gräßliche weihnachtsmärkte

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Pelzer
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gräßliche weihnachtsmärkte

Beitrag von Pelzer »

der allergräßlichste pißweihnachstmarkt von allen ist der in frankfurt/main: es geht zu wie auf dem rummel, inkl. jahrmarktmuzakbeschallung und riesen-lebkuchenherzen mit botschaften wie "voll fett" (die sich in der tat an die hälfte der marktbesucher wendet), ein simpler strohstern kostet 16.- (!!!) euro, es gibt geschmacklosigkeiten wie heißes weihnachtsbier, drei von vier ständen sind freßbuden (von döner bis spießbratenbrötchen alles vorhanden), dementsprechend riecht es natürlich, und das alles in dem katastrophalen ambiente der nachkriegs-römer-fälschung. am schlimmsten allerdings: der ganze weihnachtsmarkt ist bevölkert von frankfurtern!
ich war nur fünf minuten da, weil ich in eines der umliegenden museen wollte (letzter tag der ausstellung), aber das langte vollkommen. - wie gesagt: der grauenvollste weihnachtsmarkt, den es gibt. oder gibt es einen noch schlimmeren?
Hans Shaft
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Beitrag von Hans Shaft »

Sind nicht alle Weihnachtsmärkte mittlerweile so?
Also zumindest hier in der Umgebung bestehen diese Veranstaltungen zum grössten Teil aus Fressbuden und langweiligen Fahrgeschäften.

Die einzige mir bekannte Ausnahme war letztes Jahr in Straßburg, aber da musst die Polizei natürlich wieder einen Strich durch die Rechnung machen. :)
Typisch...
justine
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Beitrag von justine »

Ich habe vor ein paar Jahren (2?) auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Hamburger Rathausmarkt gearbeitet. Habe Crêpes verkauft, die vorzugsweise als Kreppes oder Krebs bestellt wurden. Das war aber nicht das furchtbare, die waren sehr lecker (mit Pflaumenmus, hmm....).

Als besonderes Schmankerl hatten sich die Veranstalter - mal abgesehen von dem Roncalli-Glühweinzelt - folgendes überlegt: Über den ganzen Rathausmarkt war ein Stahlseil gespannt, auf der einen Seite sehr hoch (ca. 20 meter), auf der anderen etwas niedriger (Laternenpfahlhöhe). Auf diesem Seil fuhr nun jeden Tag 2 oder 3 mal zu bestimmten Zeiten ein Weihnachtsmann in seinem Schlitten hoch, und zwar zu den Klängen von "Rudolf, the Red-nosed Reindeer". In dem Schlitten saß ein echter Mensch, und in einem "Wölkchen" das darunter hing, eine Dame die ein Engelchen darstellen wollte. Diese mußten dann passende Bewegungen zu der Geschichte machen die mit Ohrenbetäubender Lautstärke aus den Lautsprechern schallte (über Rudolf, und wie die anderen Rentiere in nicht mochten weil er anders aussah und wie seine leuchtende Nase am Ende doch so nützlich ist). Wenn die Geschichte vorbei war fuhr der Schlitten (rückwärts!) wieder runter.

Für uns war das einerseits ganz angenehm, weil die Leute dann kurzzeitig weniger Crepes kaufen wollten, aber ich konnte nach ein paar Tagen den Text mitsprechen. Ich bin mir ausserdem sicher daß sich die Taschendiebe riesig gefreut haben daß sie die Uhr danach stellen konnten wann alle Leute nur noch nach oben gucken würden.
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Larifari
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Beitrag von Larifari »

Huch, ich weiß gar nicht mehr so genau, wie der Weihnachtsmarkt in Leipzig eigentlich aussieht. Mit Sicherheit kann man aber sagen, daß es sich um eine Art Krebsgeschwür handelt: War es vor ein paar Jahren (und zwar bedeutend weniger als 12) noch üblich, nur den Marktplatz und relativ dezent auch einige anliegende Straßen mit Buden vollzustopfen, so hat man mittlerweile im Dezember keine Chance mehr, die Innenstadt zu betreten, ohne sich durch ein Menschen-Holzhütten-Gemenge zu drängeln.
Und nicht nur das: Auch unser Bahnhof (bzw. jenes Einkaufszentrum mit Gleisanschluß) wird mittlerweile mit Buden und Riesenweihnachtspyramiden und Tannenbäumen und all dem Schrott ausgestattet, den Sie ja bestimmt auch alle kennen.
Und auf dem Augustusplatz, wo auch das Uni-Hauptgebäude steht, ist immer eine Kunsteisfläche aufgebaut, wo man bei Beschallung mit grottenschlechter Musik Schlittschuh laufen kann. Die Uni wird natürlich gratis mitbeschallt.

Und das schlimmste an diesem Weihnachtsmarkt (da kann Frankfurt gewiß nicht mithalten): Überall sind Sachsen! Bzw. Leute, die sächsisch sprechen.

Am Sonnabend wurde mir richtig warm ums Herz, als ich mich durch die Innenstadt bewegte und es in Strömen regnete.
Ideenlos
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Beitrag von Ideenlos »

Das Vorteilhafteste an Weihnachtsmärkten - oder Christkindlmarkt, wie es in Bayern heißt - sind die heißen, in den unterschiedlichsten Variationen angebotenen Getränke.
Ob sie nun Apfelpunsch, Schwipsi, Christmas-Beamer, Santa-Punsch oder einfach nur Glühwein heißen - sie haben alle einen Vorteil: es gibt sie den Rest vom Jahr nicht (vom Glühwein mal abgesehen).
Die Folge ist: man wird derart schnell betrunken davon, dass sich ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt schon wieder lohnt und damit auch billiger wird als ein abendlanger Keipenaufenthalt, bei dem man sich Bier literweise zuführen müsste um denselben Rauschzustand zu erreichen.

Weitere Vorteile habe ich seit dem letzten Besuch leider vergessen.
Gott denkt in den Genies,
träumt in den Dichtern
und schläft in den übrigen Menschen!
Gast

Beitrag von Gast »

Ich mag Weihnachtsmärkte. Liegt wohl daran dass ich den Glühwein mag, und ziemlich zwischen zwei guten Weihnachtsmärkten aufgewachsen bin.

Sonst kann ich Weihnachten aber auch nicht so wirklich leiden.
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Brian
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Beitrag von Brian »

Ich fahre sehr gern nach Hamburg und flaniere über den von Frau Justine erwähnten Historischen Weihnachtmarkt auf dem Rathausmarkt. Dieser ist zwar zu fast jeder Tageszeit unerträglich voll, dafür aber einfach schön. Veranstaltet wird dieser unter anderem vom Zirkus Roncalli und das sieht man. Schöne hölzerne Buden und Stände, eine dralle Bäckersfrau am Steinofen, in der Mitte ein Holzhaus mit Weihnachtsschmuck. Inzwischen gefällt er mir sogar besser als der Markt in Lübeck. Und der ist wirklich nicht zu verachten. In Hamburg gibts zwar auch Zeugs wie heißes Weihnachtsbier, aber ich bleibe lieber beim klassischen Glühwein. Jedenfalls war es die letzten beiden Jahre noch so. Ich war in diesem Jahr noch nicht dort, werde aber an einem der nächsten Abende mal hinfahren.
Haach, Herrlich! Äh... naja...Und noch soviel Platz hier! Hallo Hallo Test Eins Zwo Test Hallo Hallo Ich grüße meinen Kegelclub: Acht ums Vordereck!
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Ryan
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Beitrag von Ryan »

Bisher sind wir hier in der Kantonshauptstadt von solchen komischen Veranstaltungen verschont geblieben. Doch nun soll sich hier anscheinend ein Weihnachtsmarkt "ereignen", der Seinesgleichen sucht.

Ich lese mal aus dem (suspekten) Prospekt vor:
O du Fröhliche: Aarau verwandelt sich im Advent in eine Weihnachtsstadt mit Herz. Den ganzen Dezember über herrscht eine festliche Stimmung in der Kantonshauptstadt. Dafür sorgen ein zu Herzen gehender Weihnachtsmarkt mit herrlichen Düften und Geschenkideen sowie ein Weihnachts-Wunderland für Gross und Klein. Ein Christbaummarkt, Kerzenziehen und besinnliche Anlässe in der Stadtkirche sorgen ebenso für leuchtende Augen wie die Schneebar oder die Kinderwelt mit weihnachtlichen Mitmachaktionen.
Naja, das Beste daran wird wohl noch die Schneebar sein... Zumal diese von Eishockey-Spielern betrieben wird.

Und warum spricht dieser suspekte Prospekt immer in der Gegenwart? Das ist doch (evtl.) nur Zukunftsmusik... Leuchtende Augen vom LSD? Besinnliche Anlässe in der Stadtkirche? Kein Wunder bei dem Weihrauch an Weihnachten (pardon, es ist eine reformierte Kirche)...

O Graus!!!
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Markus
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Beitrag von Markus »

Meinen finde ich auch nicht schlecht:

München, Rotkreuzplatz: Zwischen Glühwein, Kaufhof und Weisswurst ragt ein Empore aus Holz, auf der 2 Fettsäcke, mit Akkordeon und Gitarre bestückt im Suff den Anton aus Tirol und Konsortien vorgeigen.

Meine Ausrede: Wohnungsbesichtigung. Und die war wie der WM.
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PUR stinkt!
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superblicky2002
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Beitrag von superblicky2002 »

der allertollste weihnachtsmarkt ist immer noch in ludwigshafen, denn mitten durch ihn hindurch führt eine straßenbahnlinie die auch das letzte bißchen mühsam durch glühwein erzeugte weihnachtsatmosphäre nimmt
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superblicky2002
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Ryan
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Beitrag von Ryan »

Nehmen Sie's nicht so schwer. Auch die Strassenbahn muss doch etwas von Weihnachten haben... Die arme, arme Strassenbahn.
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Pikahuna Burger
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Beitrag von Pikahuna Burger »

Der schönste Weihnachtsmarkt ist der Barockweihnachtsmarkt in Ludwigsburg. Er hat darüber hinaus noch den Vorteil dass ich nach Hause laufen kann und viele nette Menschen kenne die den Glühwein aussschenken. Der Stuttgarter ist auch nicht schlecht, aber leider viel zu sehr von dummen touris überlaufen.
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Frank N.
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Beitrag von Frank N. »

Das Maß aller Weihnachtsmärkte und angeblich "der älteste der Welt" gleich noch dazu ist immer noch der Nürnberger Chriskindlesmarkt, liebe Freunde:
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justine
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Beitrag von justine »

(Psssst: es geht hier um den gräßlichsten und nicht den besten Weihnachtsmarkt!)
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Pelzer
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Beitrag von Pelzer »

um den unterschied zu verdeutlichen, lasse ich das gerade nochmal durchgehen. - allerdings war ich schon seit jahren nicht mehr auf dem nürnberger christkindlesmarkt, insofern kann ich nicht bestätigen, ob er immer noch so herzerwärmend ist wie ich ihn aus meiner kindheit in erinnerung habe... seufz!
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