Die Zeit und die Nachrichtenlage bei unserem Top-Themen-Transporter t-online scheinen mir reif für die Eröffnung einer neuen sinnlosen Sammlung: Es geht um die wunderbare Welt der widerlichen Wesen.
Spätestens seit der Lektüre eines gewissen Max-Goldt-Texts, dessen Titel mir entfallen ist, dürfte auch dem letzten von uns die Existenz jenes unansehlichen Geschöpfs, dass freundliche Zungen Nacktmull nennen (weniger freundliche dagegen ziehen Vergleiche mit der männlichen Anatomie), nicht entgangen sein.
Diese nun in der Tat nicht sehr appetitliche Kreatur gewinnt jetzt in meinen Augen allerdings an relativer Attraktivität - sofern man man seinen Artverwandten, den Sternmull, als Maßstab nimmt.
Doch sehen sie selbst:
http://onkarriere.t-online.de/c/33/80/9 ... ,tid=i.jpg
(die indirekte Veranschaulichung ist bewusst gewählt)
Neben diesem nun wirklich atemberaubenden Äußeren weist das Tier jedoch auch eine erstaunliche Fähigkeit auf: den absoluten Weltrekord in der Schnellfresserei.
Natürlich geschieht in der Natur nichts ohne expliziten Grund (vom weiblichen Orgasmus vielleicht einmal abgesehen, an dieser Stelle einen herzlichen Dank dafür!), so auch nicht dieses unglaubliche Fresstempo:Ausgerechnet t-online.de hat geschrieben:"Ein Autofahrer braucht ungefähr 650 Millisekunden, um auf die Bremse zu treten, nachdem er eine rote Ampel gesehen hat", sagt Catania. "In der Hälfte dieser Zeit hat der Sternmull in der Finsternis seines Hügels einen Wurm entdeckt, als Leckerbissen erkannt und verschlungen." Die Fressattacke ist so schnell, dass Menschen sie nur mit Hilfe von Hochgeschwindigkeitskameras beobachten können.
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Zwischen dem Berühren der Beute und ihrem Verspeisen vergingen nur 230 Millisekunden.
Bevor Sie sich jetzt jedoch daran machen, Ihr Konserven-Cevapcici zugunsten längerer Beischlafszeiten mit einem Haps in sich hineinzuwürgen, seien Sie gewarnt - es ergeben sich auch unerwünschte Konsequenzen:t-online.de hat geschrieben: Die Schnelligkeit ist überlebenswichtig für die Tiere, schreiben die Forscher. In ihrem Lebensraum sind die meisten Beutetiere - Raupen, Larven und Ähnliches - klein und nicht sehr nahrhaft. Je mehr Beute ein Räuber pro Minute fangen kann, desto mehr Zeit bleibt ihm für andere wichtige Aufgaben - wie etwa graben, schlafen oder, last but not least, sich zu vermehren.
In diesem Sinne,Die Sternmulle haben die Fast-Food-Kultur so weit auf die Spitze getrieben, dass ihr Nervensystem und ihr Gehirn an Grenzen stoßen. Das zeige sich beispielsweise dann, wenn die Tiere vor lauter Hast in die falsche Richtung laufen und ihren Fehler erst nach einiger Zeit bemerken.
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verkatert