Lyrik-Eck'chen

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Moderatoren: hessen-wohin, General Amnestie

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Gast

Beitrag von Gast »

Vielleicht hätte Frl. Verkatert auch einfach mal anmerken sollen, auf welches Gedicht sie sich denn nun eigentlich bezieht.
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Verkatert
Wussow-Todesengel 2005
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Beitrag von Verkatert »

Vielleicht könnte auch irgendein Zustaendiger die ganzen letzten Beitraege einfach löschen. Und alle Mitglieder gleich dazu, dann posten wir hier in Zukunft eben alle als Gaeste.

a meleg szarig...
Dürer? Hab ich nie gelesen.
Francis Schinken

Beitrag von Francis Schinken »

Das ist eben das Interessante an diesem elitären Forum hier. Man muss immer schön auf seinen guten Ruf achten...
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Der Korrektor
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Beitrag von Der Korrektor »

Verkatert hat geschrieben:Kétszázér a bugyi!
Ich kann meine Neugierde ja nicht bezähmen: Was heißt das eigentlich?

Fragt sich schon länger,
Der Korrektor
Es war die Personifikation und Inkarnation des Grauens, des Abartigen, des Anderen. Doch bevor er diesen Gedanken vertiefen konnte, riss ihm das Monster gemütlich schmatzend den Kopf ab.
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MMC
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Beitrag von MMC »

Der Korrektor hat geschrieben:
Verkatert hat geschrieben:Kétszázér a bugyi!
Ich kann meine Neugierde ja nicht bezähmen: Was heißt das eigentlich?

Fragt sich schon länger,
Der Korrektor
Dieses kleine Langenscheidt-Ding, das noch von meinem letzten Ungarnaufenthalt herstammt, meint:

Ketszaz = Zweihundert (generell hat anscheinend alles, was mit "Ket" anfaengt, irgendwas mit zwei zu tun)

a = der, die, das (sollte also kein Problem sein)

bugyi - wohl irgend eine Form von:

bug = heulen, brummen,

oder:

bugyog = sprudeln,

Alles zusammen bedeutet daher: "Zweihundertmal das Sprudeln!",
Vermutlich moechte uns Frl. Verkatert einfach mitteilen, dass sie das alles zum Heulen findet...

[Edit:]
http://www.sulinet.hu/nyelvek/?p=content&id=1500 behauptet bugyi = der Slip. Denken Sie sich also einfach, was Sie wollen...
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Prof. Adorno
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Beitrag von Prof. Adorno »

Das hat doch mit Lyrik nichts mehr zu tun!
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
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Louis Antoine Saint-Just
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Beitrag von Louis Antoine Saint-Just »

Prof. Adorno hat geschrieben:Das hat doch mit Lyrik nichts mehr zu tun!
Das gleiche Wort
verwendet
für Slip und Sprudeln -
ein seltsames
Volk
die Ungarn

Lyrik oder nicht: Alles nur eine Frage des Zeilenumbruchs, Herr Professor.

LASJ
Stiere kennen kein Erbarmen / besonders nicht auf Schönheitsfarmen (Weltalltag-Man)
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Obstbaumschnitt
Beiträge: 11
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Endlich Juli ! Zeit für ein kleines....

Beitrag von Obstbaumschnitt »

Weihnachtsgedicht für Castor Gegner

Man nimmt zu allererst viel Stahl,
zweihundert Tonnen, allemal
dazu fünfhundert Bolzen, fett,
und sehr viel Blei, als Ruhebett.
Das ganze noch mit Lack umhüllen
und schließlich mit Atommüll füllen.

Darauf das Schildchen "Castor" picken,
Briefmarken drauf, nach Frankreich schicken.
dort eilig wieder aufarbeiten,
denn Frankreichs Stimmung kippt beizeiten.
Dann sagt der Franzmann laut "nein Danke",
schickt zurück die Strahlenpampe
und wohin dann mit all dem Dreck ?
Schnell im Baggersee versteckt ?

Greenpeace und die wilden Bauern,
die tun den Rücktransport bedauern
sie krabbeln aus ihr‘m Ökonest
und ketten sich am Bahngleis fest.
So auch der kleine Demonstrant,
dessen Leichnam nachts man fand,
denn eh er aus den Ketten kam,
naht pünktlich schon „der Zug“ heran.


200 Tonnen je Wagon,
und beinah‘ 20 Stück davon,
taten den Burschen überrennen
und ihm sein Gebein abtrennen.
Obwohl er nicht mal voll beladen,
nahm der Zug trotzdem keinen Schaden
und gab dem armen Mann den Rest
das nur am Rande... Frohes Fest !!
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Verkatert
Wussow-Todesengel 2005
Beiträge: 728
Registriert: Mi Sep 24, 2003 5:01 pm
Wohnort: A3

Beitrag von Verkatert »

Der Korrektor hat geschrieben:
Verkatert hat geschrieben:Kétszázér a bugyi!
Ich kann meine Neugierde ja nicht bezähmen: Was heißt das eigentlich?
Prof. Adorno hat geschrieben:Das hat doch mit Lyrik nichts mehr zu tun!
Räusper.

An jeder miesen Ecke hier
Steh`n Zigeunerinnen in Spalier.
Sie lassen Passanten nicht in Ruh
rufen ihnen „Kétszazér a bugyi“ zu.
Das Angebot, ´ne feine Chose:
200 Forint pro Unterhose.

LASJ hat geschrieben:Das gleiche Wort
verwendet
für Slip und Sprudeln -
ein seltsames
Volk
die Ungarn
Das stimmt übrigens nicht. Die Quellen von Herrn MMC sind schlecht
Dürer? Hab ich nie gelesen.
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Aprilfischer
Beiträge: 556
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Wohnort: Fennpfuhl. Kein Witz.

poe-try

Beitrag von Aprilfischer »

Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht,

aber ich ziehe einen spontanen Sechszeiler à la Verkatert aus Zeit- und Geduldsgründen den eher balladösen Mehrstrophlern vor, mögen letztere auch noch so lesenswert sein.

Als vogonesker Kunstbanause geoutet, kann es für mich (und Sie) nur dann schlimmer kommen, wenn ich Ihnen aus meinen Gedichten vortrage. Hier nun also die Veröffentlichung eines erst wenige Wochen alten Limmericks:

Gescheitert

Es wollte aus Trier mal ein Seelchen
ein Buch schreiben für die Annälchen.
Ein TRAKTAT, epochal
wie Karl Marx' "Kapital"! -
Es reichte nur zu Kapitälchen.
Wenn du in einem erleuchteten Raum den Lichtschalter drückst, erwarte nicht, dass es heller wird. (Konfuzius)
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Obstbaumschnitt
Beiträge: 11
Registriert: Fr Okt 11, 2002 1:00 am
Wohnort: Muenchen bay beiern

Es wonk der Pfaunzahl.

Beitrag von Obstbaumschnitt »

Sehr geehrter Herr Aprilfischer. Ich bin gewillt mich in Zukunft kürzer zu fassen. So seien jedoch zehn Zeilen mir zu füllen erlaubt. Sie müssen sie ja nicht auf einmal lesen.
P.S.: Ihr Limmerick hat mich sehr inspiriert. Danke für alles !


"Spongebob bei BASF"

Es gab mal ne gegen am blutroten Meer.
Da tauchten und planschten Touristen umher.
Durch Al-Kaida zu sterben
Ist sehr gut für die Erben
Und die Liegen am Pool sind jetzt wieder leer.

Nackt sonnten sie sich im arabischen Land,
was manch gläubiger Mullah gar abstoßend fand !
Dank muslimischem Feuer
Zahl’n nie wieder Steuer
Den Motorblock gestern bei E-Bay ich fand !
Gulasch-Dieter

Beitrag von Gulasch-Dieter »

Kétszázér a bugyi!
Horch, schon wieder rufen sie!

Ungarn
ungern lass ich mich umgarnen
von den ungarischen Damen.
Und, dass 200 Forint
zuviel für einen Schlüpfer sind,
will ich garnicht erst erwähnen.

Vielmehr kommen mir die Tränen,
wenn dieses Volk -obszön, versaut!-
den Polen ihre Autos klaut
Was nicht niet- und nagelfest,
holt sich diese Buda-Pest.

Aber meine größte Qual,
ist die herrschende Moral.
Denn zu Ehren Zatopeks
gibt´s vierzehntägig Gruppensex.
Dann doch lieber Onanie.

Trotz:
Kétszázér a bugyi!
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Larifari
Beiträge: 624
Registriert: Fr Nov 01, 2002 12:51 pm
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Beitrag von Larifari »

katchoo hat geschrieben:Sehr hübsch. Ich hoffe, das verkauft sich gut.
Tut es, tut es!
Als sie die Sparkassen privatisierten, habe ich geschwiegen, denn ich war ja keine Sparkasse.
justine
Beiträge: 525
Registriert: Di Sep 24, 2002 12:34 pm
Wohnort: Hamburg/Bristol

Beitrag von justine »

Haha! Herzlichen Glueckwunsch!
Gast

Leserbrief

Beitrag von Gast »

Amüsante Lyrik- Versuch einer Interpretation



Betr.: „Vom Ficken“ Gedicht von Lutz Helm, taz (Die Wahrheit) 11.08.05



In der taz-Ausgabe vom 11.August las ich das Gedicht „Vom Ficken“ von Lutz Helm (wer las es nicht?) , welches mich irgendwie faszinierte. Was genau, läßt sich nicht so einfach erklären: Vielleicht ist es die, beim Lesen der zweiten Zeile, einsetzende Erkenntnis, daß das Gedicht nur zum Selbstzweck dient. Die Plötzliche Offenbarung, daß es sich nur mit der Distanzierung zur eigenen Überschrift beschäftigt, die als reines Werbemittel dienen soll. –Doch wofür sollte sie werben? Für das Lesen des Gedichts, welches doch keinen weiteren Inhalt, bzw. keine weitere Aussage hat, als eben die Negation seiner Überschrift inklusive Begründung?

Somit führt die Lyrik den Leser im Kreis, und man ist nach dem Lesen am selben Punkt wie zuvor.Das Prinzip läßt sich folgendermaßen erklären: Es wird eine Aussage (= Überschrift) getätigt, und diese anschließend negiert (= Strophe). Dadurch wird die Aussage aufgehoben, und man könnte bösartig formuliert sagen: Das Gedicht hat (im Endeffekt) keine Aussage, also sagt uns nichts.-Wozu auch? Es bleibt dem Leser ein Gefühl, wenn auch nur das Gefühl auf etwas hereingefallen zu sein, und Gefühl zu vermitteln, ist wohl das wichtigste an der Kunst.

Schön, daß die taz für Ihre Leser solche Amüsements bereithält!



xxxxx xxxxxxxx, Brotterode
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