Roboter-Ethik für das 21. Jahrhundert

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Airsoul
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Roboter-Ethik für das 21. Jahrhundert

Beitrag von Airsoul »

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Roboter-Ethik für das 21. Jahrhundert

Bilder von der Expo 2005 in Japan: Roboter-Kapellen spielen zünftige Marschmusik, ein künstlicher Hund flitzt einem Tennisball hinterher und simuliertes Empfangspersonal lässt sich hinter Plexiglaswänden vom geneigten Messe-Besucher zwanglos "ausprobieren".

Unter anderem im Zuge dieses Artikels halten die Herren Palazzo, Ethiker und meine Wenigkeit daher die Gründung eines Stranges für gerechtfertigt, der sich mit den ethischen Fragen auseinandersetzt, die Roboter eines Tages vielleicht aufwerfen könnten. Dabei wird unter anderem auch zu klären sein, ob man im robotischen Zusammenhang überhaupt von Ethik sprechen kann.

Ohne weitere Vorrede hier ein paar Impressionen zum Umfeld, in dem uns Roboter eines Tages begegnen werden:

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Eines Tages, eines Tages... the day will come.
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Ethiker
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Beitrag von Ethiker »

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Zur Entspannung zwischendurch: Schläge, Beleidigungen und Hänseleien bauen Aggressionen ab

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Sich beim Klassenkampf vertreten lassen und ruhigen Gewissens schön ausschlafen

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Randalierer und Chaoten haben keine Chance mehr gegen Robocops

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Celebrity Deathmatch könnte man realistischer umsetzen

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Alle wichtigen Handgriffe schneller, besser und effizienter machen lassen

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Ein Sündenbock für alles

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Farbe und Form nach Wunsch gestalten
Zuletzt geändert von Ethiker am Do Mär 31, 2005 9:01 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Der Korrektor
Beiträge: 315
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Beitrag von Der Korrektor »

Nun,

bis uns Roboter in Haushalt, Restaurants und anderen Dienstleistungsbranchen zur Hand gehen können, wird doch noch einige Zeit vergehen. Wie zäh und mühsam die Entwicklung tatsächlich vonstatten geht, ahnt man mit einem Blick auf die Seite ROBOTER-INFO. Im dortigen Forum etwa fragen "Schülerinnen", was denn ein "Kuka-Sim" sei, und lassen sich belehren, es handle sich um ein Roboter-Simulationsprogramm der Firma KUKA, die auch Roboter herstellt.

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Allerdings, schaut man sich dann andere Forenbeiträge zu diesem KUKA-Sim an ...
vader hat geschrieben:ich habe einen greifer auf den roboter, mit dem greifer
will ich jetzt was aufnehmen und wieder auf einen anderen
platz das ding loslassen.
ich kann aber der onlinehilfe nicht entnehmen, ob ich den greifer
im kukofficelite konfiguriern muß und auch die befehle für das
greifen und loslassen im kukaofficelite programmieren muß, oder
kann ich das alles im kukasimpro erledigen, weil dort habe ich auch
so ähnliche befehle gesehen ???
... dann vergeht einem schnell die Lust an weiteren Experimenten, vor allem, was den sexuellen Aspekt angeht. Wenn schon das Greifen und Loslassen so aufwändig einzurichten ist! Und das KUKA-Sim kostet nach einer 30-tägigen Testzeit immerhin 1.300 Euro! Da erinnert man sich gerne einfacherer Lösungen ...
Es war die Personifikation und Inkarnation des Grauens, des Abartigen, des Anderen. Doch bevor er diesen Gedanken vertiefen konnte, riss ihm das Monster gemütlich schmatzend den Kopf ab.
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Airsoul
Beiträge: 282
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Beitrag von Airsoul »

Beim Umgang mit technischen Gerätschaften war seit jeher der Reiz vorhanden, die Dinge aus dem Ruder laufen zu lassen. Sei es eine Fernbedienung, deren Knöpfe, hektisch gedrückt, die Fernsehprogramme schnellstmöglich vorbeiflimmern lassen, ein ferngesteuertes Auto, das mit Anlauf und Karacho gegen eine Wand geknallt wird, wieder und wieder, ein Stück Holz, auf den Schienen einer Modelleisenbahn drapiert, um die nahende Bahn aus derselben zu werfen - mitunter werden die Grenzen zum sächlich Brutalen bei weitem überschritten.

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Kein Roboter, keine Ethik: zwei "Bastler" mit ihrem "Meerschweinchen"

Nicht weniger sächlich, darauf kann man sich zumindest heute noch einigen, ist die "künstliche Intelligenz" kommerzieller Unterhaltungssoftware. Bei den weltweiten Verkaufsschlagern der "The Sims"-Reihe etwa geht es um das fürsorgliche Wachen über wahlweise eigens kreierte Personen, die sowohl auf ihre Umwelt reagieren, als auch ihren Bedürfnissen mitunter lautstarken Ausdruck verleihen. Die dabei auftretenden Probleme wie Hunger, Harndrang und Hausbrand gilt es abzuwenden und zu bekämpfen.

Dieses Spielprinzip lässt sich natürlich umkehren: ein fensterloser Bau ohne Abwechslung oder sanitäre Einrichtungen und womöglich noch schlafstörende Musik von nebenan, damit nicht einmal der Fussboden noch Entspannung bietet. Da ist das Spiel konsequent - der Tod erscheint und befördert die geschundene Spielfigur gen Hades. Nach mehrtägigem Wehklagen derselben, inklusive Notdurft auf dem Parkett und Vomitus ob des Körpergeruchs, versteht sich.

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Computerspiel "The Sims": Verbrechen wider die simulierte Menschlichkeit

Während hier gerade mal die kleine Schwester neben dem PC oder der "Tamagotchi-Schutzbund e.V." protestieren würden - "Nicht tot machen!", etc. - könnte es in der Zukunft überzeugtere Initiativen zum Schutze künstlichen "Lebens" geben.

Dabei muss man das Aussehen und den Verstand/Sprachschatz der Roboter zunächst als Konstanten betrachten, die sich mit wachsender Zeit zumindest einem menschenähnlichen Technologie-Stand annähern. Dass das Menschliche an sich, die Seele oder was auch immer uns antreibt, in diesen Roboter-Generationen immer noch nicht enthalten sein wird, mag einem Anthropologen oder auch einem simplen Studenten wie mir einleuchten. Doch wie echt müssen die Roboter schon sein, damit sie unseren Anforderungen an eine reale, aber untergeordnete Person genügen? Wie steht es etwa mit dem verhaltensgestörten Triebtäter, der sich über das tumbe Registrieren von Schmerzensschreien und deutlichem Widerwillen hinaus keine eingehende Beschäftigung mit dem Opfer erlaubt? Wird man diesem aus therapeutischen Gründen vielleicht einen ebensolchen Roboter zur Abreaktion zur Verfügung stellen können und dürfen?

Wie verändert letztendlich die Möglichkeit der gewaltsamen Behandlung, etwa eines Schumi-ähnlichen Tellerwasch-Roboters, den Menschen an sich und dessen Umgang untereinander. Durch Filme und Videospiele abgestumpft und zum Mord getrieben - bei solchen Schlagworten ist auch die Abstumpfung durch täglichen, schlechten Umgang mit den eigenen Robotern denkbar: "Als die geweint und geschrien hat, hab ich noch fester druffgetreten. Ich wollte doch nur, dass sie endlich ausgeht!"

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Gleichwertiges Opfer oder gefährlicher Provokateur menschlicher Urtriebe: der Roboter

Allein zuhause mit dem Dienstroboter der Reihe "Magda", wenn der anfangs freundliche Tonfall umschlägt und mündet in eine Orgie der Triebbefriedigung - Stichwort "Onaniermaschine", Herr Korrektor - und da sind wir erst bei ausschaltbare Maschinen ohne kollektives Gedächtnis. Was erst, wenn die Roboter eigenständige Gruppen bilden, demonstrieren gehen oder sich gegenseitig Menschenwitze erzählen?

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Der Mensch kapituliert - vor der besseren Menschlichkeit?
Eines Tages, eines Tages... the day will come.
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Prof. Adorno
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Beitrag von Prof. Adorno »

Endlich! Auf ein Roboterforum warte ich doch schon so lange! Nämlich um Ihnen diese ausgezeichnete Dokumentation zum Thema "Roboter und Homosexualität" zu empfehlen. Hätten Sie's gewußt? Dave und HAL9000 hatten ein Verhältnis!

http://home.globalcrossing.net/~variable/gayrobot.html

Herzlichst!
Ich bin gut informiert. Ich weiß viel. Ich habe viel Material.
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Dr. Dralle
Beiträge: 1406
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Beitrag von Dr. Dralle »

<a href="http://img23.exs.cx/my.php?loc=img23ℑ=bananabot0tq.jpg" target="_blank"><img src="http://img23.exs.cx/img23/7500/bananabot0tq.th.jpg" border="0" alt="Free Image Hosting at http://www.ImageShack.us" /></a>

roboter schaffen neue arbeitsplätze! das haben wir mit dem bananabot bewiesen.
in den vergangenen zwei jahren haben tausende von orientierungslosen jungen menschen
das angebot genutzt, ihre brachliegende freizeit in den dienst der guten sache zu stellen
und sich die notwendigen wartungsarbeiten zu teilen. bisher hat der bananabot 494509 von
insgesamt 993185 bananen krummbiegen können. das enspricht einer quote von immerhin 49,79%.
und das ist in zeiten zunehmender verblödung unter den jugendlichen doch gar nicht
mal so schlecht.
wenn sie auch dabei sein wollen, wenn die 1000000 banane durchrollt, dann klicken sie hier.
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