnson-Preis für „Das Echolot“, die Ehrendoktorwürde des Juniata College in Huntington (Pennsylvania, USA), den Heimito von Doderer-Literaturpreis, die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock, den Dedalus-Preis für Neue Literatur, den Nicolas Born-Preis des Landes Niedersachsen, eine Professur für Neuere Literatur- und Kulturgeschichte der Universität Rostock, den Hermann-Sinsheimer-Preis, die Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen, den Thomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck, Hans-Erich-Nossack-Preis des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und den Hoffmann-von-Fallersleben-Preis (wikipedia) - und selbst die Kiddies von heute, die sonst nur Mangas im Kopf haben, lesen Kempowskis "Heile Welt" mit Genuß.
- aber "es genügt nicht, es genügt nicht!" (Beckett) Schuld an dieser Misere haben natürlich wie immer "die 68er" (Kempowski in der Wams, s.o.), die in allen "Gremien" sitzen und verhindern, daß dieser Mann Gehör findet! Und ja außerdem auch Christus ans Kreuz geschlagen haben. "Das alles ist tödlich. Ich habe die Folgen zu tragen, sie grenzen an Körperverletzung. [...] Daran gehe ich zugrunde." (Kempowski, wieder in der heutigen FAZ). "Neulich war der Lions Club hier, vierzig Leute, die wollten einen Schriftsteller aus der Region begucken, alles betuchte Leute. Da habe ich feststelen müssen, daß nicht einer eine Zeile von mir gelesen hat. Kommen aber zu mir. Ich war wirklich kurz davor, sie alle rauszuschmeißen." (ibid.) Ist das zu fassen? Die Schönen und Reichen kommen zu Walter Kempowski, aber meinen Sie, einer von denen hätte auch nur eine einzige Dissertation zu Walter Kempowski verfaßt?
Wir wollen, wir müssen helfen. Daher lautet mein Aufruf an Sie, liebe Freunde des ja tatsächlich sehr guten Autors Walter Kempowski, eine Dissertation für Walter Kempowski zu schreiben. Telnahmevoraussetzungen: ein überdurchschnittlich abgeschlossenes Hochschulstudium und die Betreuungszusage eines Germanistikprofessors Ihrer Wahl. Dabei wünsche ich Ihnen allen alles nur erdenklich Gute.
In einem ganzseitigen Interview der heutigen FAZ (22.09.06, p36), jener Zeitung, die auch sein neuestes Buch 'Hamit' vorabdruckte, klagt Walter Kempowski über den geringen Grad der öffentlichen Aufmerksamkeit für ihn und sein Werk. "Aber Sie sind doch Bestsellerautor?", fragt da selbst die FAZ. "Schön wärs", antwortet Kempowski. "Diese hermetische Eingeschlossenheit - daß es zum Beispiel nur drei Dissertationen über mein gesamtes Werk gibt. Ich habe fünfunddreißig Bücher geschrieben, und dies ist das ganze Echo auf mein Werk: in Tasmanien, Kairo und Amerika. Meine Bücher werden in keiner Schule gelesen, und Goethe-Institute laden mich nicht ein."
Nun bekommt Kempowski zwar Hauptseminare an deutschen Universitäten ("Universitäten und Akademien behandeln mich wie Luft", Interview mit der Wams); er hat eine Lesung am Goetheinstitut Amsterdam, sein Werk wird an der Deutschen Schule Singapur gelesen, der OPAC der FU Berlin meldet ein halbes Dutzend Kempowski-Bücher, die alle in Deutschland erschienen sind, er hat "das Große Bundesverdienstkreuz, einen Bambi und anderthalb Millionen Auflage" (stern) , daneben den Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg, den Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig / Förderpreis des Andreas-Gryphius-Preises, die Fritz-Reuter-Plakette der Landsmannschaft Mecklenburg, den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung für „Das Echolot“, die Ehrenbürgerschaft der Hansestadt Rostock, den Uwe-Johnson-Preis für „Das Echolot“, die Ehrendoktorwürde des Juniata College in Huntington (Pennsylvania, USA), den Heimito von Doderer-Literaturpreis, die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock, den Dedalus-Preis für Neue Literatur, den Nicolas Born-Preis des Landes Niedersachsen, eine Professur für Neuere Literatur- und Kulturgeschichte der Universität Rostock, den Hermann-Sinsheimer-Preis, die Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen, den Thomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck, Hans-Erich-Nossack-Preis des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und den Hoffmann-von-Fallersleben-Preis (wikipedia) - und selbst die Kiddies von heute, die sonst nur Mangas im Kopf haben, lesen Kempowskis "Heile Welt" mit Genuß.
- aber "es genügt nicht, es genügt nicht!" (Beckett) Schuld an dieser Misere haben natürlich wie immer "die 68er" (Kempowski in der Wams, s.o.), die in allen "Gremien" sitzen und verhindern, daß dieser Mann Gehör findet! Und ja außerdem auch Christus ans Kreuz geschlagen haben. "Das alles ist tödlich. Ich habe die Folgen zu tragen, sie grenzen an Körperverletzung. [...] Daran gehe ich zugrunde." (Kempowski, wieder in der heutigen FAZ). "Neulich war der Lions Club hier, vierzig Leute, die wollten einen Schriftsteller aus der Region begucken, alles betuchte Leute. Da habe ich feststelen müssen, daß nicht einer eine Zeile von mir gelesen hat. Kommen aber zu mir. Ich war wirklich kurz davor, sie alle rauszuschmeißen." (ibid.) Ist das zu fassen? Die Schönen und Reichen kommen zu Walter Kempowski, aber meinen Sie, einer von denen hätte auch nur eine einzige Dissertation zu Walter Kempowski verfaßt?
Wir wollen, wir müssen helfen. Daher lautet mein Aufruf an Sie, liebe Freunde des ja tatsächlich sehr guten Autors Walter Kempowski, eine Dissertation für Walter Kempowski zu schreiben. Telnahmevoraussetzungen: ein überdurchschnittlich abgeschlossenes Hochschulstudium und die Betreuungszusage eines Germanistikprofessors Ihrer Wahl. Dabei wünsche ich Ihnen allen alles nur erdenklich Gute.
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
Mal was ganz anderes, gerade eben zufällig drauf gestossen, Tatort ist ein Grenzwissenschaft gg. Wissenschafts-Forum, User ein "Dieter Bremer", es geht um Schiller, Ringe und die Außerirdischen, der entscheidende Beitrag ist irgendwo in der Mitte zu erscrollen:
http://f18.parsimony.net/cgi-bin/topic- ... mmer=36460
Toll, was Literaturkritik plus jahrelanger Fleiß alles schaffen können!
http://f18.parsimony.net/cgi-bin/topic- ... mmer=36460
1.) Seit fast 40 Jahren bemühe ich mich Schillers Ode "An die Freude" sinnvoll zu interpretieren.
2.) Seit 15 Jahren kann ich das mit der ersten Strophe, indem ich für Elysium ein Basisraumschiff und für die Tochter das Tochterraumschiff einsetze. Mit der Originalzeile 7 von 1785 "Bettler werden Fürstenbrüder" Wort für Wort und Zeile für Zeile eine sinnvolle Interpretation. Ich bin mir sicher: Schiller überschrieb ein altes Atlantis-Epos aus den geheimen Schriften der Freimaurer. Wahrscheinlich hat dieses Rosenkreuz aus Arabien mitgebracht.
Toll, was Literaturkritik plus jahrelanger Fleiß alles schaffen können!
Edit: Meine Rezension ist wieder da!
Das Wort >>Satiriker<< in der Überschrift müssen Sie sich hinzudenken.
Das Wort >>Satiriker<< in der Überschrift müssen Sie sich hinzudenken.
I drove downtown, scanning the alleys until I saw a rail-thin Mexican kid standing by a dumpster wearing a St. Louis Rams jacket. The kid was wearing the jacket, not the dumpster.
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- Beiträge: 1
- Registriert: Di Okt 10, 2006 12:17 pm
Das geheime Leben der Bücher
Dank an Spiegel-Leser Peter Heldt, der im aktuellen Heft 41/2006 auf einen Sachverhalt verweist, der darauf schließen lässt, daß Bücher eine
Seele haben, mithin dialogfähig sind !
Siehe "Bestsellerliste Sachbücher" S.197:
1.Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg
2.Joachim Fest: Ich nicht
Bitte an die Buchhändler:
Reißt die zarten Bande nicht auseinander, sondern legt die beiden Bücherstapel hübsch nebeneinander...
Gruß mechanikus
Seele haben, mithin dialogfähig sind !
Siehe "Bestsellerliste Sachbücher" S.197:
1.Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg
2.Joachim Fest: Ich nicht
Bitte an die Buchhändler:
Reißt die zarten Bande nicht auseinander, sondern legt die beiden Bücherstapel hübsch nebeneinander...
Gruß mechanikus
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- Beiträge: 66
- Registriert: Mi Jun 07, 2006 10:22 pm
Sehr köstlich!FinnCrisp hat geschrieben:Edit: Meine Rezension ist wieder da!
Deutschland braucht Eier, die nach dem Weg fragen!
(Das Freiburger Satire-Küken)
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