'pardon' ist wieder Fleisch geworden
Moderatoren: hessen-wohin, General Amnestie
- L. vom Hocker
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'pardon' ist wieder Fleisch geworden
Die <a href="http://www.pardon-magazin.de/">pardon</a> ist wiederauferstanden. Zu früh (Ausgabe Juli 2004) oder zu spät (2004 n. Chr. oder n. Buddha).
Dass Satire nicht witzig sein muss, wissen wir längst. Der Eulenspiegel macht es uns vor. - Warum also pardon?
These 1: Was für die Großeltern gut war, kann nicht schlecht für die Enkel sein.
These 2: Die Bäckerblume gibt es schon.
Quintessenz: pardon schliesst die Lücke zwischen Altersschwachsinn und Hefezopf.
Dass sich eine solche Lücke aufgetan hat, und niemand hier hat es vorher bemerkt, stimmt mich bedenklich. Da müssen uns Dilettanten zeigen, wo´s langgeht. Heinrich Heine (?) hätte dazu gesagt: "Denk´ ich an Deutschland, denk´ ich 'AAAARGH, FUSSPILZ!'."
Dass Satire nicht witzig sein muss, wissen wir längst. Der Eulenspiegel macht es uns vor. - Warum also pardon?
These 1: Was für die Großeltern gut war, kann nicht schlecht für die Enkel sein.
These 2: Die Bäckerblume gibt es schon.
Quintessenz: pardon schliesst die Lücke zwischen Altersschwachsinn und Hefezopf.
Dass sich eine solche Lücke aufgetan hat, und niemand hier hat es vorher bemerkt, stimmt mich bedenklich. Da müssen uns Dilettanten zeigen, wo´s langgeht. Heinrich Heine (?) hätte dazu gesagt: "Denk´ ich an Deutschland, denk´ ich 'AAAARGH, FUSSPILZ!'."
- jugend-musiziert
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Einmal musste ich laut lachen und hoffe, Sie können mir verzeihen. Der Cartoon auf S. 16 links unten aber, der hat mich einfach "an den Eiern gepackt" (F. Jahn).
Dass es nicht so originell ist, den Casting-Mist zum Wehrersatzdienst zu erklären, dass es nicht so subversiv ist, über Karasek zu lästern (besonders wenn man Roger Willemsen ist) und dass Doris Dörrie überhaupt nicht schreiben kann - geschenkt. Je länger ich darüber nachdenke: Es ist sogar ziemlich armselig.
Es hat mich aber erfreut, neben Essays und Kleinklein mal wieder ein paar längere Prosatexte zu finden, wenngleich einige scheitern. In der SL sind die momentan leider rar. Irgendwo im Oberstübchen habe ich noch eine sehr schöne Frauenromanparodie von glaubich Gärtner aus dem letzten Jahr gespeichert. Die war zwar viel lustiger als jeglicher Text in der Pardon, ist aber schon wieder eine Weile her.
Tschuldigung,
jm
Dass es nicht so originell ist, den Casting-Mist zum Wehrersatzdienst zu erklären, dass es nicht so subversiv ist, über Karasek zu lästern (besonders wenn man Roger Willemsen ist) und dass Doris Dörrie überhaupt nicht schreiben kann - geschenkt. Je länger ich darüber nachdenke: Es ist sogar ziemlich armselig.
Es hat mich aber erfreut, neben Essays und Kleinklein mal wieder ein paar längere Prosatexte zu finden, wenngleich einige scheitern. In der SL sind die momentan leider rar. Irgendwo im Oberstübchen habe ich noch eine sehr schöne Frauenromanparodie von glaubich Gärtner aus dem letzten Jahr gespeichert. Die war zwar viel lustiger als jeglicher Text in der Pardon, ist aber schon wieder eine Weile her.
Tschuldigung,
jm
- L. vom Hocker
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Dazu folgt die Kompensation auf Seite 18.jugend-musiziert hat geschrieben:Einmal musste ich laut lachen und hoffe, Sie können mir verzeihen. Der Cartoon auf S. 16 links unten aber, der hat mich einfach "an den Eiern gepackt" (F. Jahn).
Trotzdem sollte man nicht nur meckern, weil die 100 Tage Der-pardon-eine-Chance-geben ja gerade erst angefangen haben. Ausserdem ist die Elite ja gern unter sich. Wenn die SuperLupo zu überbieten wäre, was täten wir dann noch hier?
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Die Autorenliste liest sich wie das Mitgliederverzeichnis einer Selbsthilfegruppe "Midlifecrisis". Wo bleiben eigentlich
- Friedrich Küppersbusch (oder wirkt die Therapie mit dem wöchentlichen Selbstinterview inner taz?)
- Sabine Christiansen (mehr Ernst, mehr Seriosität, mehr Anspruch)
- Bernt Fritz?
Und Droste hat ja feinsinnig wie immer bemerkt, ihm liege es nicht mehr, in Zeitschriften zu publizieren, über deren Inhalte 25-jährige Langzeitstudenten (oder so ähnlich) lachen. Also muss man sich das in pardon künftig wohl so vorstellen:
"Ist Attac noch zu retten? pardon-debatte über die Gefahren der Globalisierung - Roger Willemsen im Streitgespräch mit Wiglaf Droste und Helmut Schmidt."
Fiel Fergnügen!
- Friedrich Küppersbusch (oder wirkt die Therapie mit dem wöchentlichen Selbstinterview inner taz?)
- Sabine Christiansen (mehr Ernst, mehr Seriosität, mehr Anspruch)
- Bernt Fritz?
Und Droste hat ja feinsinnig wie immer bemerkt, ihm liege es nicht mehr, in Zeitschriften zu publizieren, über deren Inhalte 25-jährige Langzeitstudenten (oder so ähnlich) lachen. Also muss man sich das in pardon künftig wohl so vorstellen:
"Ist Attac noch zu retten? pardon-debatte über die Gefahren der Globalisierung - Roger Willemsen im Streitgespräch mit Wiglaf Droste und Helmut Schmidt."
Fiel Fergnügen!
In diesem Artikel ueber Pardon wird die SL erwaehnt. Gratulation fuer den gelungen Coup!
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 803-2.html
PS: Herr Adorno, falls Sie diesen Stang lesen, ueberlegen Sie es sich doch nochmal, ob Sie nicht etwa wieder im Schroeder-Ruecktritt Strang teilnehmen moegen.
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 803-2.html
PS: Herr Adorno, falls Sie diesen Stang lesen, ueberlegen Sie es sich doch nochmal, ob Sie nicht etwa wieder im Schroeder-Ruecktritt Strang teilnehmen moegen.
Visitez http://malimarc.site.voila.fr s.v.p.
- Dr. Dralle
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Dr. Dralle fragt:
"müssen wir uns jetzt eigentlich auch auf eine neuauflage des simplicissimus einstellen?"
Ich halte eine Fusion unter gleichen pardon-Nebelspalter für angemessener. Erscheint dann als monatliche Beilage der "Zeit". Ist erstens billiger und zweitens mit mehr Anspruch. Drittens "köstlich!" und viertens zum Schmunzeln.
Fünftens "und Harald Schmidt".
"müssen wir uns jetzt eigentlich auch auf eine neuauflage des simplicissimus einstellen?"
Ich halte eine Fusion unter gleichen pardon-Nebelspalter für angemessener. Erscheint dann als monatliche Beilage der "Zeit". Ist erstens billiger und zweitens mit mehr Anspruch. Drittens "köstlich!" und viertens zum Schmunzeln.
Fünftens "und Harald Schmidt".
Lieber Herr (?),Loïk Le Floch-Prigent hat geschrieben: "Ist Attac noch zu retten? pardon-debatte über die Gefahren der Globalisierung - Roger Willemsen im Streitgespräch mit Wiglaf Droste und Helmut Schmidt."
Ich halte eine Fusion unter gleichen pardon-Nebelspalter für angemessener. Erscheint dann als monatliche Beilage der "Zeit". Ist erstens billiger und zweitens mit mehr Anspruch. Drittens "köstlich!" und viertens zum Schmunzeln.
Fünftens "und Harald Schmidt".
in der kurzen Zeit, in der Sie da sind, sind Sie mir bereits sehr ans Herz gewachsen. Ich hoffe, demnächst mehr von Ihnen lesen zu dürfen Vielleicht möchten Sie sich bei Gelegenheit auch einmal ausführlich vorstellen, z. B. in dem Forum "SuperLupo-Leser stellen sich vor".
Mit frohem Gruss,
ThWA
P.S.: "Lieber" Malimarc, lassen Sie mir noch ein bisschen Zeit, bis sich mein "Mütchen" wieder "gekühlt" hat.
Hohoho ... das ist gleichermaßen übel wie subtil. Falls Sie nicht selbst drauf kommen, Herr (?) Floch-Prigent: Adorno will Sie in eine Falle locken. Werden doch bekanntermaßen alle "Hallo, ich bin der ..."-Einträge im SL-Leser-stellen-sich-vor-Strang aufs Gröbste geächtet (i.e. closed)!
I drove downtown, scanning the alleys until I saw a rail-thin Mexican kid standing by a dumpster wearing a St. Louis Rams jacket. The kid was wearing the jacket, not the dumpster.
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- Eugene Mirman
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pardon hier, pardon da. bei der überzogenen berichterstattung geht es doch gar nicht mehr um rezension und kritik. hier polieren sich doch vielmehr selbstverliebete spaßvögel an einem ohnehin ausreichend ärgerlichen presseprodukt auf! ob zu recht oder unrecht - das soll jeder selbst entscheiden. wenn aber pure eigenliebe den blick der pardon-fixierten kritiker auf qualitativ hochwertige nachwuchsstaire verstellt und diese es dadurch womöglich nie aus dem brotlosen underground schafft, dann wird widerstand zur pflicht! widmen wir uns also der zeitschrift:
des komikerpärchens
florian illies und amélie von heydebreck.
selten hat satire schärfer getroffen, selten auf so hohem niveau. allein der titel ist so heiter, dass sl daneben nur verblassen kann. das monopol auf kunst und leben gönnt man insbesondere autor christian kracht gern, wenn dieser von seinen drogenerfahrungen mit dem gefährlichen phytopharmaka kava kava berichtet. und auch nick hornby verdient vertrauen, wenn er in seinen lesetipps (witzig: "bücherliste") mit geheimtipps wie j.d. salinger kommt. dem anspruch "kunst für junges bürgertum" gemäß testet niemand anderer als jungbürger-künstler schlingensief für uns den bmw x3 auf den straßen von dubai. nicht auszuhalten komisch führt schließlich uschi obermeier ins "business-model groupie" ein. nicht nur für justine interessant!
nun aber genug verraten. kaufen, kaufen, kaufen!
E.M.
http://www.monopol-magazin.de
des komikerpärchens
florian illies und amélie von heydebreck.
selten hat satire schärfer getroffen, selten auf so hohem niveau. allein der titel ist so heiter, dass sl daneben nur verblassen kann. das monopol auf kunst und leben gönnt man insbesondere autor christian kracht gern, wenn dieser von seinen drogenerfahrungen mit dem gefährlichen phytopharmaka kava kava berichtet. und auch nick hornby verdient vertrauen, wenn er in seinen lesetipps (witzig: "bücherliste") mit geheimtipps wie j.d. salinger kommt. dem anspruch "kunst für junges bürgertum" gemäß testet niemand anderer als jungbürger-künstler schlingensief für uns den bmw x3 auf den straßen von dubai. nicht auszuhalten komisch führt schließlich uschi obermeier ins "business-model groupie" ein. nicht nur für justine interessant!
nun aber genug verraten. kaufen, kaufen, kaufen!
E.M.
http://www.monopol-magazin.de
Loïk Le Floch-Prigent hat geschrieben:Herr Adorno, falls ich Ihnen zu gewolltwitzig vorkomme, dann teilen Sie mir doch einfach das mit. Es kommt halt mal vor (vielleicht habe ich zu lange in das falsche Heft geschaut oder zu viel darüber gelesen).
Bis neulich, Loïk
Aber nicht doch! Ich fand im Gegenteil alles Zitierte sehr lustig, und habe mir mit dem Vorstellungs-Strang nur ein kleinen Spass erlaubt insofern, als ich es tatsächlich bedaure, dass es keinen Strang gibt, in dem sich willkommene Neuankömmlinge wie Sie hinreichend präsentieren könnten.
Sans rancune,
A.
- Eugene Mirman
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- Registriert: Di Dez 09, 2003 10:55 pm
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na na na. zwingen sie mich nicht, es durch zitate zu belegen: sie-sind-groupie. und wie jeder auf dem derzeit angespannten arbeitsmarkt dürften auch sie heiß sein auf den branchentipp des fachmanns...selbst wenn er uschi o. heißt und inzwischen auf irgendeiner insel mit salzteig backt.justine hat geschrieben:Herr Mirman, in der Tat ein gelungenes pretentious Projekt. Oder weshalb wollten sie es mir empfehlen?
E.M.
Nana, man koennte Frl. Justines Werken genausogut als kritischen Fachjournalismus benennen. Aber dies mal beiseite, dieses Monopoly-Magazin scheint ja wirklich recht nett. Wie man den "Mediadaten" entnehmen kann ist die ZielgruppeEugene Mirman hat geschrieben:na na na. zwingen sie mich nicht, es durch zitate zu belegen: sie-sind-groupie. und wie jeder auf dem derzeit angespannten arbeitsmarkt dürften auch sie heiß sein auf den branchentipp des fachmanns...selbst wenn er uschi o. heißt und inzwischen auf irgendeiner insel mit salzteig backt.justine hat geschrieben:Herr Mirman, in der Tat ein gelungenes pretentious Projekt. Oder weshalb wollten sie es mir empfehlen?
E.M.
Anscheinend wird da der schon bekannte FDP-Trick der "Besserverdienenden" versucht. Vielleicht klappts ja diesmal.sehr gebildete, einkommensstarke Frauen und Männer im Alter von 30 bis 55 Jahren mit Sinn für Kunst und Ästhetik.
Banalotopia:https://linktr.ee/banalotopia