Ab in die Holla

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Kujat
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Beitrag von Kujat »

Klappe Pöpel, das ist ne ernste Arvatarschwellung.
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

außerdem behauptet ein lyriker aus essen-steele, im ruhrpott würde man "gurke" zum puff sagen, also etwa: "ich geh gezz inne guake."
Afrokalle
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Beitrag von Afrokalle »

die spinnende kommet nach winnende (gute Klapse - ausser das Essen) so heisst das im Raum Stuttgart (wo ich Gott sei dank nicht mehr leben muss)
if it`s wet - drink it
if it`s dry - smoke it
if it´s moves - fuck it
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hessen-wohin
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nichts für ungut

Beitrag von hessen-wohin »

was bedeutet der von Pelzer verwendete und von mir zutiefst bewunderte Spruch "Nichts für ungut" eigentlich genau?
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

soeben entdeckt: ein literarisches beispiel des holla-phänomens!

<i>Wenn man in Raleigh, North Carolina, aufwuchs, war so ziemlich das Schlimmste, was man über jemanden sagen konnte, er oder sie habe ein Familienmitglied auf dem Dix Hill, wie das Dorothea Dix Sanatorium allgemein genannt wurde, die örtliche Nervenklinik.</i>

aus "Bei Dorothea Dix", in david sedaris, "nackt" s. 93
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Da lacht die Koralle
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Beitrag von Da lacht die Koralle »

das "holla-phänomen" mal ganz anders.

gefunden im stimmhörerjournal 2-1997 (http://www.stimmenhoeren.de/journale/journal297.htm):

"SICH NICHT VERLIEREN

Bei mir begann alles einige Zeit nach dem Tod meiner Eltern, die kurz hintereinander starben. Ich befand mich in meinem Studium in der sehr stressigen Endphase. Plötzlich hörte ich in einer Art Chor, wo im Vordergrund die Stimme meiner Taufpatin war, das Wort "Holla" (was ich zunächst wie eine Bestätigung und Anerkennung auffaßte).

Ich dachte, "na nu, was ist denn das, was wollen die von mir?". Irgendwann kamen dann andere Stimmen dazu - z.B. die einer ehemaligen Kollegin - bis sie jeden Tag da waren. Ich fühlte mich sehr belästigt, fragte mich, was das soll und wußte nicht, wie ich das werten sollte.

Anfangs war ich schon ziemlich bestürzt, hatte Angst und sehr gemischte Gefühle. Doch dann setzte eine Art Gewöhnungsprozeß ein. Je nach Stimmung maß ich dem ganzen mehr oder weniger Bedeutung bei. Manchmal brachte ich die Stimmen mit dem Fernseher oder Radio in Verbindung - was sehr unangenehm war.

Lange Zeit habe ich nicht darüber geredet und alles in mich reingefressen. Da ich in meiner Ausbildung aber gelernt hatte, wer Stimmen hört, ist angeblich schizophren, habe ich immer versucht, die Stimmen zu mir in Beziehung zu setzen. Das hat mir sehr geholfen und ich weiß, daß meine Stimmen nicht real, sondern nur in meinem Kopf sind.

Seitdem höre ich mal mehr, mal weniger und auch mal gar keine Stimmen. Wenn sie auftauchen, setze ich mich hin, beschäftige mich damit, was sie mir sagen und achte darauf, daß sie einen Bezug zu mir haben. Ich empfinde sie dadurch nicht als von außen kommend und abgespalten. Sie gehören zu mir und sind ein Teil von mir.

Ich habe erst in unserer Stimmenhörergruppe angefangen, über mein Stimmenhören zu reden. Jedesmal, wenn wir uns treffen, fragen wir uns gegenseitig, wie es uns mit den Stimmen in der letzten Zeit ergangen ist. Seit einigen Monaten schon kann ich sagen: "ich habe keine Stimmen gehört". Vielleicht liegt das auch daran, daß ich jetzt ungezwungen darüber reden kann und mir rückblickend noch mehr Gedanken über den Sinn meiner Stimmen gemacht habe?



Vanessa"
busfahrer
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Beitrag von busfahrer »

Pelzer hat geschrieben:außerdem behauptet ein lyriker aus essen-steele, im ruhrpott würde man "gurke" zum puff sagen, also etwa: "ich geh gezz inne guake."
waehrend du in nuernberg sagst 'i dou edz zoum grabn gehn' (i tue jetzt zu dem graben gehen) da find ich das mit der gurke ja noch angenehmer.


@hessen-duden
'nix fuer ungut' sollte auch in den duden aufgenommen werden,
nachdem 'maulaffen feilhalten' ja dort schon seinen platz gefunden hat.
tora! bora!
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schickelhube
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Re: Ab in die Holla

Beitrag von schickelhube »

Pelzer hat geschrieben:Wer kennt den Begriff "Holla" für Irrenanstalt? Kaum wer. Aber es gibt regionale Bezeichnungen, in Nürnberg heißt es z.B: "ab nach Ansbach". Welche Worte gibt es noch?

steinhof ist doch auch noch sehr berühmt, weltberühmt sogar.
do they know it's Chanukah time at all?
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Malimarc
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Beitrag von Malimarc »

Im Nordsaarland war frueher "nach Merzig" sehr beliebt wohingegen in Merzig selbst das sepzifizierter als "in die Trierer Strasse" bzw. "in den roten Backsteinbau" (falls man grade in der Trierer Strasse wohnte und eine andere Hausnummer hatte) bezeichnet wurde.

Wohlgemerkt, so wars vor ein paar Jahren. Inzwischen ist das Nervenklinkum dezentralisiert worden (als Unterabteilungen in den normalen Krankenhaeusern im ganzen Saarland) und das normale Krankenhaus (Hals- und Beinbruch etc.) in die roten Backsteingebaeude umgezogen...

Moechte auch hinzufuegen, dass mir der Begriff "Holla" nur aus der Superlupo bekannt ist, sozusagen.
Malimarc
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Der Zamonier
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Beitrag von Der Zamonier »

Hm, kenne da noch ein altes Lied:

"Du bist verrückt mein Kind, Du kommst nach Berlin! Wo die Verrückten sin, da gehörst du hin..."

Übrigends wohnt mein Bruder seit Jahren in Berlin, aber ich wünsche keine Diskussion über seinen oder meinen Geisteszustand...
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Ikonoklast
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Beitrag von Ikonoklast »

So, jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazugeben:

In Niederbayern heißt das "Mainkofen", in Landshut und Umgebung ist auch noch das "Bezirkskrankenhaus" möglich.
Gerhard Janz for Bundeskanzler!
Hans Shaft
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Beitrag von Hans Shaft »

In Hessen (zumindest in Teilen Hessens) heisst das Cappeln, aufgrund der Anstalt in Marburg-Cappeln.
Tischlampe
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Beitrag von Tischlampe »

Für die Oberpfalz kann ich das Bezirksklinikum Regensburg zu Protokoll geben: "Wennst spinnst, kummst furt, zu die Narrischen nach Karthaus".
Tischlampe
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Kujat
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Beitrag von Kujat »

In Hessen (zumindest in Teilen Hessens) heisst das Cappeln,
Nun hat ja in RheinMain auch Hardamar (Hadamar?) einen guten Klang. Ist ja auch durch Pilotprojekte zur gesellschaftlichen Optimierung in den swingenden 30/40'ern zu Bekanntheit gelangt.
Toleranz für Riesen-Janz
Anonymer Surfer

Beitrag von Anonymer Surfer »

Im östlichen Ruhrgebiet heißt das analog "(mit der Straßenbahn) nach Applerbeck" nach der (ehemals?) sich dort befindenden Anstalt.
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